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Joakim, der Lautespieler, Aysel, seine große Liebe, Özlem, die Tochter, die ihre Heimat nicht kennt. Sie sind auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, Suchende, die vergessen müssen, um leben zu können. Von der Leidenschaft bis zur Seelenverwandtschaft spielt Ultramarin mit den Farben und Klängen der Sehnsucht. »Ultramarin« ist ein intensiver Roman über das Leben zwischen den Kulturen in Europa.
Drei Farben blau – Azur, Coelin, Lapislazuli. Wie das Mittelmeer am Morgen, am Mittag und am Abend. Wie das Leben zwischen Werden und Vergehen. Und wie die Liebe, die Joakim und Aysel verbindet. Sie sind jung, als sie sich ineinander verlieben, unschuldig und doch verbotenerweise, denn sie sind Halbgeschwister. Der Vater, ein zum Islam übergetretener griechischer Jude, musste seine Heimat verlassen. Er lebt mit seiner zweiten Frau und den beiden Kindern, dem Sohn aus erster und der Tochter aus zweiter Ehe, auf der anderen Seite des Meeres, in der Türkei.
Als er die Liebe der beiden entdeckt, schickt er Joakim für eine Weile in ein Militärlager. Bei Joakims Rückkehr ist Aysel verschwunden – sie ist, was er nicht weiß, mit dem Vater nach Deutschland gezogen. In Frankfurt bringt Aysel eine Tochter zur Welt. Sie, Özlem, ist das Zentrum dieser sinnlichen Geschichte der Sehnsucht nach Nähe. Sie, die über ihre Vergangenheit nichts weiß, weil ihre Mutter darüber nicht spricht. Innerlich getrieben lockt sie schließlich der Zufall an den Ort ihrer unbekannten Herkunft, und wieder beginnt eine unschuldige, eine tragische Liebe.
(Claassen Verlag)
Ultramarin nennt man das tiefe Blau »von jenseits des Meeres«. Es ist eine Farbe, die aus Asien über Konstantinopel nach Europa kam. Eine ähnliche Wanderschaft erleben die Halbgeschwister Joakim und Aysel in Henk van Woerdens Roman »Ultramarin«.
Die östliche Küste des Mittelmeeres – Schmelztiegel der Völker und Kulturen und antiken Mythen – ist die Kulisse einer Geschichte von Heimatlosigkeit und Sehnsucht nach Halt. Als Kinder eines griechischen Juden, der seine Hoffnung auf die junge türkische Republik setzte und zum Islam übertrat, sind Joakim und Aysel Teil einer beargwöhnten Minderheit. Im Jahr 1955 kommt es zu einem Pogrom, der die Familie auseinander reißt. Der Vater verlässt die Türkei mit der 14-jährigen Aysel in Richtung Deutschland, ohne Abschied von Joakim zu nehmen.
»Ultramarin« erzählt von der Entwurzelung und Nähe, Fremdheit und Wahlverwandtschaft, von der Suche nach Identität und Heimat. Henk van Woerden beschreibt das Schicksal der Migranten in Westeuropa und die Putsch-Atmosphäre in der Türkei. Er porträtiert drei Generationen, deren Los Flucht und Unruhe ist – das zerrissene Leben in zwei Kulturen. Paradiesisches Glück verspricht nur die Schönheit der Mittelmeerküste. Hitze, Müßiggang und Zeitlosigkeit zerfließen zu einer Spiegelung flirrender Phantasmen.
(Claassen Verlag)
Pressestimmen und Meinungen zu dem Buch »Ultramarin« von Henk van Woerden:
In »Ultramarin« steckt die gesamte Kunst Henk van Woerdens, die Komplexität seines Herzens und seines Denkens. (Breyten Breytenbach)
Es gibt wenige Autoren, die derart überzeugend davon erzählen können, was Entwurzelung, Entfremdung und innere Zerrissenheit für jene bedeuten, die ihr Land verlassen mussten. (De Volkskrant)
Von unvergleichlicher Schönheit, präzise und eindringlich. (Financieel Dagblad)
Henk van Woerden wurde 1947 in Leiden geboren und verbrachte seine Jugend in Kapstadt, Südafrika. Am 16.November 2005 starb er unerwartet während eines Aufenthalts als »writer in residence« an der Michigan University, USA. »Ultramarin« ist sein dritter und letzter Roman, dessen Veröffentlichung er gerade noch erlebt hat. Henk van Woerdens Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet. Als Journalist schrieb er für das NRC Handelsblad, Granta Magazine und Lettre Internationale, sein literarisches Werk wurde in fünfzehn Sprachen übersetzt. (Claassen Verlag)
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