|
|
Mit Romanen voller literarischer Fantasie, poetischer Intelligenz und Humor hat sich Fred Vargas in den Rang der bedeutendsten Kriminalautorin Frankreichs geschrieben. In seinem neuen, von der Presse hymnisch gelobten Roman »Die dritte Jungfrau«, rätselt Kommissar Adamsberg, ob er es mit einem dies- oder jenseitigen Mörder zu tun hat. (buchreport.de)
Adamsberg hat ein altes, kleines Haus mitten in Paris erworben. Doch in dem Haus spukt es, sagt der Nachbar. Der Schatten einer frauenmordenden Nonne aus dem 18. Jahrhundert schlurft des Nachts über den Dachboden. Gehört hat der Kommissar das schon, aber was macht ihm das aus, wo er es doch mit viel gegenwärtigeren, furchtbaren Schatten zu tun hat. Einem zum Beispiel, der in einer Pariser Vorstadt zwei kräftigen Männern mit einem Skalpell die Kehle durchgeschnitten hat. Was keiner außer ihm sieht: Beide haben Erde unter den Fingernägeln. Wonach haben sie gegraben, das sie das Leben kostete?
Fred Vargas’ Buch »Die dritte Jungfrau« ist nicht nur ein hochdramatischer Kriminalroman – es ist ein literarischer Hochgenuss. Platz 1 belegte Fred Vargas bereits beim Deutschen Krimipreis.
(Aufbau Verlag)
Wenn er die Gardine seines Hauses mit einer Wäscheklammer fixiert, kann Lucio das eigentümliche Treiben seines neuen Nachbarn besser beobachten. Offenbar hat der kleine, dunkelhaarige Typ, der da draußen mit freiem Oberkörper im kühlen Märzwind seine Mauer hochzieht, keine Ahnung von der Maurerkunst »Kein Lot im Kopf und keins in den Händen«, stellt Lucio fest. »Der folgt seinem eigenen Kompass. Grad wie’s ihm passt.«
Was der Alte beobachtet, ist wahrer, als er selber weiß. Denn der Mann, der das kleine Haus in seiner Nachbarschaft mitten in Paris erworben hat, ist Jean-Baptiste Adamsberg von der Mordbrigade. Für seine merkwürdigen Fälle braucht der Protagonist der Romane von Fred Vargas einen eigenen Kopf und Gedanken, die sich nicht am Mainstream ausloten. Der verschrobene Lucio ist hierfür der beste Beweis. Behauptet er doch, in Adamsbergs neuem Domizil würde der Geist einer unheimlichen Nonne aus dem 18. Jahrhundert sein Unwesen treiben. Dann wird auch noch ein Hirsch gefunden, dem man das Herz herausgerissen hat. Und dann liegen an der Port de la Chapelle noch zwei männliche Leichen mit durchgeschnittener Kehle, die offenbar zuvor nach irgendetwas gegraben haben müssen. Adamsberg bleiben zur Aufklärung des Doppelmordes nur wenige Tage Zeit. Denn seine Vermutung klingt so aberwitzig, dass ihm seine Vorgesetzten nicht mehr folgen wollen ...
»Die Toten gehen nicht fort, wenn sie ihr Leben nicht zu Ende gelebt haben«, sagt der schrullige Lucio einmal zu Adamsberg. In Die dritte Jungfrau gräbt Adamsberg gleich in mehrfachem Sinn die nicht zu Ende gelebten Leben von Geistern und Ermordeten aus – und kommt dabei einer wahrhaft unglaublichen Wahrheit auf die Spur. Im Roman hat die gelernte Pariser Archäologin Vargas jedenfalls wieder eine Geschichte zu Tage gefördert, die an Spannung kaum mehr zu überbieten ist.
(Literaturanzeiger.de, Amazon)
» Amazon-Direktlinks: Alle Infos zu
Fred Vargas und
Die dritte Jungfrau
bei Amazon.de ansehen.
|