Pu Yi, der letzte Kaiser von China, kam im Jahre 1908 auf den imperialen Thron. Im Alter von drei Jahren war er der Sohn des Himmels, der Herr von zehntausend Jahren. Mit sechs Jahren war er bereits gezwungen, abzudanken. 1924 warf man ihn mitsamt seinen beiden Frauen aus der Verbotenen Stadt hinaus – und hinein in das Leben eines westlichen Playboys.
1931 nahm er die verführerische Einladung der Japaner an, den Thron erneut zu besteigen und wurde ganz schnell zu einem Marionettenkaiser in dem von den Japanern kontrollierten Staat Manchukuo. 1945 wurde er von den Russen gefangen und fünf Jahre später an China ausgeliefert, wo ihn ein Todesurteil der Kommunisten erwartete. Doch er verbrachte zehn Jahre im Gefängnis und verließ seine Zelle als veränderter und geläuterter Mann. Er kehrte zu Beginn der Kulturrevolution nach Peking zurück und wurde ein Gärtner, freier als er es jemals zuvor in seinem Leben war. Er starb 1967.
(Kinowelt)
Der dreijährige Pu Yi wird 1908 auf Befehl der Witwe des Kaisers in die Verbotene Stadt gebracht. Das Kind wird zum Kaiser gekrönt und wächst von der Außenwelt abgeschirmt in einem goldenen Käfig auf. 1500 Diener stehen ihm stets zur Verfügung. Sie verfolgen jeden seiner Schritte und werden für Untaten an seiner Stelle bestraft. Außerhalb der verbotenen Stadt entmachtet die Revolution den Kaiser, aber innerhalb der Palastmauern bleibt alles beim Alten. Mit 18 Jahren betritt Pu Yi zum ersten Mal die Außenwelt. Als Soldaten in die Verbotene Stadt eindringen, flüchtet er in die japanische Botschaft ... (Focus)
Bernardo Bertolucci schafft das schier Unmögliche mit seinem umfassenden und eindrucksvollen Epos »Der letzte Kaiser«, das eine sehr persönliche Geschichte erzählt. »Der letzte Kaiser« beschreibt die dramatische Lebensgeschichte von Pu Yi, dem letzten Kaiser Chinas. Der Film folgt seinem Leben von seinen erlesenen Anfängen in der Verbotenen Stadt, in der er im Alter von drei Jahren gekrönt und von einer halben Milliarde Menschen verehrt wurde. Später wurde er dazu gezwungen abzudanken und, unfähig in der Außenwelt für sich selbst zu sorgen, wurde er zur liederlichen und ausgebeuteten Hülle eines Mannes. Er starb in Vergessenheit und lebte zuletzt als Bauer in der Republik China.
Der Zuschauer wird nie so richtig warm mit John Lone in der Titelrolle, aber »Der letzte Kaiser« konzentriert sich sowieso mehr auf das Visuelle als auf die Charakterdarstellung. Der letzte Kaiser wurde in der Verbotenen Stadt gefilmt, ist beeindruckend schön und besticht durch satte Farben und exquisite Details. »Der letzte Kaiser« gewann neun Oscars, darunter die Kategorien Bester Film und Bester Regisseur.
(AMAZON)
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