»Einer flog übers Kuckucksnest« von Ken Kesey spielt in einer Nervenheilanstalt und erzählt den Kampf zwischen dem lebensbejahenden Randle P. McMurphy und der autoritäten und kaltherzigen Krankenschwester Ratched. McMurphy, ein Glücksspieler und Straftäter, wählt die Nervenheilanstalt, um dem Gefängnis zu entkommen, und muss am eigenen Leib die rüden Methoden psychologischer Anstalten in den 1960er-Jahren erfahren. Dabei machen Schwester Ratched und ihre Kollegen auch vor der Persönlichkeit McMurphys nicht Halt. Great Books wirft einen Blick auf den Mittelstand der 1950er-Jahre in Amerika und schildert Vorgänge in einer psychiatrischen Anstalt.
Um nicht im Gefängnis zu landen, lässt sich der lebenslustige Draufgänger Mc Murphy in eine Nervenheilanstalt einweisen. Dort führt die sadistische Stationsschwester Rached ein menschenverachtendes Regiment – die hilflosen Patienten vegetieren in Angst und Verzweiflung vor sich hin. Doch der hartgesottene Mc Murphy erklärt dem grausamen System der Krieg ... »Einer flog übers Kuckucksnest« war 1975 eine weltweite Sensation. Er gewann fünf Oscars, unter anderem für den besten Film und den besten Hauptdarsteller.
(Warner Bros. Pictures)
Milos Formans Werk »Einer flog über das Kuckucksnest« nach Ken Keseys gleichnamigem aufwühlenden Roman ist einer der Schlüsselfilme der 1970er-Jahre. Damals wurden so aufregende, bahnbrechende und persönliche Filme noch in Hollywood produziert. »Einer flog über das Kuckucksnest« betont den humanistischen Ansatz des Buches, und man hat den Eindruck, dass der brillante Jack Nicholson (»Shining«, »Besser geht´s nicht«) geradezu für die Rolle des Randle Patrick McMurphy geboren wurde.
McMurphy ist rebellischer Insasse einer geschlossenen psychiatrischen Klinik, der den Kampf aufnimmt gegen die Autorität und die kalte Attitüde institutioneller Überlegenheit, personifiziert durch Schwester Ratched (Louise Fletcher). Die klassische Anti-Establishment-Geschichte eines Mannes, der seine Individualität gegen ein repressives, konformistisches System behaupten will, funktioniert in »Einer flog über das Kuckucksnest« auf allen Ebenen. Milos Forman bevölkert den Film mit einprägsamen, exzentrischen Gesichtern und bekommt eine so detailfreudige und spontane Arbeit von seinem Ensemble geliefert, dass »Einer flog über das Kuckucksnest« manchmal wie eine Dokumentation anmutet.
Das Filmdrama »Einer flog über das Kuckucksnest« hat von seiner Aktualität bis heute nicht einen Deut eingebüßt, wie viele andere Filme aus den 1970er-Jahren, die sich mit der damaligen Jugendkultur befassten. Das liegt daran, dass es Milos Forman gelingt, einige Grundcharakterzüge der menschlichen Natur einzufangen, die universell und zeitlos Gültigkeit haben: Ausgelassenheit, Mut, Inspiration, Stolz und Hartnäckigkeit. Bei den Academy Awards 1976 räumte »Einer flog über das Kuckucksnest« dann auch zu Recht kräftig ab. Zum ersten Mal seit 1931, als Frank Capras It Happened One Night diese Ehre zuteil wurde, erhielt ein Film in allen wichtigen Kategorien (Film, Regie, Hauptdarsteller, Hauptdarstellerin, Drehbuch) den Oscar.
(AMAZON)
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