Seine besten Jahre als gefeierter Schriftsteller liegen hinter ihm. Dennoch zehrt Jack Marcus (Clive Owen), der an einem Internat in Neuengland unterrichtet, immer noch von seinem früheren Ruhm. Trinkt allerdings auch vor lauter Frust über seine lethargischen Schüler und nimmt selten ein Blatt vor den Mund. Als wäre sein Leben nicht schon kompliziert genug, taucht plötzlich Dina Delsanto (Juliette Binoche) an der Schule auf. Die Malerin übernimmt den Kunstunterricht und hat wegen ihrer unnahbaren Art im Nu einen Spitznamen weg: Eiszapfen.
Fast noch schneller legt sie sich mit Jack an, denn sie ist davon überzeugt, dass die bildende Kunst der Sprache weit überlegen ist. Was Jack natürlich nicht widerspruchslos hinnimmt. Die beiden starten eine lustvolle Privatfehde, in deren Verlauf sie sich verbal so einiges um die Ohren hauen. Doch schließlich treibt Jack es zu weit: Als ihm wegen seiner Trinkerei gekündigt werden soll, tut er etwas Unverzeihliches, um den drohenden Rausschmiss zu verhindern ...
Sagt ein Bild wirklich mehr als tausend Worte? Um das herauszufinden, liefern sich ein Englischlehrer und eine Malerin in der wunderbaren Komödie »Words and Pictures – In der Liebe und in der Kunst ist alles erlaubt« einen intellektuellen Zweikampf, der es in sich hat. Denn wo auf hohem Niveau gehobelt wird, fallen Dialoge, die ein Feuerwerk an Witz und Esprit abbrennen.
Mit dem nötigen Ernst, aber so viel Leichtigkeit wie möglich sorgt Fred Schepisi (»Das Russland-Haus«, »Roxanne«) dafür, dass seine Hauptdarsteller Juliette Binoche (»Chocolat«, »Der englische Patient«) und Clive Owen (»Intruders«, »Children of Men«) Erinnerungen an die großen kratzbürstigen Paare der Filmgeschichte wecken: Katharine Hepburn und Spencer Tracy etwa in »Ehekrieg« oder Billy Crystal und Meg Ryan in »Harry und Sally»
Doch es geht in »Words and Pictures« um mehr als nur den ewigen Geschlechterkampf – um die Kraft des Wortes und die Macht der Bilder. Und natürlich um die Liebe. Binoche und Owen beweisen, dass Lehrer gar nicht so schlecht sind wie ihr Ruf. Sondern manchmal richtig Klasse. Letzteres gilt übrigens auch für Dinas großformatige, abstrakte Bilder, die Juliette Binoche höchstselbst gestaltet hat.
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