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Der schmale Grat zwischen Wissenschaft und Blasphemie ... In einem geheimen Labor erforschen Wissenschaftler jene Urgewalt, aus der einst das Universum geboren wurde und von der man sich heute eine revolutionäre Energiequelle verspricht. Plötzlich aber gerät ein gigantischer Teilchenbeschleuniger außer Kontrolle – und aus seinem Inneren wird eine Botschaft gesendet, ein einfaches »Seid gegrüßt«. Es scheint unwahrscheinlich, dass es einem Hacker gelungen ist, das System zu knacken. Sabotiert einer der Mitarbeiter selbst das Milliardenprojekt? Oder sollte es wirklich möglich sein, dass Gott zu den Wissenschaftlern spricht? (Droemer Knaur Verlag)
In einem abgelegenen Labor im Navajo-Reservat erforscht eine von Gruppe Wissenschaftlern eine neuartige Energiequelle, einen Teilchenbeschleuniger der zweiten Generation, der den Urknall simulieren und so zu neuen kosmologischen Erkenntnissen führen soll. Während des Versuchs gerät »Isabella«, so sein Name, außer Kontrolle. Bei voller Leistung öffnet sich inmitten des gigantischen Teilchenbeschleunigers ein mikroskopisches Schwarzes Loch, das schnell größer wird. Und aus seinem Inneren wird eine Botschaft gesendet: die einfache Botschaft »Seid gegrüßt«. In den Wissenschaftlern keimt ein Verdacht ... doch ist es wirklich möglich, dass Gott selbst zu ihnen spricht?
Wyman Ford, Ermittler für besondere Angelegenheiten, erhält von der Regierung den Auftrag, das ehrgeizige Forschungsprojekt zu überwachen, das in der Abgeschiedenheit eines Indianerreservats vor der Öffentlichkeit geheim gehalten werden soll. Er findet heraus, dass die Wissenschaftler mit einer offensichtlich übermenschlichen Intelligenz kommunizieren, die behauptet, Schöpfer des Universums zu sein – und etwas Unglaubliches verlangt: Die Menschheit soll allen alten Glaubensgrundsätzen abschwören und die Naturwissenschaften als einzig gültige Religion anerkennen. Ford kann nicht verhindern, dass diese Information nach außen dringt. Ein skrupelloser Fernsehprediger sieht seine große Stunde gekommen. Mit einer einzigartigen Hetzkampagne stachelt er religiöse Fundamentalisten auf, die Blasphemie im Keim zu ersticken. Als ein wütender Mob droht, das Labor zu stürmen, eskaliert die Situation ...
(Droemer Knaur Verlag)
Besser kann man den Erscheinungstermin eines Buches wohl nicht timen. Im Mai 2008 gibt das europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf bekannt, dass es mit dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt Temperaturen erzeugen will, wie sie kurz nach dem Urknall geherrscht haben sollen, um »die letzten Geheimnisse der Physik zu entschlüsseln«, da kommt kaum zwei Wochen später in deutscher Übersetzung ein packender Wissenschaftsthriller heraus, der genau dieses Unterfangen zum Thema macht. Hier sind es amerikanische Wissenschaftler, die das Unglaubliche versuchen wollen, und ihr Teilchenbeschleuniger namens Isabella ist tief verborgen in den Kohlestollen des Red Mesa im Siedlungsgebiet der Navajo. Natürlich scheitern die Forscher, einem Wissenschaftsthriller würdig, auf höchstem Niveau an ihrer eigenen Hybris, an ihrem Größenwahn. Und trotzdem kommt dabei am Ende, als raffinierter Kontrapunkt, so etwas eine neue Weltreligion heraus.
Die Rede ist von »Credo«. Das letzte Geheimnis des Bestseller-Autors Douglas Preston. Im Roman läuft tatsächlich nichts nach Plan – zumindest nicht nach dem Plan der Forscher rund um Nobelpreisträger Hazelius oder nach dem Plan der US-Regierung, die das 40-Milliarden-Dollar-Projekt in Auftrag gegeben hat. Denn im Navajo-Reservat formiert sich Widerstand gegen Isabella, und einem zwielichtigen Fernsehprediger gelingt es, die Stimmung gegen den Teilchenbeschleuniger auch im christlich-fundamentalistischen Teil der USA anzustacheln. Als die Wissenschaftler den Start des Projekts immer mehr verzögern, schickt die CIA den Privatdetektiv Wyman Ford in den Red Mesa, um der Sache auf den Grund zu gehen. Was er dort zu sehen bekommt, sprengt seine menschliche Vorstellungskraft. Denn Hazelius’ Team scheint über Isabella in einem Raum-Zeit-Loch »bei K-Null« direkt mit Gott selbst zu kommunizieren: ein Gott, der den Forschern aufträgt, allen Religionen abzuschwören und den Glauben an die Wissenschaft in die Welt zu tragen, um das Universum zu retten ...
In Douglas Prestons Credo ist man lange Zeit erstaunt über die unverhohlen hohle esoterische Botschaft, die der Autor »Gott« in den Mund gelegt hat. Erst spät merkt man, dass man in gutem, aber falschem Glauben der raffinierten Erzählstrategie Prestons aufgesessen ist. Denn »Credo« ist fast schon unverschämt perfide komponiert. Und das ist für das Genre des Thrillers ein großes Kompliment.
(Literaturanzeiger, Amazon)
Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Geologie, Anthropologie und Astrologie und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim American Museum of Natural History in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem mittlerweile acht weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«) und verfasst regelmäßig Artikel für diverse Magazine. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern an der Ostküste der USA. (Droemer Knaur Verlag)
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