Nach seinem Roman »Der Liebeswunsch« hat Autor Dieter Wellershoff übrigens ein essayistisches Buch mit dem tiefschürfenden Titel »Der verstörte Eros« veröffentlicht. Niedergeschrieben mögen seine Gedanken über das Streben nach Zweisamkeit in Zeiten von zwanghaftem Individualismus noch angehen. Ausgesprochen wirken sie gestelzt bis lachhaft. Diese »Liebes«-Paare haben in jeder Lebenslage ein Büchner-Zitat parat und verkünden bedeutungsschwer Sätze wie: »Man vergisst sogar das Vergessen, wenn man vergisst.« Und wir vergessen mal ganz schnell diesen Film. Fazit: Zwei Paare, eine Tragödie: Gute Schauspieler in einer angestrengt-geschwätzigen Beziehungsanalyse. (Cinema)
Das Gesicht einer jungen Frau auf der Straße erinnert den gut situierten Arzt Jan (Ulrich Thomsen) an eine fast vergessene Episode seines Lebens: Seine leidenschaftliche Affäre mit der lebenshungrigen Studentin Anja (Jessica Schwarz), die ihrem Leben auf tragische Weise ein Ende setzte.
Alles fing ganz harmlos an: Jan führt mit der erfolgreichen Medizinerin Marlene (Barbara Auer) eine liebevolle Ehe. Die Vorgeschichte dieser Beziehung scheint vergeben und vergessen: Marlene hatte ihren Lebensgefährten Leonhard (Tobias Moretti) verlassen, um mit dessen besten Freund Jan zusammenzuleben. Doch dann taucht Anja auf, die während eines Urlaubs das Haus des Paares hüten soll. Die alten Konflikte brechen langsam wieder auf – und Anja wird immer tiefer in den Strudel der Gefühle hineingezogen.
Anja lernt Leonhard kennen und heiratet ihn. Der verklemmt-väterliche Jurist kann ihr jedoch nicht die bedingungslose Liebe geben, nach der sie sich sehnt. Auch die Geburt ihres Sohnes ändert nichts daran, dass Leonhards und Anjas Beziehung scheitert. Um der Realität zu entkommen, flüchtet Anja immer öfter in den Alkohol. Sie beginnt ein Verhältnis mit Jan, von dem sie sich die Erfüllung ihres Liebeswunsches erhofft.
(Filmwelt)
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