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Rollen & Darsteller: Daniel Radcliffe (Harry Potter), Emma Watson (Hermine Granger), Rupert Grint (Ron Weasley), Gary Oldman (Sirius Black), David Thewlis (Professor Lupin), Emma Thompson (Sybil Trelawney), Richard Griffiths (Onkel Vernon Dursley), Fiona Shaw (Tante Petunia Dursley), Robbie Coltrane (Rubeus Hagrid), Maggie Smith (Minerva), Tom Felton (Draco Malfoy), Alan Rickman (Severus Snape), Julie Walters (Molly Weasley), Julie Christie (Madame Rosmerta), Pam Ferris (Marge).
»Harry Potter und der Gefangene von Askaban« ist (nach »Harry Potter und der Stein der Weisen« und »Harry Potter und die Kammer des Schreckens«) der lang ersehnte dritte Teil der Harry-Potter-Saga, bei dem der Mexikaner Alfonso Cuarón die Regie übernahm. Während der Ferien bei den Dursleys (Richard Griffiths, Fiona Shaw) wird Harry wie gehabt gedemütigt und zurückgesetzt – bis ihm der Kragen platzt und er Tante Marge (Pam Ferris) kurzerhand verzaubert. Ob dieser Entgleisung muss er fliehen und sucht Unterschlupf im Magier-Hotel. Doch Sicherheit und Ruhe findet er weder dort noch in der Zauberschule von Hogwarts, denn der aus dem Gefängnis Askaban entflohene Mörder Sirius Black (Gary Oldman) sucht scheinbar nach ihm. Aber was will der der am Tod von Harrys Eltern angeblich beteiligte Sirius wirklich von Harry? (Blickpunkt:Film)
Regisseur Alfonso Cuarón (»Y tu mamá también – Lust for Life«) bleibt, wie schon seine Vorgänger, nahe am Buch, zeichnet in »Harry Potter und der Gefangene von Askaban« die Welt jedoch in weit düstereren Tönen und lotet die seelischen (Un-)Tiefen seiner Helden aus. Vor allem Daniel Radcliffe überzeugt als zorniger, zerrissener Titelheld, kämpft wie all seine Mitstreiter tapfer gegen die verblüffenden, selbstredend perfekt gestalteten Effekte. Die englische Internatswelt trifft auf Artus’ Tafelrunde, und der Fan bekommt, was er erwartet. (VideoWoche)
Das dritte Ausbildungsjahr an der Hogwarts-Schule für Zauberei und Hexerei beginnt. Der gefürchtete Zauberer Sirius Black (Gary Oldman) ist aus dem Gefängnis von Askaban entkommen, und er scheint es auf Harry Potter (Daniel Radcliffe) abgesehen zu haben. Seine Freunde Ron Weasley (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) haben keine Ahnung, wieso Harry in Gefahr ist. Mutig versuchen sie es herauszufinden. Ein Geflecht aus Lügen, Verrat und Rache muss entwirrt werden und was sie schließlich entdecken, lässt sie beinahe an ihrem Verstand zweifeln ... (Warner Bros. Pictures)
Schöne Sache. Mit der Verfilmung von »Harry Potter und der Gefangene von Askaban«, dem dritten Harry-Potter-Roman von Joanne K. Rowling, kann Warner den ersten Klassiker der Serie vermelden. Nach den eher pflichtbewussten ersten beiden Filmen »Harry Potter und der Stein der Weisen« und »Harry Potter und die Kammer des Schreckens« setzt Alfonso Cuarón Adaption nun zum bislang vermissten Höhenflug der Fantasie an, vor allem weil der mexikanische Filmemacher das entsprechende visuelle Vokabular und Gespür für die Magie der Vorlagen findet. Der lyrischste »Potter« ist auch der bisher komplexeste und düsterste Beitrag der Reihe, in dem es nur vordergründig um die Bedrohung des entflohenen Verräters Sirius Black geht, während er mit leichter, bestimmter Hand Themen wie Freundschaft, die Last der Vergangenheit und die Angst vor dem Erwachsenwerden streift.
In einer frühen Szene des Films wird Harry Potter (Daniel Radcliffe) von dem Riesen Hagrid (Robbie Coltrane) überraschend auf den Rücken eines Hippogreifs gesetzt, einer Mischung aus Pferd und Adler, der sich mit dem jungen Zauberer in die Lüfte erhebt, über die Weiten eines Sees schweift und dabei spielerisch seine Klauen im Wasser streifen lässt, während Harry im Vorübergleiten seine Reflektion in den Wellen sieht. Es ist der anmutigste, eleganteste und poetischste Augenblick, den eine Harry-Potter-Verfilmung bislang hervorgebracht hat.
Zu verdanken ist er Alfonso Cuarón, der mit dem unterschätzten »A Little Princess« bereits vor neun Jahren sein Gespür für pure Filmmagie erkennen ließ. Seine Leidenschaft und Vision beflügeln hier sämtliche Beteiligte und treiben sie zu Höchstleistungen an. Waren die bisherigen Adaptionen funktionale und bisweilen grotesk überzeichnete Bebilderungen der Romane, entfaltet sich jetzt die Pracht des Harry Potter-Universums in voller Bilderkraft, als Filmabenteuer, das sich zwar der Vorlage verpflichtet fühlt, aber auch auf eigenen Beinen stehen und bestehen kann.
Alfonso Cuarón hat das Glück, dass »Harry Potter und der Gefangene von Askaban« das gelungenste der Harry-Potter-Bücher von Joanne K. Rowling ist. Musste sie sich in den ersten Veröffentlichungen (»Harry Potter und der Stein der Weisen« und »Harry Potter und die Kammer des Schreckens«) erst einmal vorsichtig in das selbst geschaffene Universum hineintasten, wirkt die Autorin hier erstmals traumwandlerisch sicher und selbstbewusst. Mühelos entfaltet sie den dramatischsten ihrer Plots, während die erwachende Pubertät ihrer Protagonisten allen Entwicklungen und Verstrickungen eine weitere Dimension verleiht.
Auch ist es die düsterste Geschichte bislang. Alfonso Cuarón zollt diesem Umstand gleich in den ersten Momenten seines Films »Harry Potter und der Gefangene von Askaban« mit einer insgesamt gedeckteren Farbpalette Tribut. Sofort etabliert er aber auch einen filmischeren Ansatz als sein Vorgänger Chris Columbus und ein fast unschlagbares Gespür für visuelle Komposition. Wie von selbst erhalten die Abenteuer Harrys im dritten Jahr an der Zauberschule Hogwarts zusätzliches Gewicht. Durch den Gänsehaut erregenden Auftritt der Dementoren wird es noch erhöht.
Die seelenlosen Gefängniswärter von Askaban, die alles in ihrem Umfeld gefrieren lassen und wie Dämonen in einem Terry Gilliam-Film wirken, suchen nach Sirius Black (Gary Oldman). Er gilt als Verantwortlicher für den Tod seiner besten Freunde, den Eltern von Harry Potter, die er dem bösen Voldemoort zugespielt haben soll. Nun macht er Jagd auf den Zauberlehrling. Doch nicht nur die bedrohliche Aura Blacks weckt in Harry das Bedürfnis, mehr über seine Eltern zu erfahren. Mit Remus Lupin (David Thewlis) tritt als neuer Lehrer ein weiterer einstiger Freund der Potters auf den Plan, der zu Harrys väterlichem Freund wird. Wenn Lupin dem Jungen unter vier Augen mit großer Zuneigung von seinem Vater erzählt, stellt sich eine emotionale Sogkraft ein, die die Harry-Potter-Filme vormals vermissen ließen.
Gleichzeitig lässt Alfonso Cuarón keine Gelegenheit aus, das Aufkeimen des Erwachsenseins von Harry und seinen Freunden Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) zu thematisieren. Das beginnt zunächst augenzwinkernd mit der Szene, in der Harry unter der Bettdecke mit seinem Zauberstab spielt, spielt aber alsbald eine bedeutsame Rolle: Immer wieder fordert das Drehbuch von Steve Kloves rebellischen Sturm und Drang ein, von dem schelmischen »Missetat begangen«, mit dem man die Tinte einer Landkarte unsichtbar machen kann, bis zum letzten euphorischen Satz des Films, der Harry Potter und die Zuschauer animiert, »Tunichtgute« zu sein. Die Grenzen des Mainstreams loten die Filmemacher auch mit dem Showdown aus, der diesmal nicht in überlautem Bombast versinkt, sondern – der Vorlage entsprechend – auf eine faszinierende Zeitreise setzt, in der Harry sich selbst begegnet.
In diesem neuen filmischen Kontext erhalten die Schauspieler jede erdenkliche Freiheit zu glänzen. Besonders Daniel Radcliffe offenbart eine emotionale Tiefe, die man bislang nur ahnen konnte: Erstmals ist er ein beinahe tragischer Held, dem nicht mehr alles von allein zufällt. Hier muss er kämpfen. Und er kann froh sein, eine Emma Watson als Hermine an seiner Seite zu haben, die für ihren Freund sogar die Zeit zurückdreht. Fulminant ist auch die Leistung von David Thewlis als Lupin, während Gary Oldman als Sirius Black ein Maximum aus seiner minimalen Zeit auf der Leinwand herausholt.
Der eigentliche Star des Films »Harry Potter und der Gefangene von Askaban« ist aber sein Regisseur: Wie Alfonso Cuarón Fantasy und Realismus fusioniert, wie er mit grenzenloser Imagination und perfekten Effekten dafür sorgt, dass immer irgendwo auf der Leinwand etwas los ist, wie er Grusel mit leichten Momenten ausbalanciert, das ringt Respekt ab. Elegant lässt er seinen »Harry Potter« schweben, wie auf den Schwingen eines Hippogreifs, dessen Fänge den Boden nur ganz leicht berühren.
(Blickpunkt:Film)
Filmbegeisterte Magier müssen »Harry Potter und der Gefangene von Askaban« mit einem Zauberspruch belegt haben, denn das »Harry-Potter«-Franchising erfährt dadurch ein neues Hoch. Regisseur Alfonso Cuarón, der nach seinem Arthaus-Erfolg »Y Tu Mamá También« eine erstaunliche Vielseitigkeit zeigt, erweist sich als die richtige Wahl, um Harry (Daniel Radcliffe), Hermine (Emma Watson) und Ron (Rupert Grint) durch die trügerische Zeit der Pubertät zu führen, nun, da sich die mittlerweile 13-jährigen Schüler an Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei einer neuen und beängstigenden Herausforderung gegenüber sehen.
Sirius Black (Gary Oldman) ist aus dem Askaban-Gefängnis entkommen und ist nun aus zunächst unerfindlichen Gründen (es sein denn, Sie haben das Buch von Joanne K. Rowling gelesen, das als bislang bestes der Reihe gilt) hinter Harry her, um sich zu rächen. Dieses dunkle und mysteriöse Geheimnis treibt die Handlung an, während Harry (der schnell heranwachsende Daniel Redcliffe) und seine im dritten Schuljahr auf Hogwarts befindlichen Klassenkameraden Bekanntschaft machen mit dem fliegenden Hippogreif Seidenschnabel (eine tolle computeranimierte Kreatur), dem wohlwollenden und dennoch rätselhaften Professor Lupin (David Thewlis), gruseligen, mit einer schwarzen Robe bekleideten Dementoren und dem hinterlistigen Peter Pettigrew (Timothy Spall) – und erfahren, wie nützlich es manchmal ist, wenn man einen Zeitverdreher zur Hand hat.
Die bekannten Figuren von Hogwarts zeigen sich in Bestform (darunter der tolle Michael Gambon, der den verstorbenen Richard Harris als Dumbledore ersetzt, und Emma Thompson als die glubschäugige Sybil Trelawney) – selbst Julie Christie ist bei der renommierten Produktion mit von der Partie mit einem kurzen, aber willkommenen Gastauftritt. Und die drei Jungstars der Harry-Potter-Reihe, Daniel Radcliffe (als Harry Potter), Emma Watson (als Hermine) und Rupert Grint (als Ron Weasley), sind äußerst sympathisch – es macht einfach Spaß ihnen zuzusehen. Sie sind im Laufe der Jahre, mit den regelmäßigen Fortsetzungen der Harry-Potter-Abenteuer in ihre Rollen hineingewachsen.
Der technisch erstaunliche, rasante und von ungebändigter Rowling´scher Vorstellungskraft (detailgetreu adaptiert vom Drehbuch-Ass Steve Kloves) strotzende »Harry Potter und der Gefangene von Askaban« ist ein Klassiker unter den Harry-Potter-Verfilmungen.
(Jeff Shannon, Amazon)
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