Lotti Latrous Aziz Latrous Selim, Sonia und Sarah Latrous
Regisseur(e)
Stephan Anspichler
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Lotti Latrous, Aziz Latrous, Selim, Sonia und Sarah Latrous »Egoiste – Lotti Latrous« Kritiken Infos aktuelle Angebote
»Ich musste das machen. Es war wie eine Sucht – wie ein Zwang. Es war ein Zwang. Ich kam davon nicht mehr los. Ich bin der größte Egoist der Welt – ganz sicher. Weil ich habe zuerst an mich gedacht, an mich ganz allein, an mein Glück«. (Lotti Latrous)
Die Schweizerin des Jahres 2004, Lotti Latrous, pflegt sterbende Kinder in Afrika. Stephan Anspichlers Dokumenation »Egoiste – Lotti Latrous« über Nächstenliebe und das Elend der Welt lässt keinen kalt. (VideoMarkt)
»Egoiste – Lotti Latrous« ist ein bewegender Dokumentarfilm über die Schweizerin des Jahres 2004, Lotti Latrous, die in Afrika todkranke Kinder pflegt. Eigentlich hat Lotti Latrous Leben alles, was man sich wünschen kann: Eine glückliche Familie und Wohlstand. Doch die Ehefrau eines Nestlé-Managers kann sich nicht damit abfinden, dass in anderen Teilen der Erde Kinder sterben, während es ihren drei so gut geht. Sie zieht nach Abidjan, dem Regierungssitz der Elfenbeinküste, um ein Sterbespital zu gründen. Im »Zentrum der Hoffnung« behandelt sie einheimische Slumbewohner, die an Aids, Tuberkulose und Hunger leiden. Und bei hoffnungslosen Fällen leistet sie Sterbehilfe. (Blickpunkt:Film)
Stephan Anspichlers Dokumenation »Egoiste – Lotti Latrous« ist ein bewegendes und eindringliches Porträt einer altruistischen Person, die dennoch an schweren Schuldgefühlen leidet, da sie ihre eigen Familie »im Stich gelassen« hat. Daher auch der Titel des Films. Anspichlers Kamera verheimlicht dabei nichts, allerdings ohne respektlos gegenüber den Bedürftigen zu werden. Daneben beleuchten Interviews mit allen Familienmitgliedern den Hintergrund Latrous’. So wird ein ehrliches, unparteiisches Portrait gezeichnet, ohne die Widersprüche der Person zu verleugnen. (VideoWoche)
Eine Frau findet ihre Bestimmung ... Die Welt bewundert ihre Aufopferung, Zeitungsleser wählen sie zur Frau des Jahres, Verbände schlagen sie zum Friedensnobelpreis vor. Und die, um derentwillen sie ihr Leben im gesicherten Wohlstand aufgegeben hat, verehren sie in tiefer Dankbarkeit.
Sie selbst bezeichnet sich als »größte Egoistin«, denn aus ihrer eigenen Sicht hat Lotti Latrous ihre Familie, ihren Mann und ihre drei Kinder verlassen, um sich nur noch dem widmen zu können, was für sie selbst am wichtigsten ist: den in Abidjan, der Wirtschaftsmetropole der Elfenbeinküste, an Aids sterbenden Menschen die Gewissheit zu geben, dass jemand für sie da ist und sich um sie kümmert.
Der junge Dokumentarfilmer Stephan Anspichler hat Lotti Latrous 2006 über eine längere Zeit bei ihrer Arbeit begleitet. Er hat ihren Ehemann in Kairo besucht, die Kinder in der Schweiz zu Wort kommen lassen und Archivmaterial gesichtet.
Herausgekommen ist das berührende Porträt einer außergewöhnlichen Frau, das nach großem Erfolg in der Schweiz jetzt auch in Deutschland zu sehen sein wird.
(York Street Productions)
»Mit ‘Egoiste’ wollte ich einen authentischen Film über Lotti Latrous machen, ohne dabei politisch zu werden. Es ist ein Film, der überall auf der Welt gleichermaßen verstanden wird. Ich wollte keine Wertung abgeben. Das Publikum soll die Chance haben, die für sich richtigen und wichtigen Antworten zu finden. Die Emotionen stehen im Vordergrund. Daher hat der Film für jeden von uns seine eigene Wirkung.« (Regisseur Stephan Anspichler)
»Egoiste – Lotti Latrous« ist der erste Dokumentarfilm von Stephan Anspichler. Ein Fernsehinterview mit Lotti Latrous in der Deutschen Talkshow »Kerner« anlässlich des Welt-Aidstages 2004 war der Auslöser für sein Filmprojekt: Der Auftritt von Lotti Latrous, ihre klaren und direkten Aussagen haben ihn begeistert, berührt und nicht mehr losgelassen.
Das Filmteam lebte 21 Tage lang mit Lotti Latrous in ihrem »Zentrum der Hoffnung« in Abidjan (Elfenbeinküste). In dieser Zeit starben dort elf Patienten. Der Produzent hatte sich vorab mit Lotti Latrous auf ein maximal dreiköpfiges Filmteam geeinigt. Absolute Priorität hatten für ihn Respekt und Sensibilität im Umgang mit den Patienten. Der Regisseur wollte unbedingt vermeiden, dass sich die Insassen des Zentrums unwohl und beobachtet fühlen. Eine Woche lang lebte man deshalb im »Zentrum der Hoffnung« ohne zu filmen. Nachdem sich Patienten und Gäste näher kennen gelernt hatten, konnte die kleine Filmcrew die engagierte Frau rund um die Uhr begleiten – die Kamera war zum »unsichtbaren« Objekt geworden.
Während seinen gesamten Aufenthaltes stand das Team unter ständiger Beobachtung von Mitarbeitern des Kulturministeriums, denn die Dokumentation wurde mitten im Bürgerkrieg realisiert. Es gab Tote unter der Zivilbevölkerung, und noch während der Dreharbeiten wurden 3700 Soldaten der UN in das Krisengebiet eingeflogen.
In Kairo (Ägypten) hat das Filmteam anschließend den Ehemann Aziz und Sarah, die jüngste Tochter, zum Lebensweg von Lotti Latrous befragt, in der Westschweiz auch ihre beiden ältesten Kinder Selim und Sonia.
Die Dreharbeiten dauerten insgesamt sieben Wochen. Im Schnitt des auf 89 Minuten angelegten Films mussten mehr als 160 Stunden Rohmaterial bewältigt werden. Cutter und Regisseur benötigten 850 Stunden dafür.
Festivals:
• Official Selection – Montréal World Film Festival
• Official Selection – Zurich Film Festival
• Official Selection – Skip City International DC Film Festival