Brian Steidle, Nicholas Kristof, John Prendergast, Samantha Power »Die Todesreiter von Darfur« VIP Filmdatenbank Kinofilme DVDs Filminfos Filmstars
Brian Steidle Nicholas Kristof John Prendergast Samantha Power Luis Ocampo Elie Wiesel
Regisseur(e)
Ricky Stern
Annie Sundberg
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Ein ehemaliger Millitärbeobachter der Afrikanischen Union berichtet von Gräueltaten im Sudan. »Die Todesreiter von Darfur« ist ein aufrüttelnder Bericht über den anhaltenden Völkermord in der westsudanesischen Region Darfur. Grundlage des Films bilden Fotos und Aussagen des US-Militärbeobachters Brian Steidle, der unentwegt an Presse, Regierung und Behörden appelliert, dem Genozid Einhalt zu gebieten. Nach UN-Schätzungen sind in Darfur bis heute über 300.000 Menschen ums Leben gekommen. (Cinema)
»Die Todesreiter von Darfur« ist eine sprachlos machende Dokumentation über den Völkermord im Sudan, der seine niederschmetternde Wirkung vor allem durch das Insider-Wissen eines militärischen Beobachters erzielt. (VideoMarkt)
Der ehemalige US-Marine Brian Steidle war als militärischer Beobachter im Sudan tätig und wurde dort mit unglaublichen Gräueltaten konfrontiert. Seine Fotografien davon aus den Jahren 2004 und 2005 wurden in der »New York Times« veröffentlicht. Er sprach mit Überlebenden des Völkermordes in Flüchtlingslagern im Tschad über ihre Erfahrungen und versucht Politiker, dazu zu bewegen, etwas gegen die meuchelnden Reiterhorden zu unternehmen. Auf diese bezieht sich der Originaltitel. (Blickpunkt:Film)
Über das Insider-Wissen ihres Protagonisten Brian Steidle liefern Annie Sundberg und Ricki Stern (»The Trails of Darryl Hunt«) in ihrer mehrfach ausgezeichnete Dokumentation einen niederschmetternden und hautnahen Blick auf den Völkermord im Sudan, der längst noch nicht aufgeklärt oder beendet ist. Die Doku, die in drei Teile aufgeteilt ist, schockiert mit ihren Bildern und den Erfahrungsberichten der Überlebenden. (VideoWoche)
Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst sucht der ehemalige US-Marine Brian Steidle nach einer neuen Aufgabe. Im Internet stößt er auf eine Anzeige, in der die »Afrikanische Union« einen Militärbeobachter für den Sudan sucht. Steidle erhält den Job und fliegt nach Darfur. Nicht ahnend, was ihn erwartet, muss er mit ansehen, wie im Auftrag der dortigen Regierung ein systematischer Völkermord betrieben wird. Doch er darf nicht eingreifen. Als Militärbeobachter sind ihm die Hände gebunden. Frustriert kehrt er in seine Heimat zurück, um Presse, Regierung und Behörden zu informieren. Viele wollen ihm nicht glauben.
Er reist ein zweites Mal in den Sudan, macht weitere Fotos und Interviews mit den Betroffenen, um der Wahrheit ans Licht zu verhelfen. Wieder in Amerika gelingt es ihm mit seinen Vorträgen sowie zahlreichen Presseveranstaltungen und TV-Shows eine Protestbewegung ins Leben zu rufen, die auch die Regierung zur Kenntnis nehmen muss.
»Die Todesreiter von Darfur« ist ein erschütterndes Dokument gegen den Genozid im Sudan, angereichert mit zahlreichen Statements namhafter Politiker und Menschenrechtler. Die beiden Regisseurinnen und Autorinnen Ricky Stern und Annie Sundberg (Oscar-Preisträgerin) haben mit ihrem Film »Die Todesreiter von Darfur« ein aufrüttelndes Dokument über Hass, Blindheit und Menschenverachtung geschaffen.
Das aufrüttelnde Dokument über Hass, Blindheit und Menschenverachtung wurde beim Sundance Filmfestival 2007 mit großem Erfolg der Öffentlichkeit vorgestellt. Unterstützt wird der Film »Die Todesreiter von Darfur« von »RettetDarfur.de« und der »Gesellschaft für bedrohte Völker« (GfbV).
(polyband Medien)
Der aufrüttelnde Dokumentarfilm »Die Todesreiter von Darfur« berichtet aus Sicht eines unbeteiligten US-amerikanischen Beobachters aus erster Hand über den brutalen Völkermord in der westsudanesischen Region Darfur. Durch die Verwendung von über tausend exklusiven und erschütternden Fotografien, die der ehemalige Hauptmann der US-Marineinfanterie Brian Steidle während seiner Tätigkeit als militärischer Beobachter der Afrikanischen Union aufgenommen hat, wird der Zuschauer mit den brutalen Attacken einer arabischstämmigen Regierung konfrontiert, die anscheinend alles daransetzt, die eigenen schwarzafrikanischen Staatsbürger zu eliminieren. Als offizieller militärischer Beobachter bekam Steidle in den Jahren 2004 und 2005 Zugang zu jenen Teilen des Landes, in die damals kein Journalist hineingelassen wurde. Darauf, was er dort mit eigenen Augen erleben würde, war er jedoch keineswegs vorbereitet – auch nicht darauf, dass auf ihn geschossen und er als Geisel genommen wurde. Und dass er als ausgebildeter US-Soldat nicht im Stande war, wenigstens das Leben von kleinen Kindern zu retten.
Letztlich frustriert von der Untätigkeit der Staatengemeinschaft quittierte Brian Steidle seinen Beobachterjob in Afrika und kehrte zurück in die USA, um seine Bilder und die damit verbundenen Erlebnisse über systematisch betriebene Massenmorde zu publizieren. Psychisch mitgenommen von den Eindrücken und ganz real traktiert durch publizistische Verleumdungen reiste Steidle wenig später erneut nach Afrika – diesmal zu den Flüchtlingslagern im Tschad, um sich mit Überlebenden des Terrors zu treffen. Dieser mahnende Film dokumentiert schonungslos die anfangs tabuisierten Grausamkeiten in Darfur, aber er preist ebenso den Mut der Flüchtlinge, die verzweifelt ums tägliche Überleben kämpfen. Die Frage, die dabei ständig im Vordergrund steht, lautet: Warum hat der Westen keine zwingend notwendigen Maßnahmen ergriffen, um wenigstens dieses Mal einen Völkermord zu stoppen?
Der Film zeigt u.a. Interviews mit einem Janjaweed-Abtrünnigen sowie mit Flüchtlingen aus Darfur und lässt Experten zu Wort kommen wie den New York Times-Journalisten Nicholas Kristof, John Prendergast von der International Crisis Group, die Schriftstellerin Samantha Power, den Hauptankläger Luis Ocampo vom Internationalen Strafgerichtshof sowie den Nobelpreisträger Elie Wiesel. Der Soundtrack beinhaltet Originalstücke des sudanesischen Ex-Kindersoldaten Emmanuel Jal sowie des bekannten Filmkomponisten Paul Brill.
Der Dokumentarfilm »Die Todesreiter von Darfur« feierte seine Weltpremiere im Januar 2007 beim Sundance Film Festival. »Die Todesreiter von Darfur«, inszeniert, geschrieben und produziert von den vielfach preisgekrönten Filmemachern Annie Sundberg und Ricki Stern, wurde koproduziert von Gretchen Wallace und Jane Wells.
(polyband Medien)
Hintergrundinformationen zu Darfur
Der Bürgerkrieg im Südsudan tobt seit mehr als zwanzig Jahren. Die Parteien sind eine verarmte Bevölkerung im Süden, die um eine bessere Stellung im Staat kämpft, aber von der zunehmend islamisierten Regierung des Nordens politisch, wirtschaftlich, sozial und anscheinend ethnisch immer stärker benachteiligt wird. Diese bittere Auseinandersetzung hat sich zu dem entwickelt, was mittlerweile als schlimmste humanitäre Krise der Welt bezeichnet wird.
Im Februar 2003 kam es in der westlichen Region von Darfur unter den schwarzafrikanischen Rebellengruppen zu bürgerkriegsähnlichen Aufständen, da diese gleiche Bürgerrechte von der arabischstämmigen Staatsregierung in Khartum verlangten und nicht bekamen. Die Antwort der sudanesischen Regierung war, Milizen unter den arabischen Nomadenstämmen zu rekrutieren, um den Aufstand niederzuschlagen. Diese Milizen sind als »Janjaweed« (etwa: »berittene Teufel«) bekannt und berüchtigt. Wenig später begannen die Janjaweed, mittlerweile großzügig von der Regierung mit Waffen ausgerüstet und ausgebildet, sämtliche schwarzafrikanischen Stämme aus Darfur zu vertreiben. Im Verbund mit der regulären Armee attackierten sie indes nicht nur die bewaffneten Rebellengruppen, sondern auf grausame Weise auch die schwarzafrikanische Zivilbevölkerung.
Seit Ausbruch der Kämpfe sind schätzungsweise fast 400.000 Afrikaner umgekommen. 2,5 Millionen Menschen haben aufgrund der gewaltsamen Übergriffe ihre Heimat verloren. Nach Aussagen der Überlebenden und Berichten zufolge sollen die Milizen und sogar Regierungstruppen systematische Bombardements durchgeführt und dabei ganze Dörfer dem Erdboden gleichgemacht haben. Ferner sollen Zivilpersonen gefoltert, tausende Frauen vergewaltigt, Hunderttausende von Dorfbewohnern schier abgeschlachtet oder gezwungen worden sein, aus ihren Häusern mit so gut wie nichts am Leib zu fliehen. Ebenfalls sollen Menschen in ihren Hütten festgekettet und lebendig verbrannt worden sein. Auch wird berichtet, dass vor den Exekutionen Folter zur Anwendung gekommen sei: Männer wurden kastriert, die Augen ausgestochen sowie Ohren und Gliedmaßen abgeschnitten. Ebenfalls dient Vergewaltigung als weiteres »Werkzeug« dieses Kriegs mit dem Ziel, hellhäutigere Babys in die Welt zu setzen und damit die schwarzafrikanische Bevölkerung peu à peu zu dezimieren. Für größere Bombenangriffe auf die Dörfer griff die sudanesische Regierung auf Antonov-Flugzeuge und Helikopter zurück, von denen Raketen abgeschossen wurden, die mit winzigen Nägeln gefüllt waren, wodurch menschliche Körper in Stücke gerissen werden.
Millionen innerhalb des Sudans eingeschlossener Menschen und all jene, die in den Nachbarstaat Tschad entkommen sind, sind nun gezwungen, in Lagern für Internally Displaced Persons (IDP, etwa: »Flüchtlinge im eigenen Land«) oder in externen Flüchtlingslagern dahinzuvegetieren, während humanitäre Gruppen versuchen, dringend benötigte Hilfsgüter heranzuschaffen. Innerhalb des Sudans behindert die dortige Regierung allerdings die Tätigkeit von neutralen Friedensbeobachtern der Afrikanischen Union sowie von Mitarbeitern der Hilfsorganisationen. Es wird geschätzt, dass auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen bis zu 15.000 Menschen pro Monat durch Terror gestorben sind oder in Folge des strengen Wüstenklimas, das es schutzlosen Obdachlosen quasi unmöglich macht, aufgrund von fehlender medizinischer Versorgung, knappen Wasser- und Nahrungsvorräten und unzulänglicher Unterkünfte zu überleben. Die andauernden ethnischen »Säuberungen«, für die die sudanesische Zentralregierung verantwortlich ist, werden die afrikanische Bevölkerung aus der Darfur-Region über kurz oder lang völlig auslöschen.
Frauen und Kinder tragen in diesem Konflikt unbestreitbar die größte Last. Die erwähnten IDP-Lager sind gefüllt mit Familien, die ohne Väter auskommen müssen. Am schlimmsten ist indes, dass Vergewaltigung als eine weitere mörderische Waffe in diesem Krieg eingesetzt wird. Während der Angriffe wurden achtjährige Mädchen und 78-jährige Frauen, aber auch Schwangere im siebten Monat durch marodierende Banden vergewaltigt, wie ehemalige Mitglieder der Milizen berichteten. Frauen bleiben aber selbst nach ihrer Flucht in die IDP-Lagern in Gefahr, denn sie sind gezwungen die Lager zu verlassen, um Feuerholz zu suchen – und das mit dem Risiko einer Vergewaltigung durch Janjaweed-Milizen. Oft sollen Frauen sogar innerhalb der vermeintlichen Sicherheit der IDP-Lager angegriffen worden sein.
Häufig bleiben viele Vergewaltigungsopfer innerhalb ihrer Gemeinschaft geächtet, andere Frauen müssen zudem mit einer unerwünschten Schwangerschaft fertig werden. Auch kommt es vor, dass Frauen, die eine Vergewaltigung anzeigen, oft unter dem Tatbestand des »vorehelichen Geschlechtsverkehrs« oder der »illegalen Schwangerschaft« festgenommen werden. Vielen dieser Opfer wird abverlangt, ihre Jungfräulichkeit überprüfen zu lassen, und andere müssen sexuelle Übergriffe in den Gefängnissen über sich ergehen lassen. Wenn diese Frauen dann endlich nach Hause zurückkehren und ihr Leben neu ordnen wollen, werden viele von ihren Eltern oder Ehemännern verlassen, weil sie nun als »verdorben« gelten. Unzählige Frauen bleiben daher mit sich und ihren unerwünschten Kindern allein und ohne Unterstützung.
Im Juli 2004 hat sich der US-Kongress einstimmig dazu durchgerungen anzuerkennen, dass in Darfur ein Völkermord stattgefunden hat. Aber außer der Entsendung unbewaffneter Beobachter und humanitärer Hilfslieferungen ist es zu keiner konkreten Intervention seitens der USA oder der Völkergemeinschaft gekommen.
Seit September 2006 zeichnet sich indes eine katastrophale Kraftprobe zwischen den Regierungstruppen und jenen Rebellengruppen ab, die sich nicht an den im selben Jahr geschlossenen Friedensvereinbarungen beteiligt haben. Mitarbeiter der Hilfsorganisationen gehen daher von einer nächsten Welle der Gewalt aus, die das frühere Morden in den Schatten stellen könnte.
Während des Völkermords in Ruanda wurden dort mehr als 800.000 Menschen in 100 Tagen getötet – ergo: 8000 ermordete Unschuldige pro Tag. Das Töten in Darfur, obwohl es wesentlich langsamer vonstatten geht, reicht mittlerweile an die Zahlen aus Ruanda heran.