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»Bilder sind wie Barrieren, über die ich, hinweg und
hindurchsteigend, in die nächste Tiefe zu gelangen glaube.
Bilder sind für mich selbst produzierte Sperren in die Weiterbewegung
hinein, und hinter ihnen liegt wahrscheinlich das Paradies.«
(Hans-Hendrik Grimmling)
Hans-Hendrik Grimmlings Malerei, von zeitlosen Metaphern geprägt, gehört heute zu den großen Positionen der europäischen Avantgarde. Seine Bilder zeigen Gestürtze, Gestolperte, Menschen mit schwarzen Flügeln, Körperteile vom Menschen, ineinander veknotete formen, die sich verhängnisvoll verfangen, Argonautisches in »Kreuz« und »Segel«. In »Die Umerziehung der Vögel« beschreibt Grimmling Erinnerung wie Gegenwart. Das autobiografische Buch gibt Einblick nicht nur in die Symbolwelt seiner Malerei, sondern versammelt auch Texte, Fotos und Dokumente, die im Dialog mit den Bildern stehen. (Mitteldeutscher Verlag)
»Die Umerziehung der Vögel« ist der überraschende, eigenwillige Blick eines unangepassten Künstlers, Malers, Denkers mit aufbegehrendem Temperament und intellektueller Unruhe, mit dem Hans-Hendrik Grimmling seinen Werdegang von den Anfängen im ersten Atelier in der sächsischen Kleinstadt Zwenkau über den ersten Zeichenunterricht in Leipzig schildert, wo sich für ihn schon in jungen Jahren das »Verhängnis Kunst« andeutet und er sich später mit dunklen, bestürzenden Vogelmetaphern von den Realismen der »Leipziger Schule« abwendet.
Im Künstlerkreis »Tangente« ist Grimmling Mitinitiator des legendären »1. Leipziger Herbstsalons«, einer halblegalen Ausstellung im Messehaus am Markt 1984, einem Meilenstein der unangepassten DDR-Kunstgeschichte, der von den DDR-Behörden als »konterrevolutionär« eingestuft wird. 1986 reist Grimmling nach Westberlin aus, wo er sich wie ein »nasser Vogel fühlt, der in die Mauer fällt«. Er beschreibt den schwierigen Neuanfang im Westen, porträtiert Künstlerfreunde und Weggefährten, rekapituliert seine Erfahrungen mit dem »deutsch-deutschen Bilderstreit« und bestimmt nachdenklich eigene künstlerische Positionen.
Geschildert aus der Sicht eines der wichtigsten Protagonisten, beleuchtet dieses Erinnerungsbuch u.a. wenig bekannte Kapitel der alternativen Leipziger Kunstszene der achtziger Jahre.
(Mitteldeutscher Verlag)
Der Künstler: Hans-Hendrik Grimmling, 1947 in Zwenkau bei Leipzig geboren, studierte ab 1969 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, dann an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Von den Vertretern der »Leipziger Schule« beeinflusst, entwickelte er sich zu deren Antipoden. 1986 Ausreise nach Westberlin. Nach dem Fall der Mauer beteiligte er sich an den deutsch-deutschen Kunstdebatten und reagierte darauf mit Bildserien, die die nicht bewältigte deutsche Vergangenheit zum Thema haben. Seit 2001 lehrt er an der Berliner Technischen Kunsthochschule, seit 2006 lehrt als Professor. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, zuletzt in England, Chile und China.
Die Co-Autorin: Doris Liebermann, 1953 in Thüringen geboren, wurde nach der Biermann-Ausbürgerung mit der so genannten »staatsfeindlichen Jenaer Gruppe« um den Schriftsteller Jürgen Fuchs nach West-Berlin ausgebürgert. Studium der Osteuropäischen Geschichte und Slawistik. Seit 1983 arbeitet sie als Autorin für Radio, Fernsehen und Zeitungen. Ihre Features über Hans-Hendrik Grimmling wurden vom RBB (2003), Deutschlandfunk (2004) und MDR (2007) ausgestrahlt.
(Mitteldeutscher Verlag)
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