Jeden Sommer gehen in Hamburg 10.000 Hobbysportler beim weltgrößten Triathlon an den Start. Aus dem einstigen Extremsport ist ein gesellschaftliches Massenphänomen geworden. Zwölf Wochen lang haben der Regisseur Guido Weihermüller und sein Filmteam ein Trainingsprogramm für Triathlon-Anfänger begleitet und sind der Frage nachgegangen, was die Menschen antreibt sich dieser Herausforderung zu stellen. Im Mittelpunkt des Films »Wechselzeiten« stehen vier sehr unterschiedliche Frauen, die jede auf ihre Art versuchen die inneren und äußeren Widerstände zu bezwingen.
Adolé, Cecilia, Kristina und Sarah sind vier moderne Frauen: Stark, intelligent und sehr verschieden. Im Frühjahr 2013 treffen sie unabhängig voneinander den Entschluss, an einem Anfängerprogramm zur Vorbereitung auf den Hamburg-Triathlon teilzunehmen. Gemeinsam durchleben sie zwölf aufregende, lustige, aber vor allem strapaziöse Wochen, die nicht nur ihren Körper in Bewegung setzen. Je näher der Wettkampf rückt desto größer werden die Vorfreude und die Ängste. Vor allem die Überwindung der inneren Widerstände
bildet die größte Herausforderung
Adolé ist neu in Hamburg und arbeitet in der Marketingabteilung eines großen Unternehmens. Sie möchte durch den Triathlon Leute kennenlernen und einmal etwas schaffen, auf das sie wirklich stolz sein kann. Leider gibt es eine Person, die ihr dabei im Wege steht: Dolores, ihr innerer Schweinehund.
Die temperamentvolle Chilenin Cecilia muss als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern jeden Tag »funktionieren«. Alles ist bei ihr geplant: Arbeit, Kinder, Freunde. Der Sport ist für sie eine Flucht, in der sie Zeit für sich selbst hat und egoistisch sein darf. Die »perfekte Mutter«, die auch noch erfolgreich im Job ist, kann und will sie bei aller Liebe nicht sein.
Mit 53 Jahren ist Kristina die älteste Teilnehmerin, aber Alter spielt für sie keine Rolle. Sie hat in ihrem Leben schon viel erreicht: Ein Haus im Grünen, einen Porsche und gemeinsam mit ihrem Mann führt sie drei Hotels. Doch der Job ist für die ehemalige Headhunterin keine ausreichende Herausforderung. Die sucht und findet sie im Triathlon.
Sarah arbeitet in einer Bank und ist fasziniert von der Vorstellung, einen Triathlon zu absolvieren. Hochmotiviert startet sie in das Trainingsprogramm, das für sie zugleich eine Konfrontation mit ihrer Vergangenheit ist. Denn seit einem Unfall hat sie Angst vor dem Schwimmen.
Seit 2009 organisieren die Eventagentur Lagardère Unlimited Events und der Triathlonverein Triabolos das
zwölfwöchige »Rookie-Programm«. Hier werden vierzig Frauen und Männer mit fünf Trainingseinheiten pro Woche – vom Lauf an der Alster bis zur Radtour am Deich – auf den Hamburg-Triathlon vorbereitet. Die Zeit, die ein Triathlet zum Wechsel zwischen den Disziplinen benötigt wird als Wechselzeit bezeichnet. Sie wird zu den Zeiten der drei Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen hinzu addiert. Der Wechsel der Sportarten ist eine besondere Herausforderung für Körper und Geist und wird deshalb auch als »vierte Disziplin»
bezeichnet.
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