Sylvesternacht, Nordatlantik: Kapitän Michael Bradford stößt im Ballsaal des monströsen Luxusliners Poseidon mit seinen Passagieren auf das neue Jahr an, während der erste Offizier bereits erkennen muss, dass dies kein Gutes wird. Mit rasender Geschwindigkeit und unglaublicher Gewalt bricht eine 50 Meter hohe Welle über das Schiff herein und hinterlässt Chaos und Zerstörung.
Der Kapitän versucht die Überlebenden im Ballsaal zu beruhigen und rät abzuwarten bis Hilfe kommt, doch eine kleine Gruppe angeführt von Profi Spieler Dylan Johns nimmt ihr Schicksal lieber selbst in die Hand. Durch das zertrümmerte Schiff wollen sie sich an die Wasseroberfläche retten. Doch der Überlebenskampf in einem riesigen Labyrinth wird zum Wettlauf mit der Zeit, da die Poseidon sich immer schneller dem Meeresgrund nähert.
(Warner Bros. Pictures)
Es war an der Zeit, dass man von dem erfolgreichen Katastrophenfilm »Die Höllenfahrt der Poseidon« aus dem Jahre 1972 ein hochwertiges Remake produziert, und wer könnte dies besser angehen als der Thriller-Experte Wolfgang Petersen, der Regisseur von »Das Boot« und »Der Sturm«. Dabei ist nicht wirklich bedeutsam, dass weniger als ein Jahr zuvor ein Fernsehfilm-Remake (basierend auf Paul Gallicos ursprünglichem Roman aus dem Jahre 1969) gedreht worden war, denn Wolfgang Petersens Version der »Poseidon« ist viel spektakulärer, voller schockierender Spezialeffekte, riesigen Bauten, tollen Stunts sowie genug Feuer und Wasser, das für fünf Filme voller auswegloser Situationen gereicht hätte.
Erneut dreht sich die Handlung darum, dass ein moderner Luxusliner von einer »Monsterwelle« erfasst wird und kentert, während eine kleine Gruppe Überlebender (darunter Josh Lucas, Kurt Russell, Emmy Rossum und Richard Dreyfuss) in dem Schiff verzweifelt nach oben zum Schiffsrumpf klettern und dort nach einem sicheren Weg nach draußen suchen.
Speziell wenn man die Besetzung von »Poseidon« mit den Stars des Films aus dem Jahre 1972 vergleicht, sind die Charaktere leider etwas eindimensional geraten und wirken wenig ausgereift, und das Drehbuch von Mark Protosevich (an dem angeblich von einigen Autoren herumgedoktert wurde) stellt die Protagonisten ab und an einer willkürlichen Reihe von Hindernissen gegenüber, die mit der Zeit wie Routine scheinen und oftmals auch gestellt und unlogisch.
Das ist jedoch nicht wirklich wichtig, denn Wolfgang Petersens Umgang mit endloser Action ist so wirksam und professionell, dass »Poseidon« allein durch das Adrenalin voran getrieben wird. Die Szenen des Kenterns sind schlichtweg atemberaubend, und manche Effekte wirken so echt (und so grausig), dass jüngere und sensible Zuschauer wegschauen sollten. Und obwohl »Poseidon« nicht den menschlichen Tiefgang der Version aus dem Jahre 1972 erreicht, ist der Film niemals langweilig. Jedenfalls erhält man seine ordentliche Portion Popcorn-Kino-Unterhaltung.
(AMAZON)
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