»Der Weg nach Mekka – Die Reise des Muhammad Asad« Kritiken Infos aktuelle Angebote
Auf den Spuren eines zum Islam übergetretenen Juden, der für einen gemäßigten Glauben eintrat, entdeckt Georg Mischs Doku, was die Welt trennt und wie ein Gelehrter sie vereinen wollte. »Der Weg nach Mekka – Die Reise des Muhammad Asad« ist eine Dokumentation über den Juden Leopold Weiss, der 1920 zum Islam konvertiert und fortan für einen gemäßigten Glauben eintrat. (VideoMarkt)
Leopold Weiss wurde 1900 im damals zu Österreich-Ungarn gehörenden Lemberg geboren und wuchs in einer streng jüdischen Familie auf, sagte sich vom Glauben los und lernte Mitte Zwanzig bei einer Palästina-Reise den Islam kennen. Daraufhin konvertiert er und nennt sich fortan Muhammad Asad. Er setzt sich für einen gemäßigten Glauben und liberalen Islam ein. (Blickpunkt:Film)
Wie ein Mosaik fügt Regisseur Georg Misch in oft unbehauener, improvisiert wirkender Manier kleine Aspekte dieser Biografie zusammen, die fast einen pazifistischen Lawrence von Arabien abbildet. Die Eigenheiten der verschiedenen Kulturen kommen plastisch zum Tragen, oft stellen unvorteilhafte Szenen von Irrtümern und Missgeschicken die Komik der Menschen bloß. Konträre Meinungen finden unkommentiert nebeneinander Platz – es steht einem frei, daraus eigene Schlüsse zu ziehen. Dieses Kaleidoskop eigener Glaubensauffassungen abzubilden, ohne sie in ein Deutungskorsett zu zwängen, zeichnet diese Weltreise aus. (VideoWoche)
In den 1920er-Jahren tritt der österreichische Jude Leopold Weiss in Palästina zum Islam über. Er nimmt den Namen Muhammad Asad an und reist, fasziniert von der Spiritualität dieser Religion, auf einem Kamel durch die Wüste nach Mekka. Er studiert den Koran und lebt als Berater am Hof des Saudischen Königs. Nachdem er sich mit den Arabern überwirft, reist er nach Indien, wo er sich der Bewegung zur Gründung des pakistanischen Staats anschließt. Die Verfassung Pakistans stammt zum Teil aus seiner Feder, und er vertritt den jungen Staat bei den Vereinten Nationen in New York. Und damit ist Muhammad Asad noch lange nicht am Ende seines Weges angekommen.
Noch heute gilt Muhammad Asad als einer der bedeutendsten islamischen Autoren seiner Zeit und seine Koran-Übersetzung als richtungsweisend.