Ein junges Mädchen aus Heide dreht den Spieß gegen einen gefürchteten Serienmörder um, der übers Internet seine Opfer auflauert und tötet ...
»Gefällt Mir« begann 2013 als Bluff von Autor Michael David Pate, der 2011 das Drehbuch dazu schrieb und im höchstaktuellen Thema großes Potenzial sah. Inspiriert wurde Pate von amerikanischen und koreanischen Filmen, ebenso von der bekannten Talkshow, in der Til Schweiger klare Worte zum Thema Sexualstraftäter äußert. Er beschloss zusammen mit seinem Bruder Miguel Angelo Pate den Film selbst zu produzieren, anstatt einen Produzenten zu finden.
Das Projekt startete mit minimalem Budget und wuchs immer mehr aufgrund des Hypes, der bereits im Vorfeld entstand: Pate bekam über das Drehbuch Darsteller und über die Darsteller eine Menge Presse, dadurch wiederum Co-Financiers, um den Film plangemäß vom 25.9.2013 bis 1.11.2013 zu produzieren – mit weitaus mehr Budget als ursprünglich anvisiert. Pates Strategie war es während der ganzen Produktion, ans Vorhandene ranzubauen und daher so früh wie möglich Ergebnisse zu generieren. So drehte er bereits während der Vorbereitungen und Finanzierungsphase einzelne Teile des Films vor, die wiederum als Promotion galten.
Unter anderem ließ er gemeinsam mit Freshtorge den gesamten Heider Marktplatz für eine aufwendige Szene sperren, wo Hunderte von Komparsen erschienen. Weitere Schlagzeilen löste der Film durch einen Polizeieinsatz samt SEK aus: beim Vordreh einer YouTube-Sequenz mit Skinheads, die im Film auftaucht, alarmierte ein Fußgänger die Behörden.
Der Film bedient sich an einem Genre, um am Ende eine starke Pointe zu bringen, die viele von uns als Gesellschaft vertreten, der wir aber als Kinogänger wiederum untreu werden: der Täter verdient nicht mehr Aufmerksamkeit als seine Opfer. So beginnt »Gefällt Mir« als Teenie-Slasher, entfaltet sich aber dann als gesellschaftskritische Satire, in der Welten aufeinanderstoßen: amerikanisch angehauchte Selbstjustiz gegen das deutsche Rechtssystem, Konsequenz gegen Gutmenschentum.
Ebenso wird die inzwischen alltägliche Interaktion zwischen Mensch und Medien auf neue Art auf die Leinwand gebracht, so dass wir unsere Nutzung des Internets regelrecht visualisiert bekommen werden. »Man wird förmlich erschlagen von den Bildern, die uns zeigen, wie wir täglich im WWW unterwegs sind«, so ein Test-Zuschauer beim Screening im Februar 2014.
Der Film beginnt wie viele andere auch: ein gutgläubiges Mädchen fällt dem Bösewicht zum Opfer. Es wird in »Gefällt Mir« übers Internet in eine Falle gelockt und muss grausam sterben, nur um als Leiche im Internet veröffentlicht zu werden und für den Mörder nicht mehr zu sein als ein Strich an seiner Wand: er sammelt die Accounts seiner Opfer wie Trophäen. Die junge Natascha aus Heide ist eine energische und radikale Kampfsportlerin, die aber ein unentschlossenes Leben führt. Sie findet allmählich ihre Berufung, als sie ihr Talent entdeckt, Triebtäter clever zur Strecke zu bringen. So endet sie in einem ungewöhnlichen Showdown mit dem Hauptbösewicht, wo sie die Schattenseiten der Selbstjustiz am eigenen Leib erfahren muss ...
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