»Ist allgemeine Unhöflichkeit nicht genau das Wesen der Liebe?« (Jane Austen)
Literatur als Lebenshilfe: Wie Englands Schriftstellerin sechs Herzen verbindet. Fragen Sie Jane Austen: Die Romane der englischen Autorin werden für fünf Frauen zur dringend benötigten Lebenshilfe. Fazit: »Der Jane Austen Club« ist eine seichte Wohlfühl-Romanze mit starkem Ensemble – von der ohne Vorkenntnisse wenig übrig bleibt. (Cinema)
Sylvia (Amy Brennemen) wird nach langen, scheinbar glücklichen Ehejahren, plötzlich von ihrem Mann verlassen. Ihre Freundin Bernadette (Kathy Baker), eine starke Frau, die ihr Leben nach eigenen Regeln lebt, organisiert daraufhin einen »Buchclub«, um der Verzweifelten dabei zu helfen, wieder auf andere Gedanken zu kommen.
Fünf Frauen treffen sich daraufhin einmal im Monat, um über eines von Jane Austens Bücher zu diskutieren: Neben Bernadette und Silvia sind das Sylvias lesbische Tochter Allegra (Maggie Grace), die eigentlich nur ihre Mutter über den Verlust hinwegtrösten will, die junge Lehrerin Prudie (Emily Blunt), die in einer unglücklichen Ehe lebt, sowie Sylvias Single-Freundin Jocelyn (Maria Bello), die den einzigen Mann mit in den Club bringt: Grigg (Hugh Dancy), der insgeheim hofft, durch den Buchclub bei Jocelyn landen zu können.
Als die Gruppe nach und nach die einzelnen Werke von Austen durchgeht, entwickelt sich das Liebesleben eines jeden Beteiligten parallel zu den Geschichten Austens: Unbewusst sucht sich jeder die Plots und Charaktere aus, die dem eigenen Leben ähneln ... und projiziert seine Wünsche, Sorgen und Hoffnungen in die Bücher hinein.
Angelehnt an Karen Joy Fowlers Bestseller-Roman inszenierte die als Drehbuchautorin bekannte Robin Swicord (»Memoirs Of A Geisha«) ihr ebenso intelligentes wie auch warmherziges Debüt. Eindrucksvolle Dialoge und starke Gefühle werden mit der Unterstützung exzellenter Schauspieler wie Maria Bello (»World Trade Center«, »A History of Violence«), Emily Blunt (»Der eisige Tod«, »Der Teufel trägt Prada«) und Kathy Baker (»Spiel der Macht«) zum Ausdruck gebracht und zeigen, dass Leidenschaft, Liebe, Verrat und Eifersucht heute noch genauso zum Leben gehören wie im 19. Jahrhundert.
(Sony Pictures)
Jeden Monat trifft sich der Jane-Austen-Buchclub zur Besprechung eines Austen-Romans in Jocelyns hübschem, altem Farmhaus oder auf Sylvias gemütlichem Familiensitz in der Stadt oder in Griggs nagelneuem Vorstadt-Reihenhaus, das überraschenderweise im Inneren viel Persönlichkeit hat. Der Buchclub quetscht sich sogar in einen Coffee-Shop oder in ein Krankenhauszimmer und gönnt sich einen Strandausflug wegen des Küstenpanoramas, das den Hintergrund eines Austen-Romans bildet.
Jane Austen ist der rote Faden, der sich durch den Alltag zieht, den die Buchclub-Mitglieder teilen, während sie ihre eigenen persönlichen Erfahrungen machen: Da wäre die Auflösung von Sylvias routiniertem Eheleben und die Neuerfindung einer anderen Sylvia; die waghalsige Allegra, der beim Sport und in der Liebe die Vorsicht fehlt; und da wäre Bernadette, die dank Yoga ihre Mitte gefunden hat und damit zufrieden scheint, sich um das Wohl aller anderen zu kümmern. Wird Prudie herausfinden, wie man sich als verheiratete Erwachsene verhält, oder wird sie alles für ein unerlaubtes Abenteuer hinwerfen? Und wird Jocelyn jemals über ihre literarische Versnobtheit hinwegkommen und die »Ursula LeGuin«-Sci-Fi-Klassiker lesen, die Grigg ihr fortwährend aufzudrängen versucht? Wie bei Austen üblich, sind auch hier die Ehe, Freundschaft und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt die Dinge, auf die es wirklich ankommt.
(Sony Pictures)
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