»Turn off your mind, relax and float down stream/It is not dying, it is not dying»
Oscar (Nathaniel Brown) verbindet eine besonders intensive Beziehung mit seiner Schwester Linda (Paz de la Huerta), seitdem sie als Kinder miterleben mussten, wie ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Gemeinsam schlagen sie sich durch die Halbwelt von Tokio. Er hält sich mit kleinen Drogendeals über Wasser, sie tritt als Stripperin auf und lässt sich mit zweifelhaften Typen ein. Bei einer Razzia gerät Oscar ins Visier der Polizei. Bei der Flucht wird er niedergeschossen.
Sein Körper liegt im Sterben, doch seine Seele weigert sich, aus der Welt der Lebenden zu scheiden. Gerade erst hatte Oscar seiner Schwester hoch und heilig versprochen, sie niemals zu verlassen. Und so wandert sein Geist durch die neongleißende Stadt – rastlos, ruhelos, immer auf der Suche. Oscars Visionen werden immer grotesker und bizarrer, seine Seele drängt ins Jenseits. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen zu einem halluzinatorischen Mahlstrom ...
»Lay down all thought, surrender to the void/It is shining, it is shining»
Mit seinen kontroversen Kraftakten »Menschenfeind« und »Irreversibel« etablierte sich der französische Filmemacher Gaspar Noé als radikaler Visionär und genialer Stilist, der die Grenzen des filmisch Machbaren nicht nur auslotet, sondern im Handstreich niederreißt. »Enter the Void« ist nun sein Meisterwerk, ein Film, wie es noch keinen vor ihm gab: ein wilder und kompromissloser Fiebertraum in der Tradition des Kinos von Bilderstürmern wie Kubrick oder Jodorowsky.
Inspiriert von der Philosophie des Tibetischen Totenbuchs, erzählt Noé mit seiner furios wirbelnden Kamera scheinbar ohne einen einzigen Schnitt von Leben, Sterben, Tod und Wiedergeburt und zaubert dabei atemberaubende wie verstörende Bilder auf die Leinwand. Er zieht alle Register, um seinem psychedelischen Melodrama eine Kraft zu verleihen, die »Enter the Void« noch lange nachwirken lässt.
»Enter the Void« feierte die mit Spannung erwartete Weltpremiere im Wettbewerb des 62. Festival de Cannes und war zudem als nordamerikanische Premiere beim renommierten Toronto International Film Festival 2009 zu sehen. Deutscher Kinostart ist am 26. August 2010.
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