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»Wir sind durch die Hölle gegangen.« (Hannah Arendt)
Das Schicksal deutscher Frauen und Mädchen bei Kriegsende 1945 zählt zu den großen Tabus der deutschen Nachkriegsgeschichte – in Ost und West. Hunderttausende wurde vergewaltigt oder in sowjetische Arbeitslager verschleppt, Zehntausende kamen ums Leben.
Erst in jüngster Zeit beginnen die Betroffenen über ihre traumatischen Erlebnisse zu sprechen. Ingeborg Jacobs hat ihre Geschichten gesammelt. Ihr Buch »Freiwild – Das Schicksal deutscher Frauen 1945« ist ein bewegendes Zeugnis, das den Schleier des Verdrängens fortzieht und eine Lücke in unserem nationalen Gedächtnis schließt.
(Propyläen Verlag)
Die Frauen in den deutschen Ostgebieten und in Berlin waren 1945, als die Rote Armee zum Endsieg über Hitlers Drittes Reich antrat, Freiwild der russischen Soldaten. Hunderttausende wurden in sowjetische Arbeitslager verschleppt.
Mehr als hunderttausend Frauen und Mädchen wurden allein in Berlin vergewaltigt, insgesamt waren es annähernd zwei Millionen. Viele starben an den ihnen zugefügten Qualen, andere begingen Selbstmord. Die, die überlebten, gingen durch die Hölle, waren traumatisiert und stigmatisiert. Sie wurden gemieden, von ihren Männern verlassen, ihre Kinder galten als »Russenbälger«.
Das Schicksal dieser Frauen wurde zu einem der großen Tabus der deutschen Nachkriegsgesellschaft – in Ost und West. Erst der 2003 erschienene Bestseller »Eine Frau in Berlin«, der ergreifende Erlebnisbericht einer Berliner Journalistin aus dem Jahre 1945, brachte es an die Öffentlichkeit. Anlässlich der Verfilmung dieses Buches – mit Nina Hoss in der Hauptrolle – bereitet die TV-Journalistin Ingeborg Jacobs für das ZDF eine Dokumentation zum Thema vor.
Das begleitende Buch stellt die Ergebnisse ihrer umfangreichen Recherchen vor. Es stützt sich maßgeblich auf die zahlreichen Interviews, die die Autorin mit betroffenen Frauen geführt hat und die sie mit Sensibilität und erzählerischer Kraft in das zeitgeschichtliche Umfeld einbettet. So entsteht erstmals ein Gesamtbild jenes schrecklichen Geschehens, das die Deutschen angesichts der Last ihrer Kriegsschuld tief verdrängt haben.
(Propyläen Verlag)
Pressestimmen zu dem Buch »Freiwild« von Ingeborg Jacobs:
Eine Aufsehen erregende Dokumentation. (Hörzu)
Einblick in ein Trauma, das bis heute nicht bewältigt ist. (Die Welt)
Das Buch ist notwendig, seine Lektüre jedoch quälend. (Hannoversche Allgemeine Zeitung)
Ingeborg Jacobs, geboren 1957 in Solingen. 1989 bis 1992 Aufenthalt in der Sowjetunion. Seit 1995 freie Autorin beim ZDF. Zahlreiche Dokumentarfilme, überwiegend zu zeitgeschichtlichen Themen. Sie wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Wirtschaftsfilmpreis und dem Bayerischen Fernsehpreis. Mitarbeit an mehreren Büchern von Guido Knopp, darunter »Die große Flucht«. (Propyläen Verlag)
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