Keine Kinder. Keine Zukunft. Keine Hoffnung. Das Aussterben der Menschheit scheint unabwendbar, als im Jahr 2027 der jüngste Mensch der Welt mit nur 18 Jahren stirbt. Der desillusionierte Regierungsagent und ehemalige Aktivist Theo (Clive Owen) und seine Ex-Frau Julian (Julianne Moore) sollen die Zukunft des von Terroristen und Nuklearkriegen verwüsteten Planeten sichern: Als die junge Frau Kee (Clare-Hope Ashitey) wie durch ein Wunder schwanger wird, werden sie zur Eskorte auf einem gefährlichen Weg zu einem Zufluchtsort auf hoher See ... (Universal Pictures)
Dass sich Filmkritiker die Finger mit Lobeshymnen wund tippen und dann schaut doch kein Schwein, ist ein wiederkehrendes Phänomen, das leider auch den umwerfenden Sci-Fi-Thriller »Children of Men« über eine Schwangere und die letzten Tage der Menschheit erwischt hat. Schade, dass selbst die Oscar-vergebende Academy in der Kategorie »Beste Kamera« eine fast filmhistorische Leistung übersieht. Denn wie der Mexikaner Emmanuel Lubezki allein die Attacke auf ein Auto aus Sicht der Passagiere in einer einzigen langen Einstellung dreht, wirkt selbst nach der Erklärung in den Extras (Spezialkräne, lange Proben) noch immer grandios, ja revolutionär. Und wir tippen so lange weiter, bis das alle anschauen ... (Stern)
In »Children of Men« wird eine düstere, beklemmende und am Ende dann doch wieder hoffnungsfrohe Vision der menschlichen Gesellschaft skizziert. Die packende Geschichte basiert auf einem im Jahr 1993 erschienenen Roman des englischen Mystery-Autors P.D. James und spielt in einem von Krisen verwüsteten England des Jahres 2027.
Die Welt ist durch atomare Verseuchung, wild wuchernden Terrorismus und politische Unruhen zerfallen – Immigration wurde zum Verbrechen, Flüchtlinge werden wie Tiere in Käfigen gehalten. Darüber ist die Menschheit unfruchtbar geworden und droht auszusterben (das letzte Baby wurde vor knapp 20 Jahren geboren). Vor dem Hintergrund dieser scheinbar hoffnungslosen Zukunft wird der ausgebrannte Bürokrat Theo (Clive Owen) in den Versuch verstrickt, die einzige schwangere Frau (Clare-Hope Ashitey als Kee) des Planeten einer im geheimen operierenden Organisation zuzuführen, die verzweifelt an der Heilung der weltweiten Unfruchtbarkeit arbeitet.
Theo, Kee und ihre Verbündeten geraten in der Folge zwischen die Fronten von Militärpolizei und aufständischen Zuwanderungsbefürwortern. Es beginnt eine todesverachtende Tour de Force inmitten urbaner Kriegsführung. Und Regisseur Alfonso Cuarón und sein Kameramann Emmanuel Lubezki schaffen es, den Zuschauer mitten ins Geschehen zu versetzen.
Die dunkleren Anteile der Geschichte (für die unter anderem auch Michael Caines Figur eines alternden Hippies verantwortlich ist) werden durch ein feines humoristisches Gespür ausbalanciert und auch wenn Children of Men einen Teil seines apokalyptischen, soziopolitischen Inhalts nur oberflächlich anreißen kann (dazu zählt auch Julianne Moore in einer kurzen aber um so wichtigeren Rolle), ist dennoch ein aufregender, rundum gelungener Film entstanden, der sich als beängstigende Vision einer möglichen Zukunft begreifen lässt.
(AMAZON)
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