Charlotte bringt durch eine sexuelle Obsession ihre Ehe in Gefahr und ihre Karriere zum Erliegen. Trotz fehlender Erklärungen versucht sie mit ihrem Mann Max einen Neuanfang ...
Charlotte und Max sind ein junges, erfolgreiches Paar und aus beruflichen Gründen nach Brüssel gezogen. In der fremden Stadt hat Charlotte Sex mit unbekannten, unattraktiven Männern. Als ihr Geheimnis auffliegt, wird sie mittels eines Gutachtens für arbeitsunfähig erklärt und verliert ihre Approbation als Ärztin. Charlotte kann ihr Verhalten nicht erklären – weder sich noch Max. Unter dem äußeren Druck droht ihre Ehe zu zerbrechen. Dennoch versucht das Paar einen Neuanfang – in Indien.
»Brownian Movement« beschreibt – angelehnt an das physikalische Phänomen, bei dem die plötzlich entstandene Bewegung von Teilchen sichtbar wird – die Intimität zwischen Männern und Frauen und die Einsamkeit in einer Beziehung. Der Film handelt vom existentiellen Bedürfnis, sich einander so nahe wie möglich sein zu wollen und untersucht die Verletzlichkeit und die Kraft einer Liebesbeziehung.
(Filmlichter)
»Brownian Movement« untersucht die Kraft und die Verletzlichkeit einer Beziehung zwischen zwei Liebenden. Der Film handelt von Akzeptanz und von Liebe, von Einsamkeit in einer Beziehung und dem existenziellen Bedürfnis, einander so nahe wie möglich sein zu wollen. Die Frage ist, ob ein Mann und eine Frau sich tatsächlich so sehen können, wie sie sind. Und ob sie sich damit begnügen, damit abfinden können, dass man nicht alles miteinander teilen kann.
Charlotte (Sandra Hüller) und Max (Dragan Bakema) sind ein junges, erfolgreiches Paar, Anfang 30. Mit ihrem kleinen Sohn Benjamin (Daniel Money-Kyle) wohnen sie in Brüssel. Charlotte ist Deutsche und forscht an einer Universitätsklinik. Max stammt aus Frankreich. Er ist Architekt und arbeitet bei einer Stiftung, die Gebäude des Schweizer Architekten Le Corbusier restauriert.
Charlotte mietet im Zentrum der Stadt ein möbliertes Appartement, das ihr ein Doppelleben ermöglicht. Zwischen Arbeit und Familie hat sie Sex mit Fremden. Charlotte wählt die Männer aus den Teilnehmern ihrer medizinischen Untersuchungsreihen aus, je unattraktiver desto besser: Die Männer sind stark behaart, fett oder greisenhaft.
Als Charlotte Max auf einer Baustelle besucht, begegnet sie einem ihrer heimlichen Liebhaber, einem Bauarbeiter. Er erkennt sie und spricht sie an. Charlotte reagiert hysterisch und attackiert den Mann. Sie schlägt ihn so fest ins Gesicht, dass seine Nase bricht. Dann kollabiert Charlotte. Als sie im Krankenhaus erwacht, sitzt Max neben ihr.
Notgedrungen hat Charlotte aufgehört zu arbeiten und befindet sich in Therapie. Ihre Psychiaterin fordert sie auf, von ihrem Sexleben mit Max und von ihren Eskapaden in dem Appartement zu erzählen. Charlotte ist von ihrem eigenen Bericht peinlich berührt und will nicht alle Einzelheiten preisgeben, um Max nicht noch mehr zu verletzen. Max versucht während der gemeinsamen Therapie zu verstehen, warum sie das Appartement gemietet, wie sie die Treffen vorbereitet hat, was in seiner Frau vor sich geht. Letztlich begleitet er Charlotte sogar in das Appartement, um zu begreifen, was passiert ist.
Während beide versuchen, in den Alltag zurückzufinden, kommt Charlottes Karriere zum Erliegen. Eine Untersuchungskommission der Ärztekammer wirft ihr mangelnde Selbsterkenntnis und Gewissensbildung vor. Charlotte verliert ihre Approbation, sie darf nicht mehr als Medizinerin arbeiten.
Zwei Jahre später. Charlotte und Max wohnen mittlerweile in Indien, in Ahmedabad. Max arbeitet hier an einem Restaurierungsprojekt mehrerer Le Corbusier-Gebäude. Charlotte hat Zwillinge bekommen. Ein Kindermädchen hilft ihr bei der täglichen Betreuung. Ihr Sohn Benjamin besucht eine internationale Schule. Charlotte und Max wirken auf den ersten Blick wie ein glückliches Paar. Nur Details lassen erahnen, dass sie ihre Vergangenheit noch nicht verarbeitet haben. Max ist eifersüchtig und beobachtet seine Frau im Umgang mit anderen Männern. Ihr Verhältnis bleibt verwundbar.
Als Charlotte Max eines Tages bei der Arbeit besuchen will, ist der Restaurierungstrupp zu einer anderen Baustelle gezogen. Charlotte geht in das leere Gebäude, durchstreift die Stockwerke, genießt ihr Alleinsein. Immer wieder kommt sie zu dem Rohbau. Vom Kindermädchen erfährt Max, dass seine Frau jeden Morgen in die Stadt geht. Misstrauen und Zweifel nagen an Max, so sehr, dass er einen Liebesakt mit Charlotte unterbricht. Eines Morgens folgt Max seiner Frau in den Rohbau, betrachtet sie. Im Bett spricht Max über seine Zweifel an ihr. Charlotte versichert ihm zumindest ihre Präsenz: »Ich bin hier, jetzt, mit dir. Warum kann das nicht genug sein?»
Charlotte und Max sitzen in einem Auto, karge, weite Landschaft zieht an ihnen vorüber. Beide sehen schweigend aus dem Fenster, jeder in seine Richtung, bis Charlotte sich an Max schmiegt. In Stille geben sie ihrem Wunsch Ausdruck, einander zu lieben. Und gleichzeitig versuchen sie zu verstehen, was sie davon abhält, der Mensch zu sein, der sie wirklich sind. Die Frage bleibt, ob sie einander verzeihen können.
(Filmlichter)
|