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»Zuerst aber verlangte es uns nach einem heißen Bad« (Anderl Heckmair nach der Erstdurchsteigung der Eiger-Nordwand, 1938)
»Was scherte mich das Verbot der Schweizer Regierung, nachschießen würden sie nicht gleich, und wenn sie uns hernach einsperren würden, dann gäbe das gerade ein paar schöne Rasttage.« (Anderl Heckmair, Erstdurchsteiger der Eiger-Nordwand, in »Die drei letzten Probleme der Alpen«, 1949)
Heroische Zeiten – die 1930er-Jahre am Eiger ... Alpinistische Höchstleistungen, konfliktreiche Debatten um Sinn oder Unsinn der bergsportlichen Entwicklung, politische Vereinnahmung und nationale Gefühle, fürchterliche Tragödien, problematische Rettungs- und Bergungsarbeiten: Die Ereignisse am Eiger in den Jahren 1932 bis 1938 beinhalten fraglos einige der spannendsten und aufwühlendsten Begebenheiten in der Geschichte des Alpinismus.
Ob Hinterstoißer-Quergang, Todesbiwak oder Spinne: Die Stellen der klassischen Route in der Eiger-Nordwand sind weltbekannt. Hinter diesen Bezeichnungen stehen dramatische Ereignisse und wagemutige Klettereien in der berüchtigtsten Wand der Alpen. Bergsteiger wie Toni Kurz, Hias Rebitsch oder Anderl Heckmair wurden am Eiger zu Legenden der Alpinismusgeschichte – durch Tod, Scheitern oder Triumph.
Mitte der 1930er-Jahre wurde die 1800 Meter hohe Eiger-Nordwand zum neuen »letzten Problem« der Westalpen. Eine starke Schweizer Seilschaft hatte 1932 eine elegante Linie in der Nordostwand gelegt, doch sahen die damals führenden Extremkletterer aus Deutschland, Österreich und Italien die Eigerwand damit keineswegs als durchstiegen an. Trotz der Gefahren wagten sich Spitzenalpinisten ab 1934 an die eigentliche Nordwand.
Das Drama von 1935 mit Sedlmayr und Mehringer machte in ganz Europa Schlagzeilen, ebenso das Drama der Viererseilschaft um Toni Kurz im Jahr 1936, eines der bekanntesten Bergunglücke überhaupt. Weitere Versuche – und Todesopfer – folgten, bevor im Juli 1938 die Meldung der Erstdurchsteigung um die Welt ging: Anderl Heckmair, Ludwig Vörg, Fritz Kasparek und Heinrich Harrer bildeten die erfolgreiche Seilschaft. Die Erstbegeher wurden für kurze Zeit ins Rampenlicht der Nationalsozialisten gezerrt, auch Hitler zeigte sich im Kreis der »Helden«.
In dem Bergbuch »Eiger – Triumphe und Tragödien 1932-1938« von Rainer Rettner werden diese – und andere – brisanten Begebenheiten in bisher nicht gekannter Ausführlichkeit chronologisch geschildert und um neue Erkenntnisse ergänzt. Besonders große Sorgfalt wurde auf die Auswahl der Fotos gelegt. In Archiven und Kellern wurden zahlreiche Aufnahmen entdeckt, welche die Faszination Eiger-Nordwand selbst für Kenner der Materie aufs Neue erlebbar machen.
(AS Verlag)
Rainer Rettner, geboren 1967, recherchiert seit Jahren zur Geschichte der Eiger-Nordwand und besitzt eines der größten Privatarchive zu dieser Thematik. Er ist Co-Autor des Buches »Corti-Drama – Tod und Rettung am Eiger 1957-1961« in der Reihe Bergdokumente im AS Verlag. Rainer Rettner lebt in der Nähe von Würzburg. (AS Verlag)
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