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»Von Habsburg bis Hitler« – der Weg Österreichs von der Monarchie zum Dritten Reich aus der Sicht der »kleinen Leute« – witzige, berührende, respektlose Zeugnisse, die bekannte Fakten in neuem Licht erscheinen lassen.
Seit 1945 stellen sich bereits drei Generationen die Frage nach dem Warum. Augenzeugenberichte sollen eine Antwort darauf geben, wieso es möglich war, dass Österreich vor 70 Jahren aufhörte zu existieren.
Unter jenen, die den Einmarsch deutscher Truppen in Österreich vor siebzig Jahren begrüßten, waren nicht nur Resignierte jeder Schattierung, die das staatspolitische Experiment der Ersten Republik für gescheitert und nun die »Heimkehr ins Reich« eher für das kleinere Übel hielten. Außer fanatischen Nazi-Anhängern, die schon jahrelang in der Illegalität aktiv waren, gab es viele aus allen Lagern der Bevölkerung, einschließlich der organisierten Arbeiterschaft, die unter dem Druck der Verhältnisse aus verschiedenartigsten Motiven längst zu Überläufern und Verrätern geworden waren.
Anhand von Erlebnisberichten der letzten, in die Tagespolitik der Zwischenkriegszeit verstrickten Zeitzeugen zeichnet der Soziologe Heinrich Dosedla den Weg der »kleinen Leute« vom Schutzbund zur SS und vom Kuhstall ins KZ nach. Gleichzeitig versucht er den Weg seines Vaters nachzuvollziehen, der in den Nachkriegswirren spurlos verschwand.
(Molden Verlag)
Kommt der Schuschnigg irgendwo in ein Dorf und fragt den Bürgermeister, wie denn die Leute dort politisch eingestellt sind. Darauf sagt der Bürgermeister: »Die eine Hälfte sind alles Rote und die andere Hälfte sind lauter Nazi.« Da wundert sich aber der Schuschnigg gewaltig und fragt, ob denn gar keiner bei der Vaterländischen Front ist. »Natürlich«, sagt ihm der Bürgermeister, »bei der Vaterländischen Front sind freilich alle miteinander!« (Maria Manhart, geboren 1890, aus Böheimkirchen in Niederösterreich)
Dr. phil. Heinrich Dosedla, geb. 1945 in Prag, Ethnologe, Prähistoriker, Wirtschafts- und Sozialanthropologe, Mitwirkung am Österreichischen Volkskunde-Atlas und an dorfmonografischen Untersuchungen im Burgenland, langjährige Forschungen bei archaischen Stammesgesellschaften Melanesiens, Museumsarbeit, akademische Lehr-und Publikationstätigkeit, sowie Engagement im internationalen Kulturmanagement. (Molden Verlag)
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