Julia Hummer, Barbara Auer, Richy Müller, Bernd Tauber
»Die innere Sicherheit«
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Originaltitel |
Die innere Sicherheit |
Genre |
Filmdrama |
Produktionsland/-jahr |
D 2000 |
Produktion/Vertrieb |
Ascot Elite |
Filmlänge |
101 Minuten |
FSK-Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Kinostart |
1.2.2001 |
DVD-Veröffentlichung |
6.12.2001 |
SchauspielerInnen/ HauptdarstellerInnen
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Julia Hummer Barbara Auer Richy Müller Bernd Tauber Günther Maria Halmer Bilge Bingul |
Regisseur(e)
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Christian Petzold
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Julia Hummer, Barbara Auer, Richy Müller, Bernd Tauber
»Die innere Sicherheit«
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»Die innere Sicherheit« ist ein bewegendes, mit vorzüglichen, kühlen Bildern gestaltetes Polit-Drama um ein Terroristenpaar auf der Flucht aus der Sicht der Tochter: Clara (Barbara Auer) und Hans (Richy Müller), ehemalige RAF-Mitglieder auf der Flucht, wollen ihrer 15-jährigen Tochter Jeanne (Julia Hummer) endlich ein normales Leben ermöglichen. Doch die geplante Übersiedlung nach Brasilien wird vereitelt. (Blickpunkt:Film)
»Die innere Sicherheit«, Christian Petzolds Gewinner des Deutschen Filmpreises 2001, ist weder platte Polit-Story noch Actionreicher Thriller, das Werk dreht sich vielmehr um Menschen, die von den Geistern der Vergangenheit gejagt werden. Entstanden ist so ein bewegendes, mit vorzüglichen Bildern gestaltetes Drama um Schuld und Sühne, das nur vordergründig über »typische« Terroristen-Schicksale reflektiert, hintergründig aber von den Auswirkungen der Protestbewegung der 60er- und 70er-Jahre erzählt. »Die innere Sicherheit« ist ein Muss für Cineasten sowie politisch Interessierte. (VideoWoche)
Seit 15 Jahren leben die Eltern im Untergrund. Tarnen sich zwischen den anonymen Touristen an den Atlantikstränden Portugals. Damals haben sie ein Tabu gebrochen: Sie haben eine Tochter gezeugt. Ein Mädchen, das nie eine Schule besucht hat, das nie die Kleidung mit ihren Freundinnen tauschen konnte, das nie den Unterricht schwänzte, durch Städte streifte und in Eisdielen Schluss mit ihrem Freund machte. Ein Mädchen, das allein ist. Die Eltern sind kurz davor, sich eine halbwegs legale Identität irgendwo in Brasilien zusammenzubasteln, als durch eine Unachtsamkeit all das zusammenbricht. Noch einmal müssen sie fliehen und Ihre Flucht führt sie nach Deutschland. Währenddessen hat ihre Tochter begonnen, sich zu verlieben. Eine Liebe, die zu einer Tragödie führt und die Familienzelle zerstören wird. (Ascot Elite Home Entertainment)
In »Die innere Sicherheit« mühen sich die ehemaligen RAF-Mitglieder Clara (Barbara Auer) und Hans (Richy Müller), als Touristen getarnt, in Portugal ein halbwegs »normales« Leben zu führen. Darunter leidet vor allem die 15-jährige Tochter Jeanne (Julia Hummer), der es an Freunden und sozialen Kontakten fehlt. Nun soll aber alles besser werden, steht doch die Übersiedlung nach Brasilien, neue Identitäten inklusive, kurz bevor. Da wird in ihre Wohnung eingebrochen, Geld nebst allen Papieren gestohlen. Wieder ist die Familie auf der Flucht – diesmal zurück nach Deutschland, wo sie auf die Hilfe alter Freunde hofft ... (VideoMarkt)
Die innere Sicherheit der Bundesrepublik haben sie einst gefährdet, das Terroristenpärchen Clara (Barbara Auer) und Hans (Richy Müller). Nun, gut 20 Jahre später, geht es den beiden nur mehr um ihre eigene innere wie äußere Sicherheit sowie die ihrer 15-jährigen Tochter Jeanne (Julia Hummer). Doch eine Familie kann es im Untergrund nicht geben – und Normalität schon gar nicht. Was bleibt, ist die Angst vor Fremden, die sie verraten könnten, vor Zufällen, die ihnen den letzten Rest ihrer Sicherheit rauben könnten, und vor dem Staat, der sie immer noch jagt. Der linke deutsche Terrorismus der 70er-Jahre mag irgendwann in den 90ern gestorben sein, aber seine Akteure existieren immer noch als Untote, als Gespenster, die nie mehr wieder zu Menschen werden können.
Christian Petzolds Film »Die innere Sicherheit« erzählt von dem Fortleben eines deutschen Traumas, das die Öffentlichkeit – die politische wie die mediale – so weit wie möglich verdrängt hat. Die Wunden, die der Terror der RAF und die Gegenmaßnahmen des Staates damals im deutschen Herbst gerissen haben, sind längst nicht verheilt. An dem Schorf, der sie notdürftig überdeckt zu kratzen und sie damit noch einmal aufreißen, das ist nun ein Anliegen des neuesten deutschen Films, der Anschluss sucht an den »Neuen deutschen Film« der 60er- und 70er-Jahre. Zusammen mit Volker Schlöndorffs »Die Stille nach dem Schuss« und Andres Veiels Dokumentarfilm »Black Box BRD« bildet »Die innere Sicherheit« eine Art von Trilogie, die im anregendsten Sinne politisch ist, aber nie in den Dogmatismus und die bleierne Schwere früherer Filme zum Thema Terrorismus abrutscht.
Clara (Barbara Auer), Hans (Richy Müller) und Jeanne (Julia Hummer) spielen letztlich nur Familie. Nur die Gefahr, aufzufallen und entdeckt zu werden, hält sie zusammen. Das Leben im Untergrund gleicht dem in einem Gefängnis, besonders für Jeanne, die nie das machen konnte, was für alle anderen Kinder und Jugendlichen alltäglich ist. Ihre einzigen Bezugspersonen sind ihre Eltern, die sie so weit wie möglich von der Welt abschirmen. Doch dann lernt Jeanne in Portugal einen jungen deutschen Surfer kennen und trifft ihn später in Hamburg wieder, nachdem die Familie aufgrund finanzieller Probleme heimlich nach Deutschland zurückkehren musste.
Christian Petzold wahrt in »Die innere Sicherheit« Distanz zu seinen Figuren. Er verurteilt sie nicht für das, was sie einst getan haben; aber er sieht in ihnen auch keine Opfer, die von einem erbarmungslosen Staat zugrunde gerichtet wurden. Stattdessen vertraut der junge Regisseur seinen Darstellern fast blind. Sie erschaffen diese Figuren erst in ihrer ganzen Ambivalenz. In jedem Moment des Films sind die inneren Widersprüche, die Barbara Auer und Richy Müller nahezu zerreißen, zu spüren. Sie sehnen sich nach Normalität, aber können selbst im Umgang mit ihrer Tochter, deren Aufbegehren Julia Hummer ungeheuer sensibel porträtiert, nie wie »normale Eltern« handeln. Christian Petzold konzentriert sich in »Die innere Sicherheit« ganz auf die Politik dieser einen Familie und erzählt damit mehr von Deutschland, als es ein großes historisches Epos je könnte.
(Sascha Westphal, Amazon)
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