»She always wanted to leave. Even if the party was good, she wanted to leave ... Edie was like that. She just couldn’t wait to get to the next place.« (Andy Warhol über Edie Sedgwick)
Ein Provinzmädchen (Sienna Miller) wird zur Muse von Andy Warhol (Guy Pearce). Am 6. August 2008 wäre Andy Warhol 80 geworden. »Factory Girl« erinnert an einen tragischen Star seiner legendären Szene-Schmiede »Factory«: Edie Sedgwick. 1965 avanciert das New Yorker Partygirl zur Stilikone, Bob Dylan widmet ihr Songs. Doch Edie übersteht keinen Tag ohne Drogen. Sie wird nur 28 Jahre alt. Das Porträt einer schillernden Ära gleicht einer Modenschau – glamourös, aber gefällig. (Cinema)
»Factory Girl« zeichnet den kometenhaften Aufstieg und ebenso rasanten Fall der 60er-Ikone Edie Sedgwick nach. Sie schien alles zu haben: Schönheit, Talent, wohlhabendes Elternhaus und vor allem Charisma. Ihr Treffen mit Andy Warhol katapultierte sie auf einmal ins Epizentrum der hippen New Yorker Künstlerszene. Sie stieg schnell zum Superstar auf – ihr Leben drehte sich um Ruhm, Sex und Drogen. Doch hinter der schönen Fassade war eine sehr sensible und fragile Frau versteckt, die ihrer Glorifizierung nicht gewachsen war ...
Aus dem beschaulichen Cambridge kommt Edie (Sienna Miller) in das New York der 1960er-Jahre. Dort trifft sie auf Andy Warhol (Guy Pearce). Edies Charisma, gepaart mit ihrer Verletzlichkeit, lässt sie zu Warhols Muse aufsteigen. Sie lebt in der rauschenden Welt der Factory. Warhol verwandelt die stillgelegte Hutfabrik in einen Ort, der als Sinnbild der 60er gilt. Kunst, Drogen und freie Liebe prägen den Alltag der New Yorker Künstlerszene, und mittendrin ist Edie, die zum Gesicht der Gegenkultur aufsteigt. Scheinbar an der Spitze angelangt verliebt sie sich in einen Mythen umwobenen Rockstar (Hayden Christensen). Gefangen zwischen Warhols Welt und ihrer neuen Liebe findet sie sich letztendlich im Stich gelassen von beiden. Auf sich allein gestellt versucht sie in der modernen Welt zu bestehen. Doch ihre Vergangenheit lässt sie nicht los ...
(kinostar Filmverleih)
Edie Sedgwick kam am 20. April 1943 als siebtes von acht Kindern des Ranchbesitzers und Bildhauers Francis Minturn Sedgwick und seiner Ehefrau Alice Delano De Forest in Santa Barbara, Kalifornien auf die Welt. Sie wuchs in einem reichen und hoch angesehenen Elternhaus in Cambridge, Massachusetts auf. Ihre Kindheit und Jugend waren trotz des scheinbar privilegierten Umfeldes geprägt von familiären Problemen und psychischer Krankheit. So wurde sie u.a. 1962 wegen Magersucht in die psychiatrische Klinik von Silver Hill eingewiesen.
Der Umzug nach Manhattan bedeutete 1964 einen großen Einschnitt in ihrem Leben. Schnell avancierte sie dort zu einem angesagten Partygirl. Ihre unverwechselbaren Merkmale waren ihr gutes Aussehen, ihr geistreicher Witz und ihre rauchige Stimme. Ihr Kleidungsstil prägte die Modeszene der 60er Jahre. Sie war zu dieser Zeit auch als Model erfolgreich: So zierte sie 1964 das Cover der Vogue.
1965 kam es dann zur ersten Begegnung mit Andy Warhol, der auf der Suche nach einem Star für seine Factory und einer Ikone der Gegenbewegung war und dies in Edie fand. Ab März des gleichen Jahres war sie ein ständiger Gast der Factory. Sie begleitete Warhol zu zahlreichen Anlässen und war Protagonistin in etlichen seiner Filme, darunter Poor Little Rich Girl und Vinyl. Zu dieser Zeit entstand ein regelrechter Hype um Edie Sedgwick, dem ersten »It-Girl« der Szene. The Velvet Underground veröffentlicht 1966, auf dem Höhepunkt von Edies Ruhm, mit »Femme fatale« einen Song, der von ihr handelt.
Edie und Andy Warhol entfernen sich in der Folgezeit immer mehr, was letztlich zur öffentlichen Trennung führt. Edie findet Kontakt zu führenden Mitgliedern der aufkeimenden Folk Rock-Szene in New York, kämpft jedoch immer mehr mit ihren psychischen Problemen. Ihr sozialer Abstieg ist gekennzeichnet von ihrer Drogen- und Magersucht. Mehrere Entzugstherapien und Klinikaufenthalte zeigten nicht die gewünschte Wirkung.
In einer Therapie lernte sie Michael Brett Post, einen ebenfalls drogensüchtigen Mitpatienten kennen. Die beiden heirateten am 24. Juli 1971. Doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer. Am 16. November des gleichen Jahres findet sie ihr Ehemann tot auf, nachdem sie auf einer Party eine Überdosis Barbiturate zu sich genommen hat.
(kinostar Filmverleih)
»The Factory« war Andy Warhols Studio in Manhattan von 1963 bis 1968. Dort entstanden zahlreiche seiner heute noch bekannten Werke. Darüber hinaus drehte Warhol in der Factory mehr als 60 Filme. Außerdem war sie bekannt für ihre überschäumenden Partys und als Treffpunkt der hippen New Yorker Künstlerszene und der sogenannten Warhol Superstars. Neben Edie Sedgwick waren beispielsweise auch Lou Reed, Bob Dylan, Truman Capote oder Mick Jagger Besucher der Factory.
Bei den Stammgästen war die Factory auch als die Silver Factory bekannt. Dies geht zurück auf Billy Names Gestaltung des Lofts. Er verwendete zum Beispiel vornehmlich mit Silber besprühte Alufolien zur Wandgestaltung. Billy Name verstand dies als Symbol für die Dekadenz der Zeit. Die Factory galt als Ort, in dem die zu dieser Zeit propagierte freie Liebe Realität wurde. Dies wurde von Warhol gefördert und teilweise auch auf Film gebannt. Ein weiteres Charakteristikum war der ausufernde Drogenmissbrauch.
Traurige Berühmtheit erlang die Factory als der Ort, an dem Valerie Solanas Andy Warhol und dessen Freund Mario Amaya anschoss. Nachfolger der Factory war das Office in den 70er Jahren, wo Warhol Porträts berühmter Persönlichkeiten anfertigte, die zum Inbegriff der Pop Art werden sollten.
(kinostar Filmverleih)
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