Deutschland im 20. Jahrhundert – das sind zwei Weltkriege, eine gescheiterte Demokratie, Hitler-Diktatur und Holocaust, ein 40 Jahre lang geteiltes Land. Aber es ist auch Sozialstaat, Wohlstand, Liberalisierung und Globalisierung, eine erfolgreiche Demokratie und die längste Friedensperiode der europäischen Geschichte. Ulrich Herberts lang erwartetes Werk ist die brillante Vermessung eines ungeheuren Jahrhunderts – und ein Maßstab, an dem sich Zeitgeschichte künftig wird messen lassen müssen.
Die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert sieht Herbert durch zwei Perspektiven bestimmt, die zueinander in Widerspruch stehen. Zum einen die großen Kriege und Katastrophen, die das deutsche 20. Jahrhundert in zwei Teile spalten – vor und nach 1945. Deutschland ist das Land, in dem die radikalen Ideologien von links und rechts erdacht wurden, und das einzige, in dem sie jeweils staatliche Form annahmen.
Das prägt die erste wie die zweite Hälfte des Jahrhunderts. Zum anderen der Aufstieg der modernen Industriegesellschaft, der über die verschiedenen politischen Systeme hinweg zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen um die soziale und politische Ordnung führt. Erst 1990 scheinen sie gelöst, als der Sozialismus zusammenbricht. Aber am Ende des Jahrhunderts ist die Debatte um die Leistungen und Defizite des Kapitalismus wieder voll entbrannt.
Diesen gewaltigen Prozess legt Ulrich Herbert mit einer Präzision und Tiefenschärfe frei, wie sie nur selten in der Geschichtsschreibung begegnet. Kriege und Terror, Utopie und Politik, Kapitalismus und Sozialstaat, Sozialismus und demokratische Gesellschaft, Geschlechter und Generationen, Kultur und Lebensstile, europäische Integration und Globalisierung: Wie diese widersprüchlichen Ereignisse und Entwicklungen strukturiert und aufeinander bezogen sind, davon handelt das Buch »Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert« von Ulrich Herbert
Pressestimmen:
»Ein überaus anregendes Buch [ ...] eine beeindruckende Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert – eine Bilanz politischer Entscheidungen in Zeiten technokratischer Raserei.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
»Ein Grundlagenwerk, das das Nachdenken über die deutsche Geschichte in der Moderne unbedingt bereichert.« (Deutschlandfunk)
»Ulrich Herbert ist ein großer Wurf gelungen. Man muss diesem Geschichtsbuch wünschen, dass es hilft, die Deutschen über ihre Abgründe und ihr Glück aufzuklären.« (Die literarische Welt)
Aus dem Inhaltsverzeichnis des Buches »Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert« von Ulrich Herbert:
• 1. Teil (1870-1918): »Deutschland um 1900: Der Fortschritt und seine Kosten«, »Das Neue Reich«, »Die Macht des Krieges«.
• 2. Teil (1919-1933): »Revolution und Republik«, »Deutschland um 1926 – Zwischen Krieg und Krise«, »Die Zerstörung der Republik«.
• 3. Teil (1933-1945): »Die Dynamik der Gewalt«, »Die Zerstörung Europas«, »Deutschland um 1942 – Völkermord und Volksgemeinschaft«, »Untergang«.
• 4. Teil (1945-1973): »Nachkrieg«, »Wiederaufbau in Westdeutschland«, »Das sozialistische Experiment«, »Vorboten des Wandels«, »Deutschland um 1965 – Zwischen den Zeiten«, »Reform und Revolte«.
• 5. Teil (1973-2000): »Krise und Strukturwandel«, »Weltwirtschaft und nationale Politik«, »Aufschwung, Krise und Zerfall der DDR«, »Deutschland um 1990 – Zweierlei Vereinigung«, »Neue Einheit«, »Millenium«.
»(Ulrich Herbert) ist einer der besten deutschen Historiker.« (Saul Friedländer)
Ulrich Herbert, geboren am 24.09.1951 in Düsseldorf, gehört zu den renommiertesten Zeithistorikern der Gegenwart. Er lehrt als Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und erhielt 1999 für seine Arbeiten den Leibnitz-Preis. Im Verlag C.H. Beck gibt er die Reihe »Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert« heraus, zu der auch der Band »Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert« gehört.
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