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Die Bücherverbrennungen von 1933 werden in dem Band »Orte der Bücherverbrennungen in Deutschland 1933« erstmals in ihrer deutschlandweiten Dimension dokumentiert. Die Autoren, Julius H. Schoeps und Werner Treß, haben durch Einzeluntersuchungen zu 62 Städten dazu beigetragen, 94 heute nachweisbare Bücherverbrennungen aufzuarbeiten.
Während die Bücherverbrennungen bisher als eine vorübergehende, auf den Mai 1933 beschränkte und von Studenten organisierte Aktion eingeordnet wurden, ergibt sich nun ein gänzlich neues Bild des Gesamtphänomens. So kann gezeigt werden, dass bereits ab März 1933, also schon vor dem 10. Mai, zahlreiche Autodafés stattfanden. Bis in den Oktober 1933 hinein brannten in Deutschland die Scheiterhaufen.
Es handelte sich dabei nicht nur um temporäre Massenevents, sondern um das Resultat dessen, was sich in den Wochen und Monaten zuvor landesweit zugetragen hatte: Plünderungen oppositioneller Parteigebäude, Razzien und Verhaftungen in Privatwohnungen, Säuberungen von Leihbüchereien und Buchhandlungen. Es folgte die Vertreibung der kulturellen und wissenschaftlichen Exzellenz aus Deutschland. Anhand der Bücherverbrennungen kann exemplarisch gezeigt werden, wie 1933 die Machtdurchsetzung des Nationalsozialismus von der zentralstaatlichen auf die kulturpolitische und kommunale Ebene erfolgte.
Bad Kreuznach, Bamberg, Berlin, Bochum, Bonn, Brandenburg an der Havel, Braunschweig, Bremen, Bremerhaven, Beslau, Coburg, Darmstadt, Dortmund, Düsseldorf, Erlangen, Essen, Flensburg, Frankfurt am Main, Gießen, Göttingen, Greifswald, Halle an der Saale, Hamburg, Hann. Münden, Hannover, Heidelberg, Jena, Karlsruhe, Kassel, Kehl, Kiel, Köln, Königsberg, Landau in der Pfalz, Landsberg am Lech, Laupheim, Leipzig, Luckenwalde, Lübeck, Mainz, Mannheim, Marburg, München, Münster, Neubrandenburg, Neustrelitz, Niedergrunstedt bei Weimar, Nürnberg, Offenbach, Offenburg, Pforzheim, Regensburg, Rendsburg, Rosenheim, Rostock, Schleswig, Schwerin, Speyer, Ulm, Würzburg, Wuppertal, Zwickau.
(Olms Verlag)
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