1967 gelang dem südafrikanischen Arzt Christiaan Barnard die erste Herztransplantation. Erst nach Ende der Apartheid kam heraus, dass an der Operation auch ein Schwarzer beteiligt war: Hamilton Naki, der ehemalige Gärtner des Krankenhauses. Der Film »Hidden Heart« zeichnet das Leben der beiden Männer nach, ohne Nakis Rolle endgültig aufklären zu können. (Cinema)
»Hidden Heart« ist eine packende Dokumentation über die erste Herztransplantation in der Geschichte der Medizin. 1967 fand in Südafrika die erste gelungene Transplantation eines menschlichen Herzens statt. Sie machte den weißen südafrikanischen Mediziner Christian Barnard über Nacht zu einem Weltstar. Allerdings schrieb der gefeierte Herzchirurg die Erfolgsgeschichte nicht allein: Ohne den schwarzen Südafrikaner Hamilton Naki, der eine Karriere vom Gärtner zum Chirurgieassistenten ohne akademische Ausbildung durchlief, hätte die Operation nie durchgeführt werden können. (VideoMarkt)
Neben der als Meilenstein der Medizin gehandelten ersten Herzoperation rückt Kristina Karrer in ihrem Film »Hidden Heart« vor allem das System der Apartheid in den Mittelpunkt. Anhand der Geschichte der beiden Männer, die aufgrund ihrer Herkunft und der damals in Südafrika verordneten Rassentrennung, von Geburt an nicht die gleichen Chancen hatten, zeichnet Karrer die Verheerungen der Apartheidpolitik nach. (Blickpunkt:Film)
Am 3. Dezember 1967 wurde in Südafrika das erste menschliche Herz erfolgreich transplantiert. Die medizinische Pionierleistung machte Herzchirurg Christiaan Barnard (19222001) über Nacht weltberühmt, veränderte seine Organverpflanzung doch die Welt. Für ihn war es die Eintrittskarte in den Jetset. Aber hinter seinem Erfolg steckte ein schwarzer Landsmann, Hamilton Naki (19262005). Erst nach der Apartheid entdeckten Medien die bedeutende Rolle des früheren Gärtners. Journalistin Cristina Karrer und Regisseur Werner Schweizer decken in ihrem Dokudrama auf, wie das rassistische Regime Südafrikas einen aus einfachen Verhältnissen stammenden Schwarzen um seinen Ruhm brachte. Erst 2001 entdeckte man seine Leistung und feierte ihn als Helden. (kino.de)
Der Name Christiaan Barnard steht für die weltweit erste gelungene Herztransplantation an einem Menschen. Viele wissen, dass der Arzt aus Südafrika stammte und in Jetset-Kreisen verkehrte. Doch was die Meisten nicht wissen: Der weiße Südafrikaner Barnard hat die Erfolgsgeschichte der Herztransplantation von 1967 nicht allein geschrieben. Zum Gelingen der damals sensationellen Operation hat unter anderem auch ein schwarzer Südafrikaner maßgeblich beigetragen: Hamilton Naki. Er war ein Mann mit nur sechs Jahren Schulbildung, der sich vom Gärtner zum begabten Chirurgieassistenten hinaufgearbeitet hat. Erst nach Barnards Tod wurde Naki entdeckt und zu einer Leitfigur im neuen Südafrika. 2003, zwei Jahre bevor er starb, erhielt Hamilton Naki den Ehrendoktor der Universität Kapstadt und ihm wurde das südafrikanische Verdienstkreuz verliehen.
Dieser Film »Hidden Heart« soll die Geschichte der beiden Männer, die im System der Apartheid diametral verschiedene Chancen hatten, erzählen. Dank Christiaan Barnards Berühmtheit und weil die Herztransplantation als Meilenstein in die Geschichte der Wissenschaft und Medizin einging, wirkt das Leben der beiden Männer als Parabel. Es ist eine archetypische Erzählung von Ungerechtigkeit und von schließlicher Genugtuung. Der Film »Hidden Heart« ermöglicht es, die Zeit der Apartheid aus gebührendem Abstand nochmals zu beleuchten, entlang der Lebenslinien zweier hochinteressanter Charaktere.
(RealFiction Filmverleih)
Kapstadt, 3. Dezember 1967 – In dieser Nacht wurde das erste menschliche Herz von Dr. Christian Barnard (19222001) erfolgreich von einem Menschen zum anderen verpflanzt. Barnard erlebte einen kometenhaften Aufstieg in die Welt des Glamours und Jet Sets, wie kein anderer Arzt jemals zuvor oder danach. Die erste Herztransplantation erfolgte in einem Land mit den weltweit radikalsten Rassengesetzen – kein Wunder wurde das Team der ersten Herztransplantation der internationalen Presse als gänzlich weiß präsentiert.
Post Apartheid, 2003 – ein schwarzer Mann namens Hamilton Naki behauptet unerwartet, im Team der ersten Herztransplantation 1967 dabei gewesen zu sein. In einem Interview mit einem amerikanischen TV Sender (2003) behauptet Hamilton Naki, dass er das Herz der Spenderin Denise Darvall in den anliegenden Operationssaal gebracht hat und Barnard geholfen hat, es in Washkanskys offene Brust zu verpflanzen.
Naki starb 2005. Alle die ihn kannten, ob schwarz oder weiß, reden mit großem Respekt über ihn. Er war ein ehrlicher Arbeiter, ein sehr talentierter Chirurg, fleißig aber bescheiden. Naki arbeitete jahrzehntelang im Tierlabor, wo Barnard ausschlaggebende Experimente mit Hundeherzen machte. Naki stand daneben – doch wer hatte die Experimente ausgeführt? Naki behauptete erst nach Barnards Tod, dass er im Team war, das das erste menschliche Herz verpflanzte. Bis zum Ende der Apartheid (1994) verlor keiner ein Wort über Hamilton Naki, niemand hatte jemals von diesen Mann gehört, der angeblich eine zentrale Rolle in dieser bedeutenden Nacht gespielt hatte.
Erst nach der Apartheid wurde er »entdeckt« und wie Barnard als internationaler Held gefeiert. Was geschah während all den Jahren, in denen Naki im Tierlabor arbeitete und recherchierte, den Lohn eines Gärtners bekam und von den Weißen als »Underdog« angesehen wurde, als ein Mensch mit begrenzter Intelligenz?
Obwohl – es war Naki, der Tag und Nacht schonungslos im Tierlabor arbeitete, hunderte von Junior-Ärzten unterrichtete und immer guter Laune war. Er machte seine Arbeit leidenschaftlich, hinterließ seine Familie im Township, welches das Apartheid-Regime den Schwarzen zuordnete. Trotz seines riesigen Beitrages und seiner Vorleistung in der Recherche im Tierlabor wurde er nicht in den Operationssaal gerufen um beim Gelingen der ersten menschlichen Herztransplantation dabei zu sein? – Oder eben doch?