In »Underdogs« soll der missgelaunte Häftling Mosk mit anderen Mitgefangenen kleine Hundewelpen zu Blindenhunde ausbilden. Man schaut gerne zu, wenn eine Handvoll Knackis in einem Therapieprojekt versuchen, aus tapsigen Welpen Blindenhunde zu machen. Doch das wirklich Großartige ist die Entdeckung von Thomas Sarbacher. Als Gewaltverbrecher und Gewichtheber Mosk, der mit der Hündin Grappa gegen seine verschütteten Gefühle und seine Vergangenheit kämpft, füllt er die Leinwand mit vibrierender Präsenz. (Cinema)
2001 hat Regisseur Jan Hinrik Drevs einen Film des dokumentarischen ARD-Dreiteilers »Dogsworld« gedreht. Es ging bei ihm um ein US-amerikanisches Programm namens »Puppies Behind Bars« – »Welpen hinter Gittern« –, bei dem Schwerverbrecher im Hochsicherheitstrakt eines New Yorker Gefängnisses Blindenhunde ausbilden und dabei ihre Emotionalität entdecken. Die positive Wechselwirkung zwischen Tier und Mensch – »Das letzte Wort über die Wunder des Hundes ist noch nicht geschrieben«, notierte einst Jack London -hat den leidenschaftlichen Hundebesitzer und Regisseur Drevs veranlasst, diese Erfahrung in einem Drehbuch zu einem Knastfilm der etwas anderen Art festzuhalten. (VideoMarkt)
»Underdogs« ist eine dichte und glaubhafte Milieustudie in der ein Häftling bei der Ausbildung von Blindenhunden hilft. Mosk (Thomas Sarbacher) sitzt im Gefängnis. Dort hat der gewaltbereite Einzelgänger vor allem die gefängnisinternen Meisterschaften im Gewichtheben im Sinn. Dann wird er dazu verdonnert an einem Experiment teilzunehmen, bei dem nach Geheiß der Gefängnisdirektorin Gloria (Clelia Sarto) sechs Labradorwelpen zu Blindenhunden ausgebildet werden sollen. Doch Mosk lässt sich weder von offiziellen Aufforderungen, noch von den niedlichen Vierbeinern einschüchtern. (Blickpunkt:Film)
Die Idee zu dem Film kam Regisseur Jan Hinrik Drevs bei der Vorbereitung zu dem dokumentarischen ARD-Dreiteiler »Dogsworld«, bei der er sich mit dem US-Programm »Welpen hinter Gittern« beschäftigte, bei dem Schwerverbrecher bei der Arbeit mit Blindenhunden ihre Emotionalität entdecken sollen. Doch Drevs schafft es mit Hilfe der farblos-atmosphärischen Bildern des Kameramannes Peter Przybylski und dem ideal besetzten Thomas Sarbacher als Mosk, naheliegenden Klischees und Kitsch aus dem Weg zu gehen und schuf mit »Underdogs« eine vitale, spannende und dichte Milieustudie. (VideoWoche)
Auf den Hund kommen die Insassen einer Justizvollzugsanstalt, als sie plötzlich Blindenhunde ausbilden sollen. Regisseur Jan Hinrik Drevs schuf mit Thomas Sarbacher als Idealbesetzung »Underdogs«, eine originelle Knastkomödie mit Herz. Der wortkarge und gewalttätige Mosk sitzt im Gefängnis und hat vor allen die gefängnisinternen Meisterschaften im Gewichtsheben im Sinn. Dann wird er dazu verdonnert an einem Experiment teilzunehmen, bei dem sechs Labradorwelpen zu Blindenhunden ausgebildet werden sollen ... Doch Mosk lässt sich nicht einschüchtern. Mit Hark Bohm, Clelia Sarto und Ingo Naujoks. (CinemaxX CineNews)
Er ist introvertiert, hat einen beeindruckenden Brustkorb, und fragt nicht zweimal nach, bevor er zuschlägt: Häftling Mosk (Thomas Sarbacher) trainiert verbissen für die gefängnisinternen Meisterschaften im Gewichtheben. Dass die neue Gefängnisdirektorin (Clelia Sartos) ein Programm etablieren möchte, bei dem ausgewählte Häftlinge kleine Hundewelpen zu Blindenhunden ausbilden, ist ihm schnurz. Dennoch bewohnt plötzlich ein niedliches Hundebaby seine Zelle, und er muss sein Bestes tun, um der piepsenden und pinkelnden Welpe die nötigen Befehle beizubringen.
Mosks Strenge und Ablehung dem Hündchen gegenüber lassen das Ausbildungsziel in weite Ferne rücken. Zudem zieht Mosk den Zorn der Mitinsassen auf sich, die das ganze Projekt durch seine Verweigerungshaltung gefährdet wissen, und den Vierbeinern ihrerseits voller Elan und Schmuseeinheiten »Sitz«, »Platz« und »Bleib« einbleuen. Aber die größte Prüfung steht allen harten Kerlen noch bevor: nämlich das Weggeben des dann doch treuesten Freundes nach erfolgreicher Ausbildung ...
Häftlinge und Hunde – dass die Erziehung der treuen Tiere positive Auswirkungen auf Menschen hat, wurde in US-amerikanischen Programmen wie dem in New York ansässigen Projekt »Puppies behind bars« (Welpen hinter Gittern) zur knastinternen Blindenhundausbildung bewiesen. »Underdogs«-Regisseur und Hundehalter Jan Hinrik Drevs hat 2001 einen Dokumentarfilm über dieses Projekt gedreht, bei dem Schwerverbrecher ihre Emotionalität und die Hunde ihren Spaß am (räumlich recht eingegrenzten) Apportieren entdecken. Vom Thema seitdem fasziniert, arbeitete Drevs seine Erfahrungen ein paar Jahre später zu einem Drehbuch für einen Spielfilm um, in dem ein unzugänglicher Häftling von seiner Zuneigung zum Tier überrascht wird.
Der schweigsame Einzelgänger Mosk sträubt sich anfangs gegen seine Rolle als verantwortungsvolles Herrchen, lehnt jeden Körperkontakt mit der tapsigen Welpe ab, und will sich auf gar keinen Fall von treuen Hundeaugen einwickeln lassen – das Image des gefährlichen Gangsters passt nun mal nicht zum Streichelzoo. Doch in Jan Hinrik Drevs’ Film »Underdogs« geht es nicht nur um Hündchen, Knochen und Gehorsam. Denn vor allem die Beschäftigung mit wiedergefundenen – oder neu entwickelten – Gefühlen birgt Probleme für Menschen, die hinter schwedischen Gardinen sitzen: Wie sollen sie sie ausleben, wenn sie am Ende des Tages doch alleine bleiben? Und weder mit dem Hund noch mit dem Frauchen schmusen können?
Ein »harter« und ein »kleiner Hund« erleben in »Underdogs« eine wechselhafte Beziehung, die dem Menschen einige neue Erkenntnisse über sich und seine Gefühlswelt beschert. Und so manchen nassen Fleck auf dem Zellenboden.