Es sieht aus wie ein Mord im Drogenmilieu, als die blutüberströmte Leiche eines 20jährigen Mädchens gefunden wird. Doch Ali Sokehla (Oscar-Gewinner Forest Whitaker), Chef der Mordkommission von Kapstadt, und sein Kollege Brian Epkeen (Orlando Bloom) stoßen dabei auf Machenschaften, die bis in die Zeiten des Apartheid-Regimes zurückreichen.
Machenschaften, in die die Drahtzieher des alten Systems genauso verstrickt sind wie die Dealer der Townships. Je weiter sie in dieses Netzwerk vordringen, desto gefährlicher werden die Konsequenzen für sie selbst, ihre Kollegen und ihre Angehörigen. Dabei müssen sie sich auch ihren eigenen inneren Dämonen stellen.
(24Bilder Filmverleih)
»Prädikat besonders wertvoll« (FBW-Filmbewertung)
Ali und Brian könnten nicht unterschiedlicher sein. Ali ist schwarz, rechtschaffen und achtet immer auf die Einhaltung des Gesetzes. Brian ist weiß, trinkt und ist hoffnungslos unzuverlässig. Beide sind Cops in Kapstadt und ermitteln zusammen in einem Mord an einer Tochter aus gutem Hause. Nach und nach stellt sich jedoch heraus, dass ihre Untersuchungen im Drogen- und Bandenmilieu nur an der Oberfläche des Falls kratzen. Die Spur führt die Polizei bis in die Townships, wo seit geraumer Zeit Kinder verschwinden. Ali und Brian erkennen, dass es hier um viel mehr geht als »nur« einen Mord – und dass auch ihr eigenes Leben in Gefahr ist.
Südafrika zwischen Rassismus, den Wunden des Apartheid-Regimes und der Chance auf einen Neuanfang: Das ist das politisch-gesellschaftliche Gefüge, in das Jerome Salle seine Figuren steckt. Um diesen Spagat zwischen traumatisierter Vergangenheit und einer möglichen Zukunft aufzuzeigen, verweigert der Film jegliche Schwarz-Weiß-Zeichnung und siedelt die Verbrecher in allen Kultur- und Gesellschaftsschichten an. Und auch die Guten haben ihre Ecken und Kanten.
Brian, cool und abgebrüht gespielt von Orlando Bloom, ist nicht wirklich ein »good cop«. Er trinkt, missachtet Vorschriften und denkt eher schlecht über seine Heimat Südafrika. Ihm gegenüber steht Ali, den Forest Whitaker zunächst mit stoischer Ruhe und Ausgeglichenheit spielt. Doch immer mehr verrät seine Mimik das persönliche Trauma Alis, der zum menschlichen Pulverfass wird, bereit, zu explodieren. Salle gelingt es, die Figuren in diesem gefährlichen Spannungsfeld festzuhalten und den Zuschauer förmlich in den Sitz zu pressen, bis hin zu einem nervenzerreißenden und packenden Showdown, dessen unglaubliche Bilder dem Zuschauer noch lange im Gedächtnis bleiben werden. »Zulu« ist spannender Polizeifilm, Gesellschaftsdrama und expressives Actionkino in einem. Und dazu noch ein hochbrisanter filmischer Beitrag über die Lebensrealität in Südafrika.
(Deutsche Film- und Medienbewertung FBW)
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