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Die Schriften von Anthony Ashley Cooper, des Dritten Earl of Shaftesbury (16711713), hatten in Deutschland eine große Wirkung – die Forschung sieht dies bisher vor allem für die Ästhetik des Sturm und Drang. Mark-Georg Dehrmann manifestiert den Höhepunkt der deutschen Shaftesbury-Rezeption jedoch schon vorher: in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts.
In seiner Untersuchung verfolgt Dehrmann die allmähliche Aufnahme der Schriften Shaftesburys in der deutschen Theologie, Gelehrsamkeit, Literaturkritik und Literatur im 18. Jahrhundert und zeichnet die komplexen Kommunikationswege nach.
So legt er die Wirkungsgeschichte Shaftesburys in Deutschland dar, die mit intensiver Quellenbetrachtung, und mehtodischer Schärfe die bisherige Shaftesbury-Rezeption in Frage stellt und viele neue Erkenntnisse bereitstellt.
Als eine der vier besten Dissertationen an der FU Berlin wurde das Buch »Das ‘Orakel der Deisten´« von Mark-Georg Dehrmann 2007 mit dem Ernst-Reuter-Preis ausgezeichnet.
(Wallstein Verlag)
Irritation, Faszination, Komplikation – Gegensätze in der deutschen Shaftesbury-Rezeption. Das Buch wurde mit dem Ernst-Reuter-Preis ausgezeichnet.
Die Frage nach der Bedeutung Anthony Ashley Coopers (16711713), des Dritten Earl of Shaftesbury, für das deutsche 18. Jahrhundert ist eine Schlüsselfrage der Aufklärungsforschung. Die ältere Germanistik beantwortete sie enthusiastisch: Sie begriff Shaftesburys Einfluss als zentral für die Ästhetik des Sturm und Drang und der Klassik. Die Quellen sprechen jedoch eine andere Sprache. Shaftesburys eigentliche Wirkung liegt in der Aufklärung.
Mark-Georg Dehrmann beschreibt, unter welchen Komplikationen Shaftesbury der deutschen Aufklärung bekannt wurde und wie er dennoch zentrale Debatten des 18. Jahrhunderts stimulierte. Dazu werden erstmals umfassend die in den Quellen belegten Auseinandersetzungen in den Blick genommen. Die Zeitschriftenlandschaft, das Verhältnis von Theologie und Aufklärung, die Entwicklung der aufklärerischen Poetik und Kritik, die Entstehung eines modernen Literaturbegriffs, schließlich der Topos vom prometheischen Schöpfer-Dichter gehören zu den behandelten Themen. Leibniz, Gottsched, Spalding, Nicolai, Mendelssohn, Wieland und Herder sind nur einige der Protagonisten, deren Auseinandersetzung mit Shaftesbury minutiös rekonstruiert wird.
(Wallstein Verlag)
Mark-Georg Dehrmann, geb. 1975, Studium der Neueren deutschen Literatur, Philosophie und Amerikanischen Literatur an der FU Berlin und der Università Ca´Foscari, Venedig. Seit 2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Osnabrück. Mitbegründer der Internetmailingliste »H-Germanistik«. Publikationen u.a. zur Einsamkeit im 18. Jahrhundert, zu Shaftesbury, Johann Georg Zimmermann, Wieland, Jean Paul, Heinrich von Kleist, zu Herman Melville und Stanley Kubrick. (Wallstein Verlag)
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