Die Sorgen und Nöte der »kleinen« Leute in einer Berliner Hochhaussiedlung. Ein Arbeitsloser (»Tatort«-Kommissar Axel Prahl) überwindet die Monotonie des Alltags: Fazit: »Du bist nicht allein« ist eine stimmige Tragikomödie, die sich dem Leben »kleiner« Leute widmet und durch tolle Darsteller überzeugt. (Cinema)
Axel Prahl und Katharinas Thalbach und die Liebe im Plattenbau: Was bleibt einem Menschen, wenn ihm jede Sinn stiftende Aufgabe genommen wird? Um diese Frage kreist Bernd Böhlichs heiter-melancholische Tragikomödie »Du bist nicht allein«. Mit einem erstklassigen Ensemble (u.a. Axel Prahl und Katharina Thalbach) erzählt er im Osten Berlins von der Sehnsucht nach einem Neuanfang, nach Nähe und einem bescheidenden Glück. Dabei balanciert er seine Geschichte gekonnt zwischen unbeschwerter Situationskomik und ruhigeren Intermezzi aus. Vor allem der Verzicht auf simple Agitationsparolen erweist sich in »Du bist nicht allein« als große Qualität dieser sehr genauen Zustandsbeschreibung eines wichtigen Ausschnitts deutscher Gegenwart. (Arthouse)
Als die schöne, energiegeladene Jewgenia (Ekaterina Medvedva/Katerina Medvedeva) neben Familie Moll einzieht, entdeckt Hans Moll (Axel Prahl) ein Gefühl, das er längst vergessen hatte: verliebt sein, glücklich sein, die aufgeregte Hoffnung eines Verzückten. Er pflegt sich, macht kleine Geschenke, ist aufmerksam und charmant: Mitten in der Monotonie des Alltags wird Hans ein anderer Mensch. Seine Frau (Katharina Thalbach) indes ist mit Wichtigerem, mit ihrer neuen Arbeit beim Wachdienst beschäftigt, mit den Parolen der Motivationstrainer, mit der steilen und unverhofften Karriere von der Wurstverkäuferin zur Wachhabenden.
Die Schauspielerin Frau Wellinek (Karoline Eichhorn) und ihr Mann Kurt (Herbert Knaup), der ehemalige Physiker sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Sie haben Zeit, sie haben Alternativen, aber keine richtige Perspektive. Sie alle entdecken die Sehnsucht nach einer Chance, alles von vorn zu beginnen und sich selbst ins Leben zurückzuholen.
»Du bist nicht allein« ist ein Film, der ebenso genau in der Wirklichkeitsdarstellung ist, wie er in seiner hoffnungsvollen und berührenden Melancholie optimistisch ist. Er zeigt Menschen auf der Suche nach einem anderen Leben, nach einem Ort, an den man gehört, nach Schutz, Liebe, Gemeinschaft. Regisseur Bernd Böhlich gelang eine charmante, einfühlsam beobachtete und mit warmherzigem Humor erzählte Tragikomödie, die zurecht auf dem Filmkunstfest Schwerin mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.
(Neue Visionen Filmverleih)
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