Ein scharfer Denker. Eine Provokation. Eine Mord-Fatwa. Hamed Abedel-Samad macht die erschreckenden Parallelen zwischen Faschisten und radikalen Islamisten deutlich. Der Faschismus ist hervorgegangen aus den Trümmern der Ersten Weltkrieges. Aus einem Gefühl der Niederlage und Demütigung erwuchsen nationale und rassische Überlegenheitsideen, die ihre Anhänger mit Ressentiments und Hass, droht Gegnern mit Vergeltung und glorifiziert Militarismus und Opferbereitschaft bis in den Tod.
Hamed Abdel-Samad zeigt, dass diese und viele weiter Aspekte des Fachismus auch auf Islamismus zutreffen. Und er geht noch einen Schritt weiter: Der faschistoide Charakter sei bereits im Ur-Islam angelegt. Ausgehend vim Koran und Überlieferung Mohammeds schlägt er einen weiten Bogen über die wichtigsten Vordenker der Vergangenheit bis hin zu den vermeintlich gemäßigten Islamisten der Gegenwart.
Seine fundierte Analyse macht deutlich, dass sich Demokratie und politischer Islamismus ausschließen. Solange die Unantastbarkeit der Religion gilt, kann die Macht nicht vom Volk ausgehen. Und solange das Prinzip des Dschihad als gottgewolltes Mittel gilt, um dem Islam zu Sieg über die Ungläubigen zu verhelfen, wird das Fundament von Terror und Unterdrückung nicht bröckeln.
Hamed Abdel-Samad ist einer der international wichtigsten Kritiker des politischen Islam, zumal des Islamismus. Seine Autobiographie »Mein Abschied vom Himmel« und seine inzwischen eigetroffene Prognose eines Umruchs im Nahen Osten »der Untergang der islamischen Welt« haben ihm massive Kritik in islamischen Ländern eingebracht. Für These vom faschistoiden Charakter des Islamismus wurde gegen ihn 2013 ein religiös legitimierter Mordaufruf, eine Mord-Fatwa, verhängt.
Der Islamismus entstand parallel zum italienischen Faschismus und zum Nationalsozialismus. Sein faschistisches Gedankengut allerdings reicht viel weiter zurück – es ist bereits im Ur-Islam angelegt. Hamed Abdel-Samad schlägt in seiner Analyse einen Bogen von den Ursprüngen des Islam bis hin zur Gegenwart.
Die Grundzüge des Faschismus scheinen überall durch; in der Organisationsstruktur ebenso wie in der Religion, die stets über dem Menschen steht. »Der islamische Faschismus« ist ein wichtiges Buch, dessen Thesen Hamed Abdel-Samad eine Todes-Fatwa einbrachten. Allein das entlarvt den Islamismus.
Pressestimmen:
»Als der Arabische Frühling begann, lernten die deutschen TV-Zuschauer einen anderen, deutlich ernsthafteren Abdel-Samad kennen. Als Experte vor allem für sein Geburtsland Ägypten erklärte er in Talkshows und Sondersendungen immer wieder, warum er die Aufstände im arabischen Raum für einen Glücksfall für die Demokratie halte, und warb leidenschaftlich um die Unterstützung des Westens. Auch nach dem Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Mohammend Mursi gar er sich hoffnungsvoll, dass Ägypten eine friedliche Zukunft bevorstehe. Parallel zu seinen Fernsehauftritten, Vorträgen und Gastbeiträgen veröffentlichte Abdel-Samad mehrere Sachbücher zu den Themenkomplexen Islam und Arabischer Frühling. Dazu gehören »Der Untergang der islamischen Welt« sowie der autobiografisch geprägte Band »Mein Abschied vom Himmel«.« (Der Spiegel)
»Bleibt zu wünschen, dass dieses provokante Buch, dass (sic!) keine Reaktion auf die Fatwa gegen ihn ist, sondern letzten Sommer schon so gut wie fertig war, tatsächlich einen Dialog auslöst – und nicht gegenwärtige Ressentiments und Polarisierungen weiter verstärkt.« (ORF Kontext)
»In verbindlichen Worten formuliert Hamed Abdel-Samad eine aufklärerische Kritik am Islamismus« ... Ein interessantes und lesenswertes Buch.« (Deutsche Welle)
Meist ist sie ein Laster, jedenfalls ein Widerspruchsgeist, den man schon am Kind beobachtet .... Wir wissen nicht, ob das Verschwinden von Hamed Abdel-Samad etwas mit seinem Mut, mit seiner Kritik an der Welt, in der er aufwuchs zu tun hat .... Was immer der Grund für sein Verschwinden ist – wir wünschen uns, dass Hamed Abdel-Samad wieder auftaucht und dass er seinen klaren Verstand noch hat, damit er weitermachen kann, was er bisher getan hat. Auch uns auf die Füße zu treten.« (Frankfurter Rundschau)
»Hamed Abdel-Samad war einst ein Islamist. Inzwischen bekämpft der Publizist jedoch mit heiligem Furor das, wofür er einst stand ... Er ist ein ägyptischer Salman Rushdie ...« (Süddeutsche Zeitung)
»Hamed Abdel-Samads Buch ... überzeugt durch Ausgewogenheit statt Provokation.« (Ruprecht)
Hamed Abdel-Samad, geboren 1972 bei Kairo, studierte Englisch, Französisch, Japanisch und Politik. Er arbeitete für die UNESCO, am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt und am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München.
Er war 23 als er 1995 nach Deutschland kam und spricht und schreibt besser Deutsch als die meisten von uns. Er ist auch neugieriger. Wer von uns hat schon Englisch, Französisch, Politikwissenschaften, Shintoismus, Buddhismus und jüdische Kultur studiert? Das alles wäre nicht möglich gewesen, wenn Hamed Abdel-Samad nicht auch mutig wäre. Sein Mut beginnt nicht erst, wenn er sich wehren muss gegen Feinde. Sein Mut ist jener, viel besungene, aber wenig praktizierte Mut gegenüber den Freunden. Der Mut, der dazu gehört sich loszusagen von seiner Umgebung, von Eltern und Verwandten. Diese Art Mut ist nichts, das man sich vornehmen, keine Tugend, die man erlernen kann.
Abdel-Samad ist Mitglied der Deutschen Islam Konferenz und zählt zu den profiliertesten islamischen Intellektuellen im deutschsprachigen Raum. Seine Autobiographie »Mein Abschied vom Himmel« sorgte für Aufsehen (Knaur Taschenbuch 2010): »Was er von seinen Landsleuten erwartet, hat er selbst vorgemacht: Aufklärung durch Tabubruch.« (ZDF-Aspekte)
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