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In dem Roman »Der Vorleser« setzt sich Bernhard Schlink mit der deutschen Geschichte des Zweiten Weltkrieges auseinander – eine grundlegende Diskussion zum Thema Judenvernichtung und Umgang mit den Tätern wird auf eindringliche Weise und in Verknüpfung einer Liebesgeschichte positioniert. Gleichzeitig handelt das Buch auch von einem Generationskonflikt der 1950er-Jahre.
»Der Vorleser« stellt einen der wenigen Bestseller deutscher Autoren auf dem amerikanischen Buchmarkt dar. »Der Vorleser« wurde in über 39 Sprachen übersetzt und war das erste deutsche Buch, das es auf Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times schaffte.
Bernhard Schlink, Professor der Rechtswissenschaften an der Berliner Humboldt-Universität, ist mit »Der Vorleser« die Beschreibung einer, wenn nicht der deutschen Lebenslüge gelungen und wurde hierfür mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
(Senator Film)
Bernhard Schlinks »Der Vorleser« ist die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängenden Vergangenheit.
Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er ... und sie wird seine erste Leidenschaft. Sie hütet verzweifelt ein Geheimnis. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder – als Angeklagte im Gerichtssaal. Auf dem Nachhauseweg gerät der fünfzehnjährige Michael Berg in eine heikle Situation. Eine Frau, Mitte Dreißig, kümmert sich um ihn. Später kommt der Junge mit einem Blumenstrauß, um sich zu bedanken. Und er kommt wieder. Hanna ist die erste Frau, die er begehrt. Eine heimliche Liebe beginnt. Doch es ist etwas Düsteres, Reizbares um Hanna. Seine Fragen, wer sie war und ist, weist sie schroff zurück.
Eines Tages ist sie verschwunden. Aus Michaels Leben, nicht aus seinem Gedächtnis. Als Jurastudent sieht er Hanna im Gerichtssaal wieder. Der junge Mann erleidet einen Schock. Er hat eine Verbrecherin geliebt. Vieles an Hannas Verhalten im Prozeß ergibt keinen Reim. Bis es ihm wie Schuppen von den Augen fällt: Sie hat nicht nur eine grauenhafte Tat zu verantworten, sie hat auch ihr verzweifelt gehütetes Geheimnis.
Die Vergangenheit bricht auf – die seiner Liebe und die deutsche Vergangenheit. Michael muss erleben, dass er von beiden Vergangenheiten nicht loskommt.«Bernhard Schlinks »Der Vorleser« ist neben der »Blechtrommel« von Günter Grass wahrscheinlich der international erfolgreichste Roman eines lebenden deutschen Schriftstellers. Eine unaufdringliche Metapher für deutsche Verstrickungen, wie überhaupt Schlink es meisterhaft versteht, das bewusstlose Schweigen der Deutschen in den fünfziger und sechziger Jahren durch seine atmosphärisch dichte Prosa zum Reden zu bringen.
(Diogenes Verlag)
In dem zuerst in den USA erschienenen Roman »Der Vorleser«, in dessen Mittelpunkt eine seltsame Liebesgeschichte steht, setzt sich Bernhard Schlink – auch aus rechtsphilosphischer Sicht – mit der Judenvernichtung im »Dritten Reich«, der Schuldfrage und dem Generationenkonflikt in den 1950/60er-Jahren, kritisch auseinander.
Inhalt: Der 15-jährige Gymnasiast Michael Berg lernt Ende der 1950er-Jahre in Heidelberg Hanna Schmitz kennen. Die 20 Jahre ältere Straßenbahnschaffnerin kümmert sich um ihn, als ihm, an Gelbsucht erkrankt, auf dem Nachhauseweg übel wird. Wieder gesund besucht er sie und erlebt mit ihr seine erste Liebe. Bald entwickelt sich während der heimlichen Treffen in ihrer Wohnung ein Ritual, das der zunächst rein körperlichen Beziehung eine seelische Dimension gibt: Michael muss Hanna, über deren Vergangenheit er nur wenig erfährt, stets vor dem Liebesakt vorlesen.
Eines Tages verschwindet Hanna spurlos aus der Stadt. Erst Jahre später sieht er sie als Jurastudent in einem Auschwitz-Prozess wieder, wo sie mit anderen ehemaligen KZ-Aufseherinnen unter Anklage steht. Im Gerichtssaal findet Michael die lang gesuchte Erklärung für Hannas ungeschickte Verteidigung und für viele ihrer Handlungen: Sie ist Analphabetin, verheimlicht dies aus Scham auch im Prozess und wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihre Mitangeklagten, die ihr die Hauptschuld für ein grauenhaftes, schriftlich dokumentiertes Verbrechen zugeschoben haben, erhalten nur geringe Freiheitsstrafen.
Michael, der sich mitschuldig fühlt, schickt ihr regelmäßig Kassetten ins Gefängnis, die er mit Weltliteratur besprochen hat. Anhand der Kassetten lernt Hanna autodidaktisch lesen und schreiben und beginnt sich mit den Verbrechen der Nationalsozialisten auseinander zu setzen. Nach 18 Jahren Haft nimmt sie sich kurz vor ihrer Entlassung das Leben.
Wirkung: Mit seinem Roman »Der Vorleser« gelang Schlink ein internationaler Sensationserfolg, wie ihn die deutsche Gegenwartsliteratur seit dem Erscheinen »Der Blechtrommel« von Günter Grass nicht mehr erlebt hatte. »Der Vorleser«, der in 27 Sprachen übersetzt eine Millionenauflage erreichte und mit zahlreichen Preisen (u. a. Prix Laure Bataillon, Ehrengabe der Heinrich Heine-Gesellschaft) ausgezeichnet wurde, prägte wesentlich das Deutschlandbild im Ausland.
(»Das Buch der 1000 Bücher«, Harenberg Verlag)
Pressestimmen zu dem Buch »Der Vorleser« von Bernhard Schlink:
Das Buch »Der Vorleser« ist gescheit, geschickt gebaut und sensibel für unausgesprochene Gefühle: eine im Deutschen seltene Verbindung. (...) »Der Vorleser« sollte man sich nicht entgehen lassen, weil es in der deutschen Literatur unserer Tage hohen Seltenheitswert besitzt. (Der Tagesspiegel)
»Der Vorleser« besticht durch einfühlsame Sprache von erstaunlicher Präzision. Ein genuiner Schriftsteller, der hier ans Licht kommt. Diese »traurige Geschichte« ist Bernhard Schlinks persönlichstes Buch. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
»Der Vorleser« ist der beklemmende Roman einer grausamen Liebe. Ein Roman von solcher Sogkraft, dass man ihn, einmal begonnen, nicht aus der Hand legen wird. (Abendzeitung München)
»Der Vorleser« von Bernhard Schlink ist ein Roman von bestechender Aufrichtigkeit. Was für ein Glück, dass dieses Buch geschrieben wurde! (Die Weltwoche)
»Der Vorleser« ist ein literarisches Ereignis. (Der Spiegel)
Bernhard Schlinks »Der Vorleser« ist ein wunderbares Buch. (Le Monde)
Dieser Höhenflug ist einzigartig: Hanna Schmitz und Michael Berg – wer hätte gedacht, dass die beiden einmal zu den berühmten Liebespaaren der Weltliteratur zählen würden? Bernhard Schlinks »Der Vorleser« markiert für die deutsche Literatur eine Zäsur. Erstmals seit der »Blechtrommel« und Siegfried Lenz’ »Deutschstunde« gibt es wieder einen Weltbestseller made in Germany, ein Buch also, aus dem Amerikaner und Japaner, Franzosen und Inder ihr Deutschlandbild beziehen.« (Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt)
Bernhard Schlink, geboren 1944 bei Bielefeld, lebt als Jurist in Bonn und Berlin. Sein dritter Roman »Der Vorleser« (1997) wurde zu einem anerkannten und viel gelobten Welterfolg. (Diogenes Verlag)
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