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Der Bildband »Die Riess – Fotografisches Atelier und Salon in Berlin 1918-1932« ist ein umfangreicher Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, die das Verborgene Museum als Gast in der Berlinischen Galerie präsentiert. »Die Riess – Fotografisches Atelier und Salon in Berlin 1918-1932« präsentiert nicht nur wiedergefundene Fotografien und Dokumente, sondern in Aufsätzen namhafter Forscher interessante Aspekte und neue Erkenntnisse zu Leben und Werk der Riess liefert.
Mit Texten von Marion Beckers, Ottfried Dascher, Thomas Ehrsam, Elisabeth Moortgat,
Peter Sprengel und Karin Wieland.
(Wasmuth Verlag)
Am 5. Juni 2008 wurde in Berlin die umfangreiche Retrospektive: »Die Riess – Fotografisches Atelier und Salon in Berlin 1918-1932« eröffnet, die das Verborgene Museum als Gast in der Berlinischen Galerie präsentiert. Die Retrospektive gibt nach fast achtzig Jahren erstmals einen umfassenden Einblick in Leben und Werk dieser vergessenen Gesellschaftsfotografin.
Jörn Merkert, Direktor der Berlinischen Galerie, begrüßte die zahlreichen Gäste und bedankte sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei dieser Ausstellung mit dem Verborgenen Museum. André Schmitz, Staatssekretär der Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten, hob das besondere Verdienst der beiden Leiterinnen des Verborgenen Museums – Marion Beckers und Elisabeth Moortgat – hervor, welche durch ihre Forschungen und Ausstellungen bedeutende, meist jüdische Künstlerinnen, wieder der Vergessenheit entrissen haben.
Elisabeth Moortgat berichtete anschließend von den langwierigen Recherchen nach Spuren und Fotografien »Der Riess«, von deren auf über 15.000 Aufnahmen geschätztem Werk bislang nur rund 300 Vintage Prints in verschiedenen Bildarchiven, wie dem Marburger Literaturarchiv und dem Ullstein-Archiv, aufgefunden werden konnten. Zum Abschluss las Wolfgang Unterzaucher zwei Gedichte von Gottfried Benn mit Bezug auf Frieda Riess.
Das Verborgene Museum setzt mit Ausstellung und Publikation die Reihe »Europäische Fotografinnen« fort, in der bisher u.a. Marianne Breslauer, Eva Besnyö, Lotte Jacobi und Yva vorgestellt wurden.
• »Die Riess« – Ausstellung 6. Juni bis 20. Oktober 2008
• Ausstellungsort: Das Verborgene Museum in der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin
(Wasmuth Verlag)
Die Fotografin Frieda Riess führte im Berlin der 1920er-Jahre ein Porträt-Atelier mit erster Adresse am Kurfürstendamm, der seit der Jahrhundertwende als Experimentierfeld der Moderne galt. Theaterleute, Künstler und Schriftsteller, Tänzerinnen und Varieté-Stars, aber auch internationaler Adel und Vertreter der neuen Diplomatie der Weimarer Republik zählten zu ihren Kunden, darunter Max Liebermann, Gerhart Hauptmann, Gottfried Benn sowie Ivan und Claire Goll.
»Die Riess«, wie sie von ihren Zeitgenossen genannt wurde, machte sich mit ihren Fotografien aber auch international einen Namen, reiste nach Paris, London und Rom, wo sie bedeutende Persönlichkeiten porträtierte. Der einflussreiche Kunsthändler Alfred Flechtheim, welcher u.a. Pablo Picasso, Edvard Munch und Edgar Degas bekannt machte, widmete der Fotografin 1925 eine viel beachtete Einzelausstellung. Führende deutsche Zeitungen und Magazine ihrer Zeit druckten ihre Aufnahmen, 1932 ging die jüdische Künstlerin nach Paris, wo sie vermutlich Mitte der 1950er-Jahre starb.
(Wasmuth Verlag)
»Ich habe die Rieß um eine Ausstellung ihrer Photographien gebeten, weil sie mit Objektiv und Gummiball Kunst macht«, schreibt Alfred Flechtheim 1925 im Katalog zur Ausstellung ihrer Portraits in seiner Galerie. Dass einer der tonangebenden Kunsthändler in Berlin Fotografien zeigt, mag für seine Zeit überraschen, dass er von Fotografien als Kunst spricht, lässt aufhorchen. Und Flechtheim war auch nicht der einzige, der die Portraits der Riess so einschätzte.
Wilhelm von Bode, Generaldirektor der staatlichen Berliner Kunstsammlungen, sprach von »wirklichen Kunstwerken« und der Arzt und Dichter Gottfried Benn schrieb eigens für den Ausstellungskatalog ein Gedicht über »die Iche« hinter den Gesichtern, über die »Züge des Nichts« der Portraitierten. »Die Riess« – wie sie von den Zeitgenossen genannt wurde – war zu ihrer Zeit allseits hoch gelobt. Die Internationalität ihrer Klientel machte ihre legendären Einladungen zum Tee im eigenen Salon weit über Berlin hinaus bekannt.
Die aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammende Frieda Riess (geb. 1890) führte nach dem Ersten Weltkrieg ein repräsentatitives Porträtatelier am Kurfürstendamm. Theaterleute, Künstler und Schriftsteller, Tänzerinnen und Varieté-Stars, aber auch der internationale Adel und Vertreter der neuen Diplomatie gehörten zu ihren Kunden. Zum ersten Mal, seit sie 1932 Berlin verlassen hat und wohl Mitte der 1950er Jahre in Paris starb, geben eine Retrospektive im Verborgenen Museum, Berlin, und dieses Begleitbuch Einblick in das Werk dieser trotz ihrer Bedeutung heute weithin vergessenen Gesellschaftsfotografin.
(Wasmuth Verlag)
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