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Wer Hrant Dinks Texte liest, sieht gleich, dass er im guten Sinne ein Radikaler war. Die Texte erzählen davon, dass eine andere Welt möglich ist. Er sprach über Kopftuch und Kurdenproblem, über die Türkei und die Europäische Union; und natürlich über die Armenier. Die Texte dieser Auswahl stammen fast ausschließlich aus der von Dink gegründeten Zeitung »Agos« und wurden zwischen Mai 1996 und Januar 2007 verfasst.
Hrant Dink schrieb nicht nur Berichte, Kommentare und Analysen. Sehr gerne schrieb er Geschichten, die sich zugetragen hatten, erzählte von seinem Leben und dem Leben anderer Armenier. Diese Stücke wirken wie Gleichnisse. Sie lassen dem Leser Raum, sich einzufühlen, und Zeit, eigene Schlüsse zu ziehen. Bei diesen Texten wird deutlich, wie sehr Hrant Dink auf die »Saat der Worte« vertraut hat.
(Schiler Verlag)
Hrant Dink (19542007) war Armenier und türkischer Staatsbürger, Journalist und einer der Herausgeber der in Istanbul erscheinenden zweisprachigen Wochenzeitung »Agos«. Dink studierte Zoologie und Philosophie und war als Student politisch links engagiert, weswegen er nach dem Putsch von 1980 dreimal verhaftet wurde. Er saß mehrere Monate im Gefängnis und erhielt jahrelang keinen Pass von den türkischen Behörden.
Sein Leben änderte sich, als Mitte der 1980er Jahre der türkische Staat das armenische Ferienheim beschlagnahmte, in dem er die Sommer seiner Kindheit verbracht hatte und das er damals gemeinsam mit seiner Frau Rakel leitete. Es wurde wie tausende andere christliche Besitztümer (Kirchen, Krankenhäuser, Schulen usw.) konfisziert, in diesem Fall unter dem Vorwand, die armenische Kirche habe das Grundstück illegal gekauft. Daraufhin gründete er mit seinen Brüdern eine Buchhandlung und begann sich journalistisch zu betätigen. Buchrezensionen schrieb er meist unter dem Pseudonym Çutak (Violine). 1996 gründete er mit einigen Freunden »Agos«, eine armenische Zeitung, in der politisch heikle Themen offen diskutiert werden, und zwar in zwei Sprachen, Armenisch und Türkisch.
Der von nationalistischen Kräften in Gesellschaft und Justiz seit Jahren verfolgte Redakteur wurde am 19. Januar 2007 vor dem Verlagshaus der »Agos« auf offener Straße erschossen.
(Wikipedia)
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