Männer ... oder warum ein Schnupfen fast tödlich sein kann! Der neue Buchmessen-Knüller – von Frauen für Frauen ist da: alles, was Sie schon immer über Männer wissen wollten! – Was Männer so von sich geben, ist Frauen meist so rätselhaft wie der Gesang der Buckelwale. – Kein Wunder: Bekanntlich hat ein Mann ja einen Vorrat von 2000 Wörtern pro Tag. Wenn der erschöpft ist, greift der Mann notgedrungen auf Laute zurück ... – Susanne Fröhlich und Constanze Kleis erklären Ihnen, was »JIPIIII«, »IMMMMFFFF« und »HSSSSS« wirklich bedeuten. – Sie verraten Ihnen, was Sie einem Mann nie sagen dürfen. – Sie helfen Ihnen, wenn Sie sich fragen, warum Ihr Mann Ihnen zum Hochzeitstag eine Geschirrspülmaschine schenkt. – Und Bill Clinton kommt auch drin vor ... (Langenscheidt Verlag)
Nach dem Erfolg von Mario Barths »Langenscheidt Deutsch-Frau Frau-Deutsch« konnte es ja nicht lange dauern, bis nach diesem Schlüssel zur Sprache der Frauen auch eine Anleitung erscheinen musste, die den Frauen die Sprache der Männer erklärt. Vermutlich weil die offenbar noch schwerer zu verstehen sind, hat man mit Susanne Fröhlich und Constanze Kleis gleich zwei »Männerversteherinnen« mit der Abfassung betraut. Und die scheinen ganz genau zu wissen, was Männer wirklich meinen, wenn sie die für ihresgleichen typischen Sprachhülsen absondern. Wenn sie denn überhaupt sprechen, denn: »Männer identifizieren sich mit Superhelden, die kaum mehr Text haben als Buster Keaton. Entsprechend ist auch ihr Wortschatz übersichtlich, werden manche Wörter gleich durch Geräusche ersetzt.« Und so bedeute »MMPH« soviel wie »Peinlich!« oder sei »Joa!« ein Ausruf des Stolzes (»Beispiel: Endlich die Porzellan-Fliege im Urinal getroffen!«).
Sagen wir es frei heraus: Nimmt man dieses Büchlein ernst, muss man Mitleid empfinden. Nicht nur mit Fröhlich und Kleis, die ja von solchen Männern umgeben sein müssen, wie sie uns hier vorgeführt werden, sondern vor allem mit diesen Männern selbst. Die nämlich haben weder Geschmack noch Manieren, sind notorische Lügner und Nieten im Bett (wollen aber trotzdem ständig Sex). Und natürlich sind sie auch noch von mäßigem Verstand: »Männer brauchen direkte Ansprache, einfache Sätze, klare Anweisungen. Mit Interpretationsspielraum können sie nichts anfangen.« Ganz ehrlich: Der Rezensent (oh je, ein Mann?!) hat so seine Zweifel, ob frau ihn nach der – zweifellos amüsanten – Lektüre von »Deutsch-Mann Mann-Deutsch« tatsächlich besser versteht. Was das jetzt wohl wieder bedeutet?
(Alexander Dohnberg, AMAZON)
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