»Nue Propriété« ist ein Familiendrama von 2006 mit einer grandiosen Isabelle Huppert. (Cinema)
»Nue propriété« ist ein Familiendrama um den Konflikt einer Mutter mit ihren beiden, fast erwachsenen Söhnen. Das künstlerisch anspruchsvolle Drama »Nue Propriété« beschreibt den schmerzhaften Prozess, Familienbande aufzulösen und Veränderungen zu akzeptieren. Nicht nur die Dardennes-Brüder stehen für die Lebendigkeit des belgischen Films. Einer der jüngeren Repräsentanten ist Joachim Lafosse, der mit »Nue Propriété«, seinem zweiten Film nach »Ça rend heureux«, dessen internationale Bedeutung unterstreicht. Das Familiendrama kreist um drei Personen. (VideoMarkt)
Pascale (Isabelle Huppert) lebt mit ihren beiden fast erwachsenen Söhnen, den Zwillingen Thierry und François (dargestellt von den Brüdern Jérémie und Yannick Rénier), in einem restaurierten Bauernhaus. Das Haus hat ihnen ihr geschiedener Mann gekauft. Sie schmiedet Pläne mit ihrem neuen Freund weg zu gehen und eine Pension auf zu machen. Dafür will sie das Haus verkaufen. Doch die Zwillinge wollen nicht, dass sie es verkauft, dass sie geht und sich nicht mehr um sie kümmert. Sie hassen ihren Freund, befürchten, dass er ihnen ihren rechtmäßigen »Besitz« wegnehmen könnte. (Blickpunkt:Film)
In dem kühlen, psychologischen Drama »Nue Propriété« um einen Kalten Krieg zwischen Mutter und Söhnen glänzen Isabelle Huppert und Jérémie Renier (»L´enfant – Das Kind«) und sein Bruder Yannick Renier in den Hauptrollen. Der belgische Filmemacher Joachim Lafosse inszeniert den Krieg unterschwellig, zeigt nie die wahren Gefühle seiner Protagonisten und kreiert dennoch einen Sog in der Art wie Michael Haneke in »Die Klavierspielerin«, in dem Isabelle Huppert eine ähnliche Figur spielte. (VideoWoche)
Die Zwillinge Thierry (Jérémie Rénier) und François (Yannick Rénier) leben mit ihrer Mutter Pascale (Isabelle Huppert) auf dem Land. Während sie zum gelegentlich auftauchenden Vater eine distanzierte Beziehung pflegen, ist das Verhältnis zu ihrer Mutter umso intensiver. Die drei sind eine eingespielte Gemeinschaft. Doch Pascales elterliche Fürsorge stößt langsam an ihre Grenzen. Von der Routine ihres Alltags zunehmend ernüchtert, möchte sie das Haus verkaufen, um mit ihrem Freund Jan (Kris Cuppens) neu anzufangen. Bei den Söhnen stoßen diese Gedanken auf wenig Gegenliebe.
Zumal die Zwillinge keine Absicht erkennen lassen, einen natürlichen Ablösungsprozess in Gang zu setzen. Vor allem Thierry wehrt sich heftig gegen die Vorstellung, aus seinem Elternhaus ausziehen zu müssen. Er lehnt sich gegen seine Mutter auf. Auch François, der ahnt, dass eine Veränderung unabdingbar ist, sieht sich zunehmend Thierrys Aggressionen ausgesetzt. Als Pascale schließlich auszieht, sehen sich die beiden Jungs, orientierungslos und zum ersten Mal auf sich allein gestellt, unfähig, mit der eskalierenden Situation umzugehen. Es kommt zum Eklat.
Isabelle Huppert brilliert und berührt in diesem fein beobachteten Familiendrama als eine Frau mittleren Alters, die sich nach einer Veränderung in ihrem Leben sehnt. Zwischen Pflicht und Freiheitswunsch sucht sie ihren Weg.