Daniel Auteuil, Juliette Binoche, Annie Girardot, Maurice Bénichou
»Caché«
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Daniel Auteuil, Juliette Binoche, Annie Girardot, Maurice Bénichou
»Caché«
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»Caché« ist ein brillanter Psychothriller von Michael Haneke über eine gut situierte französische Familie, in deren Alltag Angst und Unsicherheit Einzug hält, weil ihr regelmäßig Videoaufnahmen ihres Zuhauses zugespielt werden. Dem Fernsehredakteur Georges Laurent (Daniel Auteuil) und dessen Gattin Anne (Juliette Binoche) wird eine Videokassette zugespielt, auf der ihr Haus zu sehen ist. Ein blöder Scherz? Nein. Als weitere Bänder eintreffen, beginnt Georges zu recherchieren. Könnte hinter alledem Majid (Maurice Bénichou) stecken, jenes algerische Pflegekind, das er einst eifersüchtig vom Hof ekelte? Anne ist empört. Warum hat er ihr nie davon erzählt? George versucht sich zu rechtfertigen, macht Majid ausfindig, der aber seine Unschuld beteuert. Doch Georges glaubt ihm nicht. Mit fatalen Konsequenzen. (Blickpunkt:Film)
»Caché« ist ein höchst verstörender Reality-Thriller, in dem Michael Haneke über den alltäglichen Rassismus reflektiert. Auch bei dem mit fünf europäischen Filmpreisen sowie dem Regiepreis in Cannes ausgezeichneten Film verweigert sich Haneke allen gängigen Trends, provoziert inhaltlich wie formal. Dennoch ist auch dieses Porträt vom Niedergang einer gutbürgerlichen Familie streng komponiert und minutiös durchkalkuliert. »Caché« ist ein mit Daniel Auteuil und Juliette Binoche auch noch exquisit besetztes Arthouse-Meisterwerk, das dem Zuschauer einiges abverlangt. (VideoWoche)
»Ich mag die Multiplizität von Büchern, denn jedes Buch ist im Kopf des Lesers anders. Dasselbe versuche ich mit meinen Filmen zu erschaffen. Wenn 300 Menschen ihn im Kino sehen, sieht jeder einen anderen Film.« Der gebürtige Münchener Michael Haneke, der in Österreich aufgewachsen ist und heutzutage oftmals in Frankreich dreht, hat auch mit »Caché« wieder einen Film abgeliefert, der sich der Einordnung entzieht. Schon mit den eigentümlich gesetzten Stabsangaben und dem lang anhaltenden Shot am Anfang, der sich schließlich als Videoaufnahme erweist und den Zuschauer in doppelter Funktion zum Voyeur macht, schafft Haneke eine ganz eigene Stimmung. Der Ausnahmeregisseur, der als nächstes wohl ein US-Remake seines eigenen »Funny Games« inszenieren soll, ist ein Visionär des Kinos, dessen Werke niemals leicht verdaulich, aber anregend sind. Fazit: »Caché« ist großes Autorenkino! (Movieman.de)
Vor acht Jahren zeigte Michael Haneke noch die Kniffe des Thrillers als publikumsheischende Gimmicks. Jetzt setzt der in Frankreich lebende Österreicher die Stilmittel des Genres in seinem neben »Die Klavierspielerin« zugänglichsten Film ein, um eine Geschichte über eine Familie zu erzählen, deren Verbund nachhaltig erschüttert wird, nachdem ihr zunehmend privatere Videoaufnahmen zugespielt werden. »Caché« ist eine jederzeit nachvollziehbare Studie über das langsame Auflösen des Familienverbunds mit einem sensationellen Daniel Auteuil in der Hauptrolle – zugleich eine wenig kaschierte und kunstvoll in die Textur des Films verwobene Anklage gegen die Aggression, die von der Ersten Welt gegen weniger mächtige Länder ausgeübt wird, von denen man sich bedroht fühlt. »Caché« ist ein Triumph des intelligenten Kunstkinos.
Mehr noch als in seinem bislang besten Film, dem in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichneten »Die Klavierspielerin«, dominiert in »Caché« Michael Hanekes filmemacherische Seite über den moralisch überlegenen Lehrer. Sein neuer Film belehrt nicht. Er zeigt. Und das unter Ausschöpfung aller filmischen Mittel, ohne jemals auch nur ein Iota an Schärfe, Prägnanz und unmissverständlicher Aussage zu verlieren. Im Gegenteil. Die oft so penetrante Didaktik eines »Funny Games« oder »Wolfszeit« rückt komplett in den Hintergrund, wenn Haneke sich hier zunächst mit den klassischen Mitteln eines Thrillers seiner klassischen Themen annimmt: der Bedrohung und schließlich langsamen Auflösung des Familienverbandes, dem schmalen Grat zwischen gutbürgerlicher Zivilisiertheit und dem Ausbruch von Aggression und Gewalt. Mit einem simplen Mittel erzeugt der Regisseur sofort die nötige Spannung.
Während des Vorspanns von »Caché« sieht man eine leere Straße und an ihrem Ende ein idyllisches Haus. Der nächste Schnitt offenbart, dass es sich dabei um eine Videoaufnahme handelt, die dem gut situierten Fernsehmoderator Georges Laurent (Daniel Auteuil) und seiner Frau Anne (Juliette Binoche), einer Verlagsangestellten, zugespielt wurde – eine Ansicht ihres Hauses. Mit jedem weiteren Video nimmt die Unsicherheit und Angst der Laurents zu. Offenkundig hat jemand nicht nur Zugang zu ihrem Privatleben; er weiß auch um die Vergangenheit Georges´: Ein Band zeigt den Landbesitz seiner Eltern. Zusätzlich erhält die Familie krude handgezeichnete Bilder, die einen Jungen mit blutendem Mund zeigen. Dieses Motiv spült eine längst verdrängte Erinnerung in George hoch, der sich nach und nach an den algerischen Jungen Majid (Maurice Bénichou) erinnert, den er als Kind mit erfundenen Anschuldigungen vom heimischen Hof trieb – wovon er seiner Frau nichts erzählt. Dafür reagiert der eigentlich so besonnene Mann zunehmend aggressiv auf seine Umwelt: Wer seine Familie terrorisiert, so zürnt er, der wird einen hohen Preis bezahlen müssen.
War man bislang in das unmittelbare Drama und das Rätsel um die Videobänder involviert, so schält sich nun der klar ausformulierte Subtext von »Caché« immer deutlicher heraus: Festgemacht am Irakkrieg, dessen unvermindert schockierende Bilder in einer langen Sequenz im Hintergrund in den Fernsehnachrichten flimmern, ist dieser Film, der seinen Akteuren und dem Zuschauer zusehends den Boden unter den Füßen wegzieht, auch eine Metapher für das Verhalten der westlichen Industriestaaten, die auf die vermeintliche Bedrohung von Ländern der Dritten Welt nicht mit dem nötigen Bedacht, sondern unverhältnismäßiger Gewalt reagieren. Denn alsbald führt eines der Videobänder zu eben jenem Majid seiner Kindheit, der in einem algerischen Ghetto in Paris lebt und Georges mit dessen Fehlverhalten konfrontiert.
Als dieser aufgebracht mit Drohungen reagiert, löst er eine Kette von Ereignissen aus, die in einer selbst in Michael Hanekes wenig zimperlichem Schaffen einzigartig erschütternden Szene mündet. Alldieweil bleibt die Thrillerspannung erhalten, weil Haneke eine Auflösung verweigert, wer genau der Hersteller der Videobänder ist. So clever setzt er die Aufnahmen ein, dass man häufig nicht genau weiß, ob man nun inszenierte Szenen der Handlung sieht oder eben Videos des Unbekannten. Eine perfekte Weise, den Zuschauer in das Geschehen zu implizieren. Es steht Haneke besser zu Gesicht, sich bei Hitchcock und dessen Epigonen zu bedienen als deren Mittel zu kritisieren.
Dass dieses schleichende Horrorszenario in »Caché« funktioniert, ist nicht zuletzt das Verdienst von Daniel Auteuil in der schwierigen Rolle des Georges Laurent. Sehr clever setzt der Schauspieler, blendend unterstützt von Juliette Binoche, auf seinen Ruf als Sympathieträger und Publikumsliebling, der sich spät als Wolf im Schafspelz, als ureigentlicher Aggressor und im Wortsinne Terrorist entpuppt. Wie Haneke hier mit den Erwartungen des Publikums spielt und die Konventionen des klassischen Erzählkinos auf den Kopf stellt, ist mindestens so verstörend wie das weit offene Ende von »Caché« – und eigentlich der ganze Film, in dem stets alles möglich scheint und dessen Intelligenz der Spannung nie im Weg steht.
(Blickpunkt:Film)
Eine anonym geschickte Videokassette vergiftet das erfolgreiche Leben von Georges. Ein Gespinst aus Geheimnissen und Lügen, aus Schuld und Misstrauen breitet sich aus – bis Georges sich erinnert ... »Caché« ist ein packendes Verwirrspiel mit der Wahrheit und mit einer Vergangenheit, die keine Ruhe mehr lässt. Eigentlich ist auf diesen Bildern nichts Kompromittierendes zu sehen: Ein Auto wird geparkt, eine Tür fällt ins Schloss. Stille. Doch gerade diese Stille macht die Filmaufnahmen so bedrohlich: Was will der Fremde, der Georges Laurents Leben und das seiner Familie mit beunruhigender Geduld dokumentiert und ihm in Form von Videobändern zukommen lässt? Noch dazu zusammen mit naiv-grotesken Zeichnungen, die den Horrorphantasien eines Kindes entsprungen zu sein scheinen?
Georges (Daniel Auteuil) ist Moderator einer erfolgreichen Literaturtalkshow im Fernsehen, und deshalb vermutet seine Frau Anne (Juliette Binoche) zunächst einen verrückten Fan hinter den rätselhaften Filmaufnahmen. Die Polizei sieht keinen Grund zu handeln, solange nichts wirklich Bedrohliches geschehen ist. Doch das Gefühl der Beklemmung wird immer stärker und bringt Georges’ und Annes bürgerlich-intellektuelles Leben zwischen Literatursendungen, Vernissagen und Abendeinladungen allmählich aus dem Gleichgewicht. Während Anne noch offen über die rätselhafte Post spricht, beginnt sich die Stille der seltsamen Videobänder auf Georges auszubreiten. Die beiliegenden Zeichnungen beunruhigen ihn und bringen etwas in ihm zum Klingen. Meist sind es Strichmännchen mit blutig roter Kehle. Auf der letzten allerdings ist ein Huhn zu sehen, mit durchschlagenem Hals ...
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