Israelisches Familiendrama um einen Jungen, der sich in einem Tanzkurs von seinen streitsüchtigen Eltern emanzipiert: Eine öde Einwanderersiedlung in Israel, in der viele besser Russisch als Hebräisch sprechen: Hier lebt der 12-jährige Chen, der sich aus Liebe zu einer Schülerin zum Tanzunterricht anmeldet. In dem glänzend gespielten Drama lernt Chen zwischen Walzer und Tango, dass in einer Beziehung nicht nur magische Anziehung, sondern auch das bereitwillige Wechselspiel zwischen Führen und Führenlassen zählt. (Cinema)
Dieses Arthousejuwel ist ein Wohlfühlfilm für die ganze Familie. Bereits auf Festivals international erfolgreich, spendiert uns Eitan Anner mit seinem Erstling behutsam, charmant und manchmal einfach nur herzlich witzig eine kurzweiligen, emotionalen Film über das Erwachsenwerden.
Der zwölfjährige Chen ist Sohn eines israelischen Vaters und einer russischen Mutter. Die Familie lebt in Ashdod, einer Stadt, die durch die vielen Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion tief gespalten ist. Die kulturellen Konflikte zwi-schen Einwanderern und Israelis werden aber nicht nur auf der Strasse ausgetragen.
Auch in Chens Familie hat sich die Liebe als instabile Brücke zwischen den Kulturen erwiesen. Die Eltern streiten viel und lautstark. Und Chen steht immer zwischen den Fronten.
So auch, als sein Vater den Hochzeitstag vergisst und Chen seine Mutter zum Tanzen ausführt. In einem Nebenraum beobachtet er durch seine Kamera Natalie, ein wunderschönes Mädchen, das selbstvergessen vor einem Spiegel Tanzschritte übt. Chen verliebt sich auf den ersten Blick in Natalie und um sie zu gewinnen, meldet er sich in ihrem Tanzkurs an.
Doch Natalie hat einen festen Tanzpartner: Artur. Und Chen wird der eigenwilligen Sharon zugeteilt. Mit ihr wird er am nationalen Tanzwettbewerb teilnehmen, denn Natalie wird von Artur so abgeschirmt, dass Chen jede Hoffnung begraben muss. Und hier ... während des Wettbewerbs erkennt Chen, dass Tanzen nicht nur etwas mit Schritten, sondern mit Hingabe zu tun hat. Der Liebe gar nicht so unähnlich.
(3L Filmverleih)
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