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Die britische Comedytruppe Monty Python (Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin) brilliert in »Das Leben des Brian«, ihrem dritten abendfüllenden Spielfilm, einer aberwitzig schrägen Persiflage auf alle Bibelfilme. Brian von Nazareth kann eigentlich wenig dafür, dass er in derselben Nacht und am selben Ort wie Jesus geboren wurde, doch immer wieder nimmt sein Leben einen ähnlichen Verlauf. Als er sich dem palästinensischen Widerstand gegen die römischen Besatzer anschließt, erkennt man in ihm sogar einen Messias, und er muss sich den Nachstellungen hysterischer Möchtegern-Jünger erwehren. So gerät er schließlich auch mit Pontius Pilatus aneinander, was prompt mit dem üblichen Ergebnis endet. (Blickpunkt:Film)
»Das Leben des Brian« ist einer der größten Hits des britischen Blödelteams: Brian wurde im Stall nebenan in die Krippe gelegt und wird seitdem mit dem Nazarener verwechselt. Britannias böse Buben, die Anarchokomiker von Monty Python, nehmen sich in ihrem dritten abendfüllenden Spielfilm Hollywoods altgediente Bibelschinken zur Brust und nutzen die gute Gelegenheit für einen zünftigen Tritt vors Schienbein der Amtskirchen. Wer die Verletzung religiöser Gefühle befürchtet, kann beruhigt sein. Wenn hunderte hohler Schafsköpfe im Chor »Folgt der Sandale« und »Wir sind alle Individualisten« blöken, ist gewiss nicht der Inhalt von Jesus’ Bergpredigt das Ziel der Satire. Unbedingt sehenswert. (VideoWoche)
»Der echte Jesus liegt nebenan« keift Brians Mutter die Drei Weisen aus dem Morgenland an, als sie irrtümlicherweise vor Brians Krippe niederknien. Schon als Säugling mit soviel Ehre bedacht, kann Brian (Graham Chapman), ein römischer Seitensprung seiner Mutter (Terry Jones), nur ein außergewöhnliches Leben vor sich haben. Im Jahre 30 Anno Domini hat Brian auch Wichtigeres zu erledigen, als sich einem gewissen Jesus Christus (Kenneth Colley) anzuschließen. Er startet seine Karriere im Untergrund und wird durch die Parole »Römer raus« zum Volksheld. (Sony Pictures)
»Das Leben des Brian« ist eine religiöse Satire, die keine spezifische Religion oder Religionsführer (sagen wir einmal Jesus von Nazareth) verulkt. Es ist vielmehr ein Film, der sich einen Spaß daraus macht, religiösen Fanatismus und Heuchelei zu karikieren. Als der Film 1979 in die Kinos kam, sahen das jedoch bei weitem nicht alle Zuschauer aus diesem Blickwinkel, der Film wurde vielmehr, sagen wir es vorsichtig, kontrovers diskutiert.
»Das Leben des Brian« erzählt die Geschichte eines Burschen namens Brian (Graham Chapman), der an einem 25. Dezember geboren wurde – in einer Scheune, unweit eines weitaus bedeutenderen Futtertroges in Bethlehem. Fälschlicherweise wird er immer wieder für den Messias gehalten und somit manipuliert, ausgebeutet oder auch mal beschimpft. Und das von den verschiedensten religiösen und politischen Fraktionen.
Besonders einprägsame Momente sind beispielsweise die Eingangssequenz (mit einem Shirley Bassey ähnlichen »James Bond«-Eingangssong), die Szene im Kolosseum von Jerusalem, in dem die erbitterte Feindschaft der jüdischen Widerstandsgruppen untereinander erklärt wird (es kämpft die Volksfront von Judäa gegen die Judäische Volksfront) sowie der Auftritt des lispelnden Pontius Pilatus (Michael Palin). Über alledem stehen natürlich die Angriffe auf den Fanatismus, in dem sogar der Verlust einer Sandale als religiöses Zeichen gewertet werden kann.
»Das Leben des Brian« ist nicht nur eine der witzigsten Arbeiten der Monty Python-Truppe, es ist auch eine unglaublich intelligente Satire.
(Jim Emerson, Amazon)
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