Nito wird genau an dem Tag geboren, als Argentiniens Staatspräsident Perón stirbt. Ob es an diesem Omen liegt, dass in Nitos Leben der Tod eine so große Rolle spielt? Oder liegt es eher dran, dass sein eigener Vater wenige Jahre später unter zunächst ungeklärten Umständen verschwindet? Nito beginnt jedenfalls früh, sich grundlegenden Fragen zu unserem Verhältnis zu den Toten zu stellen: Sind sie noch unter uns? Kann man in Kontakt zu ihnen treten? Und was hieße es für unseren Alltag, wenn man sich mehr Mühe gäbe, sie aus Verdrängung und Vergessen hervorzuholen?
Sprachgewaltig und und mit bissigem Humor wirft Martín Caparrós in seinem Roman »Die Ewigen« einen Blick auf unsere Welt und auf das, was wir am liebsten im Verborgenen ließen ...
»Ein eindringlicher Roman von einem der wichtigsten Schriftsteller Argentiniens« (La Razón)
Juan Domingo Remondo, genannt Nito, erblickt genau an jenem Tag das Licht der Welt, an dem sich ganz Argentinien nur für eines interessiert: den Tod seines Namensvetters Juan Domingo Perón. Ein bloßer Zufall? Als Nito herausfindet, dass sein verschwunden geglaubter Vater bei einem Autounfall starb, sinnt er auf Rache. Er schreibt dem verantwortlichen Fahrer einen anonymen Brief – und erläutert ihm darin, wann und auf welche Weise er ums Leben kommen wird.
Ein einzigartiges Talent zeigt sich: Nito kann vom Sterben erzählen wie kein Zweiter. Seine Fähigkeit bleibt nicht lange unentdeckt. Ein ehrgeiziger Pastor will sie sich zunutze machen, um abtrünnige Gemeindemitglieder Todesangst und Gottesfurcht zu lehren. Ein alternder Performance-Künstler indes verfolgt ein ganz anderes Ziel: Er möchte die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen Lebenden und von der Bildfläche verschwundenen Toten aufheben.
Mit schier unerschöpflicher Sprachgewalt verwebt Martín Caparrós in seinem neuen Roman »Die Ewigen« lebensphilosophische und kulturkritische Reflexion mit der großen Kunst des Erzählens. Und enthüllt schließlich nicht weniger als das Geheimnis der Endlichkeit.
Furios und scharfsinnig: »Die Ewigen« ist die Geschichte eines Mannes, der die Spielregeln unseres Lebens ändert. Gesponnen von einem Erzähler, dessen bissiger Humor seinesgleichen sucht.
Martín Caparrós wurde 1957 in Buenos Aires geboren. Er ging 1976 ins Exil, studierte in Paris an der Sorbonne Geschichte, lebte in Madrid und New York, leitete Literaturzeitungen und übersetzte u.a. Voltaire, Shakespeare und Quevedo. 1992 erhielt er den Premio Rey de España und 1994 ein Guggenheim-Stipendium.
Für seinen Roman »Die Ewigen« wurde er 2011 mit dem Premio Herralde ausgezeichnet, einem der wichtigsten Literaturpreise Spanien. Im Berlin Verlag erschien außerdem sein Buch »Wir haben uns geirrt«. Martín Caparró lebt als Schriftsteller und Journalist in Buenos Aires und zählt zu den führenden Intellektuellen seines Landes.
|