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»Die unbarmherzigen Schwestern« von Peter Mullan wurde 2002 auf der »Biennale Cinema di Venezia«, den Internationalen Filmfestspielen von Venedig, mit dem »Goldenen Löwen« ausgezeichnet.
»Die unbarmherzigen Schwestern« ist ein vehementes Drama, das die Unterdrückung junger Frauen in den katholischen Magdalenenstiften im Irland der sechziger Jahre auf erschreckende Weise verdeutlicht. Im Irland der frühen 60er Jahre werden »gefallene« Mädchen von ihren Angehörigen in Klosterwäschereien gesteckt, wo sie unter erbärmlichen, grausamen Bedingungen für ihre Sünden büßen sollen. »Die unbarmherzigen Schwestern« ist ein erschütterndes Drama vom eher als Schauspieler bekannten Drehbuchautor und Regisseur Peter Mullan, das 2002 in Venedig den Goldenen Löwen erhielt. (Blickpunkt:Film)
Im Irland der frühen 1960er-Jahre werden »gefallene« Mädchen von ihren Angehörigen in Klosterwäschereien gesteckt, wo sie unter erbärmlichen, grausamen Bedingungen für ihre Sünden büßen sollen. So wie Margaret (Anne-Marie Duff), die sich ihrem Cousin »verweigerte«, Rose (Dorothy Duffy), deren uneheliches Neugeborenes sofort zur Adoption freigegeben wurde, die hübsche Bernadette (Nora-Jane Noone), welche die Jungs im Waisenhaus verrückt gemacht hatte oder Crispina (Eileen Walsh), die, von ihrem Sohn getrennt, nun für die sexuelle Befriedigung des örtlichen Priesters zuständig ist. (VideoMarkt)
Die von dem eher als Schauspieler (»My Name Is Joe«) bekannten Drehbuchautor und Regisseur Peter Mullan inszenierte, erschütternde Geschichte »Die unbarmherzigen Schwestern« erhielt 2002 in Venedig den Goldenen Löwen, während der Vatikan das schonungslose Drama wegen seiner Kritik an der katholischen Kirche ablehnte. Getragen von einem vorzüglichen Ensemble, das allein schon preiswürdig gewesen wäre, hat man in den letzten Jahren selten eine derartig aufrüttelnde, auf den Magen schlagende True Story gesehen wie »Die unbarmherzigen Schwestern«. Der Arthouse-Freund sollte zugreifen. (VideoWoche)
Irland in den 1960er-Jahren: Eine Zeit in der junge Mädchen eine Vielzahl verheerender Sünden begehen konnten. Vielleicht waren sie unverheiratet und dennoch Mutter, vielleicht waren sie zu hübsch oder zu hässlich, zu dumm oder zu schlau oder vielleicht waren sie auch Opfer einer Vergewaltigung geworden und sie haben es nicht totgeschwiegen. Egal wie ihre Sünden aussahen, ihr Weg führte oft in eines der Magdalenen-Heime. Angeblich wohltätige Einrichtungen der katholischen Kirche unter der Leitung der Barmherzigen Schwestern. Um ihre Sünden zu bereuen, arbeiteten die Mädchen ohne freien Tag, ohne jeden Lohn, sie mussten hungern, wurden geschlagen, verspottet und missbraucht. Ihre Strafe war uneingeschränkt – oft lebenslänglich. Doch für manche von ihnen gab es einen Ausweg ... (Concorde Film)
Spätestens seit dem Erfolg von Heinrich Bölls »Irischem Tagebuch« erfreut sich die Grüne Insel in Deutschland großer Beliebtheit. In Irland, so meint man – die üblichen Klischees vor Augen – ist die Welt noch in Ordnung. Doch Irland hat auch eine andere, eine dunkle Seite. Restriktive Regeln und überholte Moralvorstellungen schufen ein bigottes Klima der Unterdrückung und Erniedrigung, das man im Europa unserer Zeit längst nicht mehr für möglich gehalten hätte. Ein erschreckendes Beispiel für diese Zustände waren die so genannten Magdalenen-Heime der katholischen Kirche, in denen angeblich gefallene Mädchen für ihre Sünden büßten – zum Teil ein Leben lang. In den Klosterwäschereien mussten die Mädchen ohne Lohn sieben Tage die Woche arbeiten, sie hungerten, wurden geschlagen und missbraucht. Doch um in die angeblich wohltätigen Einrichtungen eingesperrt zu werden, reichte es aus, zu gut auszusehen – oder zu schlecht – oder einer Vergewaltigung zum Opfer gefallen zu sein. Das Schicksal dreier Mädchen dient Peter Mullan als Vorlage für seinen zutiefst aufwühlenden und schockierenden Film »Die unbarmherzigen Schwestern«.
Dublin, 1964: Auf einer Hochzeit wird Margaret von ihrem Cousin Kevin vergewaltigt. Am nächsten Tag überstellt sie der Dorfpfarrer mit dem Einverständnis ihrer Eltern an ein Magdalenen-Heim. Dort landen auch Bernadette, die im Waisenhaus unschuldige Blicke mit ein paar Jungs gewechselt hat, und Rose, die Mutter eines unehelichen Kindes geworden ist. Rose wird gezwungen, ihr Kind zur Adoption freizugeben und im Heim muss sie sogar ihren Namen aufgeben, da die Mädchen völlig der willkürlichen Herrschaft der Nonnen ausgesetzt sind. Die Nonnen erscheinen als seelenlose, gefühlskalte Monster, die die Mädchen erniedrigen und brutal schlagen. Die alte Katy, die bereits seit 40 Jahren im Heim arbeitet, wird dort auch sterben. Doch die drei wollen sich nicht brechen lassen. Nach Jahren der Unterdrückung versuchen sie, ihrem menschenunwürdigen Dasein zu entkommen.
Die schonungslose Perspektive des Films »Die unbarmherzigen Schwestern« – es handelt sich um eine wahre Geschichte – ist kaum zu ertragen. Peter Mullan, der bislang eher als Schauspieler (»Mein Name ist Joe«, »Das Reich und die Herrlichkeit«) für Aufmerksamkeit sorgte, ist ein erschütterndes Drama gelungen, das fast dokumentarischen Charakter hat und mit hervorragenden schauspielerischen Leistungen beeindruckt. Dafür wurde der Film 2002 in Venedig mit dem Goldenen Löwen geehrt. Die katholische Kirche hat den Film streng verurteilt. Das letzte Magdalenen-Heim wurde 1996 geschlossen.
(Birgit Schwenger, Amazon)
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