Verkannt und ungeliebt – so fühlte sich Violette Leduc, unehelich geboren. Aber sie hat den Mut, über intimste Gefühle und Erlebnisse zu schreiben – so stark, leidenschaftlich und poetisch wie keine Frau zuvor. 1945 begegnet sie Simone de Beauvoir und überreicht ihr den ersten Roman, der das Verhältnis zur ablehnenden Mutter behandelt.
Simone ist hingerissen und beschließt, Violettes Karriere nach Kräften zu fördern. Damit beginnt eine lebenslange tiefe Freundschaft, getragen von Violettes unbändigem Durst nach Liebe und Selbstbefreiung durchs Schreiben und Simones unerschütterlicher Überzeugung, das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau in ihren Händen zu halten.
Pressestimmen:
• »Ein hinreißender Film über Violette Leduc und Simone de Beauvoir!« (New York Times)
• »Emmanuelle Devos triumphiert als bahnbrechende feministische Autorin – ein Film von hypnotischer, sinnlicher Sogwirkung!« (Variety)
• »Eine Künstlerin, die ohne Furcht den Schmerz und die Realität konfrontiert, eine Frau zu sein!« (Toronto International Film Festival)
In sechs traumhaft schön ins Bild gesetzten Kapiteln erzählt Martin Provost (Séraphine) Violettes Schicksal von den harten Schwarzmarktjahren und unerwiderter Liebe zu Männern und Frauen bis zum späten Ruhm und Glück in der Provence. Emmanuelle Devos triumphiert mit herber Intensität als Frau, die trotz aller Widerstände ihren Weg geht. Sich ihrer stürmischen Leidenschaft erwehrend hält ihr Sandrine Kiberlain als Simone de Beauvoir selbstlos die Treue. Die Starintellektuelle ermuntert die Unbekannte zum rückhaltlosen Selbstzeugnis und finanziert sie mit verdeckten Zuwendungen:
Violette ist für sie eine einzigartige Stimme des »anderen Geschlechts«. Ihr kühnes Vorwort zu »Die Bastardin« katapultiert Violette 1964 nach vielen Jahren Schattendasein ins Rampenlicht einer skandalisierten Öffentlichkeit und verkündet ihren literarischer Rang, der für Kenner der ersten Stunde wie Sartre, Cocteau, Camus und Genet längst feststand. Heute wird sie von Gender Studies als Pionierin der Frauenliteratur gefeiert.
»Violette« – Das Porträt einer großen Außenseiterin ... Sie war ein Bastard, hässlich, und stand dazu. Sie war bisexuell und ging bei ihren Affären aufs Ganze. Sie nahm beim Schreiben kein Blatt vor den Mund, erfand eine eigene Sprache für weibliche Sexualität und verschwieg nichts in ihren autobiografischen Werken, auch nicht die Abtreibung, mit der sie sich während des Kriegs für ein selbstbestimmtes Leben entschied – doch ihr Verlag zensierte das Buch und brachte sie damit an den Rand des Wahns ... Wer war diese Frau, die ihre Zeitgenossen provozierte und trotz Armut extravagant auftrat? Martin Provost stieß auf Violette Leduc, als er seinen Film über die verkannte Malerin Séraphine vorbereitete. Nach der Lektüre von »Die Bastardin« stand fest:
Die große Dichterin verdient ihren eigenen Film! Sein Porträt enthüllt die wahre Violette hinter der Fassade der skandalösen Frau. Sie war gewiss kein leicht zu ertragender Mensch, exaltiert, kapriziös und selbstbezogen. Doch vor allem war sie unsicher und hungerte nach Liebe. Dabei geriet sie oft an den Falschen – und brauchte die Einsamkeit, um zu schreiben. Mit unvergleichlichem Feingefühl inszeniert Provost in herrlich verschatteten Bildern den langen Weg der Pionierin vom Dunkel der Nachkriegsjahre ans Licht.
»Ist eine Frau hässlich, kommt das einer Todsünde gleich. Ist man schön, dreht man sich nach dir um, weil du so schön bist. Ist man hässlich, dreht man sich nach dir um, weil du so hässlich bist.« (Violette Leduc)
»Jeder Schriftsteller, der über sich selbst schreibt, bemüht sich um Wahrhaftigkeit. Ich kenne niemanden, der so wahrhaftig ist, wie Violette Leduc. »Die Bastardin« zeigt mit außergewöhnlicher Klarheit, dass man sein Leben selbst bestimmen muss, um frei zu sein. Ende der 50er Jahre hat es Violette Leduc auf meinen Rat hin unternommen, ihr Leben zu erzählen. In der Provence fand sie die Heiterkeit, sich selbst zu verstehen und dem Leser zu offenbaren. Welch wunderbare Rettung durch die Literatur!« (Simone De Beauvoir)
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