Eine junge Frau macht sich in Buenos Aires auf die Suche nach ihren biologischen Eltern ...
Die junge Deutsche Maria (Jessica Schwarz) hört bei einer Zwischenlandung in Buenos Aires ein spanisches Kinderlied und bricht zusammen. Maria hat nie Spanisch gelernt und erkennt doch das Lied. Fast 30 Jahre hat ein Lied in Maria geschlafen, das nicht in den Teil von Marias Leben passt, an den sie sich erinnert.
Als Marias Vater Anton (Michael Gwisdek) davon erfährt, dass Maria sich an ein spanisches Lied erinnert, reist er sofort zu ihr nach Argentinien. Instinktiv will er seine Tochter vor der Vergangenheit beschützen. Als sich Vater und Tochter in Buenos Aires gegenüberstehen muss Anton erkennen, dass er noch nie so nah daran war seine Tochter für immer zu verlieren.
Maria ringt mit Anton um eine gefährliche Wahrheit und Anton ringt mit der Vergangenheit um seine Tochter.
»Das Lied in mir« wurde bereits bei seiner Weltpremiere in Montréal dreifach ausgezeichnet: Neben dem FIPRESCI Preis (Auszeichnung der Kritikervereinigung) erhielt er auch den Ecumenical Prize und teilte sich den Publikumspreis mit dem Film »Pájaros de papel«. Kurz darauf wurde der Film außerdem beim Filmfestival Zurich als bester Film der deutschsprachigen Reihe ausgezeichnet. In Hof erhielt Florian Cossen den Eastman Förderpreis 2010 als bester Nachwuchs-Regisseur. Bei den Biberacher Filmfestspielen schnitt »Das Lied in mir« als bester Debütfilm ab.
(Schwarz-Weiss Filmverleih)
Während eines Zwischenstopps auf ihrer Reise nach Chile erkennt die 31-jährige Schwimmerin Maria (Jessica Schwarz) in Buenos Aires ein ihr fremdes Kinderlied wieder. Maria spricht kein Wort Spanisch, doch ohne zu verstehen, erinnert sie sich an den spanischen Text und die Melodie des Lieds. Verstört und aus der Bahn geworfen, unterbricht sie ihre Reise und bleibt in der fremden Stadt.
Während sie sich auf die Suche nach einer Erklärung macht, taucht plötzlich ihr Vater Anton (Michael Gwisdek) in Argentinien auf. Er beichtet seiner Tochter die Wahrheit um ihre tatsächliche Herkunft. Maria hat Ende der Siebziger Jahre die ersten drei Jahre ihres Lebens in Buenos Aires gelebt. Als ihre leiblichen Eltern 1980 als Opfer der argentinischen Militärdiktatur verschwanden, wurde Maria von Anton und seiner Frau adoptiert und nach Deutschland gebracht.
Nach der Beichte droht das vertraute Verhältnis zwischen Vater und Tochter an der jahrelangen Lüge zu zerbrechen, ein gemeinsamer Weg scheint unmöglich. Während Anton möglichst bald zurück nach Deutschland will, um die Vergangenheit ruhen zu lassen, will Maria in Buenos Aires bleiben, um sich auf die Suche nach ihrer argentinischen Familie zu machen.
Mit den Namen ihrer Eltern Luis Acosto und Marcela Villafana macht sich Maria auf die Suche. Widerwillig hilft Anton ihr alle Villafanas in Buenos Aires durchzutelefonieren, bis ein Jorge Villafana entgegnet, dass er einmal eine Nichte mit Namen Maria gehabt habe. Jorge willigt ein Maria zu treffen. Anton will nicht mitkommen. Jorge fährt Maria zu seiner Schwester Estela (Beatriz Spelzini) die in Maria das Kind ihrer verschwundenen Schwester Marcella erkennt.
Maria und Ihre wiedergefundene Familie können sich nur mühsam auf Englisch verständigen. Immer wieder fällt der Satz »Warum sprichst du kein Spanisch? Wo lebst du?« Aber im Glückstaumel verstummen diese Fragen fürs erste. Als Maria bei einem späteren Treffen den Deutsch sprechenden Polizisten Alejandro (Raphael Ferro) als Übersetzer mitbringt, erfährt sie von der verzweifelten Suche ihrer Tante Estela nach ihr.
Und das etwas an Antons Geschichte nicht stimmen kann. Instinktiv versucht nun Maria Anton zu beschützen. Für ihre Gefühle ist Anton immer noch ihr Vater, auch wenn sie weiß, dass er nicht ihr biologischer Vater ist und er möglicherweise einen großen, wenn auch zutiefst menschlichen Fehler begangen hat.
(Schwarz-Weiss Filmverleih)
In Buenos Aires wartet Maria aus Deutschland auf einen Anschlussflug nach Chile. Doch dann hört sie neben sich ein spanisches Kinderlied und summt leise mit. Seltsam berührt und verwirrt verpaßt sie ihren Flug, bleibt für ein paar Tage in Argentinien und verliert zunächst ihren Pass und danach ihre gesamte Identität. Denn auf einmal stellt sich die wichtigste aller Fragen: Woher komme ich und wer bin ich?
Florian Cossen ist mit seinem Debut »Das Lied in mir« ein bewegender Film zum Thema Sehnsucht nach Identität, Heimatgefühl und Selbstfindung gelungen. Souverän führt der Regisseur die starken Schauspieler in einem hochemotionalen und sensiblen Film, der glaubwürdig die Konflikte seiner Figuren vermittelt. Die Kamera schafft ausdrucksvolle Bilder mit authentischer Ausstattung und findet dabei wunderschöne Stadtaufnahmen von Buenos Aires. Ein atmosphärisch dichter Film von zarter Melancholie. »Das Lied in mir« ist ein beeindruckendes Erstlingswerk!
Prädikat: »Besonders wertvoll«. FBW-Jurybegründung:
Maria strandet in Buenos Aires, weil sie den Anschlussflug nach Chile verpasst. Am Flughafen hat sie ein spanisches Kinderlied gehört. Es löst in ihr unbekannte Gefühle aus, die sie sich nicht erklären kann. Ohne ein genaues Ziel zu haben, beschließt sie, in der Stadt zu bleiben. Ihr Vater, der äußerst besorgt scheint, kommt aus Deutschland angereist, um sie zu unterstützen. Er lüftet das Geheimnis, dass sie adoptiert wurde. Bei der Suche nach ihrer Vergangenheit ist Maria allerdings auf sich allein gestellt. Als schließlich die Familie gefunden und der Kontakt hergestellt ist, kommt Maria der Wahrheit immer ein Stück näher und lernt ihre Wurzeln kennen.
Die Suche nach der eigenen Identität und den familiären Wurzeln sind Thema des Films. Mit der Ankunft Marias in Buenos Aires findet er zu seinem Thema. Hier beginnt ihre Suche und hier gewinnt auch der Film an atmosphärischer Dichte und Ausdruckskraft. Die Frische und Unbefangenheit, mit der die Stadt Buenos Aires dargestellt wird, verschaffen dem Film eine originale Stimmung. Besonders die darstellerische Leistung der argentinischen Schauspieler verleiht Glaubwürdigkeit und erst sie erwecken Marias Geschichte zum Leben. Damit erhält der Film starke emotionale Momente, die ihn bedeutsam machen.
Der Film »Das Lied in mir« spart die Erläuterung politischer Hintergründe bewusst aus. Die Kamera verdichtet die Szenen wirksam, arbeitet teilweise fast dokumentarisch. Der Schnitt gibt das angemessene Tempo für den Film vor. Auch die Übersetzung der spanischen Dialoge, die spielerisch vorgenommen wird, wirkt charmant und überzeugend.
(FBW – Deutsche Film- und Medienbewertung, Wiesbaden)
» Amazon-Direktlinks: Alle Infos zu
Jessica Schwarz, Michael Gwisdek, Raphael Ferro, Beatriz Spelzini und
Das Lied in mir
bei Amazon.de ansehen.
|