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Was wir über die Außenpolitik der USA wissen müssen ... Jeder Wahlkampf wird durch die Annahme geleitet, dass der Ausgang der Wahl die zukünftige Politik grundlegend bestimmen würde. Im Hinblick auf die US-Präsidentschaftswahlen im November 2008 bedeutet dies für Europa insbesondere: Wird sich die Außenpolitik des mächtigsten Landes der Welt im Falle eines Wahlsiegs der Demokraten signifikant verändern?
Bis heute wird die deutsche Perspektive geprägt von der Außenpolitik der USA während der Nachkriegszeit in Europa. Können die USA sich wieder an diesem Leitfaden orientieren? War George W. Bushs Außenpolitik eine Ausnahme?
Die US-Journalistin und Hochschulprofessorin Marcia Pally warnt vor voreiligen Schlüssen. In ihrem Buch »Warnung vor dem Freunde« führt sie in einem großen Bogen durch die Geschichte der Außenpolitik der USA, des heute (noch) mächtigsten Landes der Welt. Dass diese einer religiösen Mission folgt, ist seit George W. Bush ein Gemeinplatz. Doch wer weiß, dass dies ein Grundzug ist, der die amerikanische Position seit Jahrhunderten prägt?
Marcia Pally zeigt auf, dass Liberale und Konservative, Demokraten wie Republikaner gemeinsame Wurzeln in der evangelikalen Lebensanschauung haben. Heute werden diese Überzeugungen einseitig nur mit dem Konservativismus der Republikaner in Verbindung gebracht. Einst war diese religiöse Bewegung, die das Neue Testament als Handlungsanweisung begreift, eine progressive Kraft. Zugleich müssen wir erkennen, dass der Kampf der Guten gegen das Böse hier seinen Anfang nahm.
Von Beginn an ist das internationale Auftreten der Vereinigten Staaten einerseits vom Engagement für hehre Freiheitsideale und andererseits durch brutale Militärinterventionen gekennzeichnet. Marcia Pallys Langzeitstudie offenbart, dass die US-Außenpolitik der Nachkriegszeit in Europa, die für die deutsche Perspektive prägend war, nicht die Regel ist. Die Luftbrücke für Berlin steht singulär als positives Ereignis neben Katastrophen wie Vietnam oder Irak.
Auch nach der Ära Bush wird diese Tradition fortbestehen, unabhängig davon, wer die nächste Präsidentschaftswahl gewinnt. Die Analyse der amerikanischen Autorin Marcia Pally fördert unser Verständnis für den so wichtigen wie schwierigen Partner USA und ist ein entschiedenes Plädoyer für die Neugestaltung der transatlantischen Beziehungen durch die Europäer. Die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek steuerte dem Buch »Warnung vor dem Freunde« ein Geleitwort bei.
(Parthas Verlag)
Die entscheidende Frage ist: Sind wir uns – diesseits und jenseits des Atlantiks – noch wichtig genug? Oder führen unterschiedliches Gewicht und veränderte globale Interessenlagen zu einer wachsenden Distanz zwischen den transatlantischen Partnern? (Frank Walter Steinmeier, Bundesaußenminister)
Marcia Pally ist Professorin für Kulturwissenschaft an der New York University. Zuletzt erschien von ihr 2003 auf deutsch »Lob der Kritik – Warum die Demokratie nicht auf ihren Kern verzichten darf«. Sie schreibt regelmäßig für Cicero, die Frankfurter Rundschau, Die ZEIT und die taz. (Parthas Verlag)
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