Maximilian Brückner, Maria Furtwängler, Thomas Schmauser, Brigitte Hobmeier »Räuber Kneißl« Kritiken Infos aktuelle Angebote
»Ich kann kein Unrecht leiden. Ich kann mich nicht beugen, lieber gehe ich selber zu Grunde.« Mathias Kneißl (18751902)
»Räuber Kneißl« ist ein bayerisches Historiendrama von Marcus H. Rosenmüller (»Schwere Jungs«) um eine Outlaw, der 1902 hingerichtet wurde. Der Film wirkt mitunter holzschnittartig und entfaltet nicht die Wucht von Rosenmüllers Heimathit »Wer früher stirbt, ist länger tot«. Als Kneißl (Maximilian Brückner) mit seiner Cousine schläft und dabei ein Arm seiner betrunkenen Tante auf ihn fällt, wähnt man sich gar im Komödienstadl. Dafür entwickelt der Showdown große Dramatik und offenbart das ganze Potenzial des Stoffes. So bleibt der Eindruck eines zünftigen Films mit erstklassigen Darstellern. Fazit: »Räuber Kneißl« ist ein Heimatfilm in bayrischer Mundart, der mit tollen Landschaftsbildern und einigen starken Momenten glänzt. (Cinema)
»Räuber Kneißl« ist Heimatfilm, Abenteuer, Lovestory, Western und Sozialdrama um den bayerischen Volkshelden. In hypnotischen Bildern belebt Marcus H. Rosenmüller die Legende des berühmten bayerischen Rebellen mit viel Gefühl, schwarzem Humor und einem furios aufspielenden Maximilian Brückner. (VideoMarkt)
Die Kneißls leben von der Wilderei, weil ihr Hof nicht genügend zum Leben hergibt. Gendarm Förtsch (Thomas Schmauser) will sie unbedingt auf frischer Tat ertappen. Bei der Verhaftung stirbt der Vater, die Söhne sind wütend und verzweifelt und schießen auf die Polizisten. Beide landen im Gefängnis. Nur einer überlebt und kommt nach Jahren wieder raus. Der verliebt sich in Mathilde (Brigitte Hobmeier) und will mit ihr nach Amerika. Doch dazu brauchen sie Geld und Mathias (Maximilian Brückner) hat seine ehrliche Arbeit schnell wieder verloren. (Blickpunkt:Film)
Heimatfilm, Abenteuer, Lovestory, Western und Sozialdrama mixt Marcus H. Rosenmüller zu einem unterhaltsamen Kinoerlebnis um den bayerischen Volkshelden. Stefan Biebls Kamera schwelgt in satten Farben, opulenten Sonnenauf- und -untergängen, entfaltet eine im deutschen Kino seltene visuelle Pracht. Die Lovestory zwischen Maximilian Brückner und Brigitte Hobmeier rührt in ihrer Einfachheit und durch die Ehrlichkeit der Gefühle. Trotz bitterem Ende feiert der Film das Leben und die Liebe. (VideoWoche)
»Räuber Kneißl« ist Marcus H. Rosenmüllers Biopic über einen folkloristischen Räuberhelden. Zum ersten Mal nimmt sich der bayerische Vielfilmer Marcus H. Rosenmüller einem historischen Sujet an. Er zeichnet das Leben des folkloristischen Räuberhelden Mathias Kneißl nach, der um 1900 eine eigentlich recht unspektakuläre Karriere als Räuber durchlebte, bevor er von der Gendarmerie verhaftet und hingerichtet wurde. Viel Lokalkolorit und überdeutliche Versuche, sich an klassische Western-Motive anzulehnen, können nicht verdecken, dass es nur bedingt gelingt, die mythologische Dimension der Kneißl-Figur darzustellen. (Arthouse)
»Räuber Kneißl« ist ein Abenteuerfilm nach einem wahren Fall im Bayern des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Fazit: Deftiger Heimatfilm um einen rebellischen Räuber. Sehenswert. (TV Spielfilm)
Marcus H. Rosenmüller erzählt in »Räuber Kneissl« die Geschichte des legendären, 1902 in Augsburg hingerichteten Wilderers und Diebs Mathias Kneißl stilsicher und packend als tragische Ballade und Melo- Moritat, die auch Züge eines bayerischen Western hat ... Rosenmüller umgibt seinen Helden mit dem Freiheitsmythos vom Räuber- als- Volksheld, ohne ihn zu glorifizieren, schenkt ihm eine bewegende Liebesgeschichte und erinnert daran, wie die Polizei im zynisch- machtbesessenen Obrigkeitsstaat funktionierte ... Es ist eine Art Weikertshofener Western daraus geworden, ein spannende Heimatfilm ganz ohne Trachten, Blasmusik und anderem Bajuwaren-Kitsch, dafür voller Melodramatik, schierer Lebenslust und großartiger Schauspieler. (Süddeutsche Zeitung)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhitzt er die bayerischen Gemüter: Der legendäre Räuber Kneißl. Während es sich die Obrigkeit zur ultimativen Aufgabe macht, den vermeintlichen Schwerverbrecher zur Strecke zu bringen, liebt das einfache Volk den »Hias«, der einer von ihnen ist und bis zuletzt jeder Ungerechtigkeit trotzt, die ihm wiederfährt. Denn wenn einer wie er keine Chance bekommt, in der Heimat ein rechtschaffenes Leben zu führen, wird er nichts unversucht lassen, mit seiner großen Liebe anderswo ein neues Leben zu beginnen: In Amerika! Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und es geht um nichts geringeres, als um Leben und Tod.
»Ich hab’ ein Auge auf Euch«, droht der Dorfgendarm der Familie Kneißl, die in der abgelegenen Schachermühle im Dachauer Land ein wildes Leben führt. Als Wilderer und Diebe halten sich die Kneißls notdürftig über Wasser, immer wieder schlagen sie der Obrigkeit ein Schnippchen. Doch dann verlässt sie das Glück: Der Vater (Michael Fitz) wird auf der Flucht von der Polizei erschlagen, die Mutter (Stefanie von Poser) muss ins Gefängnis. Kurz danach wird auch Mathias Kneißl (Maximilian Brückner) wegen einer Schießerei unschuldig eingesperrt.
Als er endlich aus der Haft entlassen wird, steckt er voller Zukunftspläne: Er will ein anständiges Leben führen und träumt davon, mit seiner großen Liebe Mathilde (Brigitte Hobmeier) in Amerika neu anzufangen. Doch dafür fehlt das Geld, denn ehrliche Arbeit bekommt der »Zuchthäusler« nicht. In seiner Not lässt er sich auf einen »todsicheren« Raubzug ein: Bei den reichen Bauern gibt’s fette Beute. Bald sucht die Polizei fieberhaft nach dem Räuber Kneißl, der einfach nicht zu fassen ist.
Mathias Kneißl war ein Wilderer, Räuber und Mörder, der meistgesuchte Verbrecher seiner Zeit – und genoss größtes Ansehen bei den kleinen Leuten. 1902 wurde er hingerichtet, doch noch heute ist der Räuber Kneißl eine Legende. Aus der Not heraus wurde der Kneißl kriminell, aber er war kein schlechter Mensch. Er war ein Rebell, der beherzt der Obrigkeit Widerstand leistete. Das Rebellische ist eine bayerische Tugend, die sich bis heute vom Protest der Milchbauern bis zum schlitzohrigen Umgehen des Rauchverbots zeigt. Denn wenn man ihn zu sehr bevormunden will, regt sich beim Bayern der Widerspruchsgeist: Mit mir ned!
Regisseur Marcus H. Rosenmüller verfilmte das abenteuerliche Leben des Räuber Kneißl mit dem sicheren Gespür für bayerische Geschichten, das er schon in seinem Oscar-prämierten Erstlingsfilm »Wer früher stirbt, ist länger tot« mit Riesenerfolg bewies. Von den Hauptdarstellern (Maximilian Brückner und Brigitte Hobmeier) bis in die Nebenrollen (Thomas Schmauser, Maria Furtwängler, Sigi Zimmerschied) fand Marcus H. Rosenmüller dafür eine Traumbesetzung mit bayerischem Dialekt.