Max Schrems beschreibt, wie sich Facebook, Google und andere IT-Unternehmen mit ihren politischen Lobbyisten die Möglichkeiten dafür schaffen, ihre Kunden zu durchleuchten, und wie sie alle, denen das nicht passt, mit Bullshit beruhigen. Ohne Panikmache, mit ungebrochener Lust an Technologie, fordert der Mann, der Facebook verklagte, in dem Buch »Kämpf um deine Daten« seine Leser auf, sich zu wehren.
Als Max Schrems von Facebook alle über ihn vorliegenden Daten verlangte, bekam er 1200 A4-Seiten, darauf auch viele von ihm gelöschte Informationen. Mit seinem daraufhin angestrengten Verfahren gegen Facebook wurde er zum international beachteten David, der gegen die Goliaths des Internets antritt.
Er erklärt in seinem Buch »Kämpf um deine Daten« den Datenwahnsinn so einfach wie Jamie Oliver das Kochen: Wie Konzerne ihre Kunden durchleuchten, auch ohne dass diese ihre Daten offenlegen. Wie aus harmlosen Daten neue, hoch persönliche Informationen oder sogar unsere zukünftigen Gedanken hochgerechnet werden. Wie die Industrie systematisch die Gesetze bricht und uns so lange mit leeren Floskeln einlullt, bis wir überzeugt sind oder entnervt aufgeben. Wie die Behörden und Staaten dem machtlos gegenüber stehen und wie uns das im täglichen Leben betrifft. Und vor allem, wie wir das ändern können.
»Nicht lange nachdem unser kleiner Kampf gegen Facebook die Titelseiten einiger großer Zeitungen zierte, erhielt ich die erste Anfrage, ein Buch zu schreiben. Eine Reihe von Verlagen und Agenten machte die einfache Rechnung: Fresse von diesem Anti-Facebook-Typen, plus Ghostwriter, plus aktuelles Thema ist gleich: Umsatz.
Mein Enthusiasmus war naturgemäß überschaubar. Ein weiteres Buch zu Facebook oder der Wichtigkeit des Datenschutzes hat die Welt gerade noch gebraucht, dachte ich. Bald war aber klar, dass es zwischen Verherrlichung von Innovationen, diversen fachspezifischen Wachrüttelversuchen und Darstellungen von Weltuntergangsszenarien wenig gut Lesbares für Normalnutzer gibt. Genau hier ist eine große Informationslücke, die es zu füllen gilt.
Nachdem ich 2011 durch ein Auskunftsersuchen bei Facebook einen Datensatz in Form von 1.222 PDF-Seiten bekommen hatte, in dem unter anderem zuvor gelöschte Daten wieder seitenweise auftauchten, gründete ich mit ein paar Freunden in meinem Wohnzimmer »europe v facebook.org«. Ich brachte eine Reihe von Anzeigen gegen Facebook in Irland ein, da wir unsere Grundrechte einfach einem Praxistest unterwerfen wollten. Was passiert, wenn sich ein Nutzer mal wirklich auf seine Rechte beruft?
Durch das daraus folgende Verfahren wurde ich zu einer Art »Held des Datenschutzes« hochstilisiert, obwohl ich zu Beginn noch verzweifelt versuchte, das Ganze möglichst anonym durchzuziehen. Von einem Tag auf den anderen musste ich dann aber kameratauglich in 2,5 Minuten oder zeitungstauglich in drei Zitaten erklären, was hier eigentlich jeden Tag hinter unserem Rücken los ist und warum wir etwas tun sollten. Die Medien hatten den idealen Protagonisten für ein trockenes, abstraktes, aber doch irgendwie dringendes Thema gefunden.«
(Max Schrems)
Pressestimmen:
»Eine Entzauberung der Digitalwirtschaft: Der junge Jurist und Facebook-Kläger Max Schrems zeigt in einem mitreißenden Buch, was hinter den vollmundigen Slogans der IT-Industrie wirklich steckt.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
»Max Schrems ist mit ‘Kämpf um deine Daten’ ein fein zu lesender Rundumschlag gelungen, der für Neulinge leicht verständlich umreißt, worum es bei der Datenschutzdebatte geht, und gleichzeitig Denkansätze für alte Hasen liefert. Er fasst zusammen, weshalb es Privatsphäre braucht, und räumt mit den gängigsten Gegenargumenten auf.« (ZDNet.de)
Max Schrems wurde 1987 in Salzburg geboren. Für sein Studium der Rechtswissenschaften zog er 2007 nach Wien, wo er seitdem lebt. Mit seiner Initiative »europe-v-facebook.org« hat er das soziale Netzwerk bereits zu mehr Transparenz und einem verantwortungsvolleren Umgang mit den Daten seiner Nutzer bewegt.
|