»Feuerherz« ist ein umstrittener Film. Die Autorin der autobiografischen Buchvorlage, Senait G. Mehari, hat in einem Interview zugegeben, dass die Geschichte erfunden ist und sie selbst keine Kindersoldatin war. Experten bestätigen: In Eritrea hat es niemals Kindersoldaten gegeben.
»Feuerherz« ist eine anrührende Geschichte über Kindersoldaten aus der Perspektive eines kleinen Mädchens frei nach dem gleichnamigen Buch der deutsch-eritreischen Sängerin Senait G. Mehari. Schon im Vorfeld der Verfilmung wurde über die Glaubwürdigkeit der Buch-Autorin gestritten, und kurz vor der Premiere auf der Berlinale eskalierte die Auseinandersetzung, droht möglicherweise ein Prozess um den Bestseller. Diese Kontroverse kann und sollte man dem Drama »Feuerherz« nicht anlasten, eine Anklage gegen die Rekrutierung von Kindersoldaten. Und dass es diese auch in Eritrea gab, daran besteht kein Zweifel, das belegen Recherchen von Wissenschaftlern und Journalisten. Allein die Einschüchterungsversuche auf Film-Mitwirkende sprechen für sich. Dabei hält sich Regisseur Luigi Falorni mit den eigentlich erwarteten drastischen oder brutalen Szenen zurück. (VideoMarkt)
Das aufgeweckte zehnjährige Mädchen Awet (Letekidan Micael) wird von ihrer älteren Schwester aus der Kloster-Schule geholt und nach Hause, ins eritreische Rebellengebiet gebracht. Dort übergibt der großmäulige Vater die beiden der Befreiungsarmee. Während Awet erst nur ein Holzgewehr in die Hand bekommt, darf die Schwester von Anfang an mit geladener Waffe in den Kampf ziehen. (Blickpunkt:Film)
Nach »Die Geschichte vom weinenden Kamel« verfilmt Luigi Falorni die anrührende Geschichte über Kindersoldaten aus der Perspektive eines kleinen Mädchens frei nach dem Bestseller »Feuerherz« der deutsch-eritreischen Sängerin Senait G. Mehari vor. Falorni zeichnet eine etwas schlichte Mischung aus Militär- und Feriencamp, der wirkliche Horror wie Missbrauch, innere Verwahrlosung und äußere Verrohung bleiben ausgespart, wie auch mögliche Verbindungen zu konkreten Ereignissen oder Personen. Über die rivalisierenden Befreiungsbewegungen erfährt der Zuschauer nichts. Der naive und unvoreingenommene Blick aus Kinderperspektive auf das Geschehen prädestiniert den Film vor allem für ein junges Publikum und seine Sensibilisierung für das immer noch aktuelle Thema Kindersoldaten in Afrika. Die aus Eritrea stammende und in Nairobi lebende Hauptdarstellerin Letekidan Micael erinnert an das typische Trotzköpfchen aus früherer Kinderliteratur, eine sympathische Identifikationsfigur mit Mut und Durchsetzungsvermögen. Etwas mehr Konsequenz hätte man sich allerdings gewünscht. (VideoWoche)
Sie hat das Herz einer Kämpferin: Voller Stärke, Liebe und Sehnsucht. Mitten in den Wirren des Unabhängigkeitskrieges Eritreas gegen Äthiopien wächst die aufgeweckte Awet, liebevoll betreut von italienischen Schwestern, in einem Waisenheim in Asmara auf. Überraschend stellt sich heraus, dass ihr Vater, ein Freiheitskämpfer, noch lebt. Er holt seine Tochter zu sich. Doch statt familiärer Geborgenheit findet Awet Armut und harte Arbeit.
Der Vater gibt sie und ihre Schwester schließlich als »Töchter Eritreas« an eine der rivalisierenden Befreiungsarmeen. Awet erlebt dort Freundschaft und Begeisterung für die Ideale der Freiheit, aber auch den ganzen Wahnsinn des Krieges. Sie wird konfrontiert mit Tod und Fanatismus. Doch ihr »Feuerherz«, ihr Mut und ihr Gewissen weisen ihr einen anderen Weg.
Mit »Feuerherz« erzählt Regisseur und Drehbuchautor Luigi Falorni (»Die Geschichte vom weinenden Kamel«) eine anrührende und packende Chronik einer scheinbar aussichtslosen Kindheit. Die Produzenten von »Sophie Scholl« und dem Oscar-Gewinner »Nirgendwo in Afrika« präsentieren einen Film von tiefer Menschlichkeit.
»Feuerherz«, der bewegende neue Film von Luigi Falorni (»Die Geschichte von weinenden Kamel«) hat im Wettbewerb der Berlinale 2008, der 58. Internationalen Filmfestspiele Berlin, seine Weltpremiere gefeiert. »Feuerherz« – frei nach dem gleichnamigen Bestseller von Senait G. Mehari.