|
|
Zum 100. Geburtstag von Frida Kahlo am 6. Juli 2007: »Dir sende ich mein ganzes Herz« enthält eine Auswahl der schönsten Liebesbriefe der großen mexikanischen Künstlerin in einer bibliophil ausgestatteten Geschenkausgabe. Briefe, die, ähnlich wie ihre Bilder, zeigen, dass sie ihr Herz auf der Zunge trägt. (SchirmerGraf)
Frida Kahlo ist die mit Abstand bekannteste Malerin Mexikos, wenn nicht sogar Lateinamerikas. Ihre Bilder wurden von der mexikanischen Regierung offiziell zum »nationalen Kulturgut« erklärt. Ob die künstlerische Qualität ihres Werkes dabei wirklich so hoch anzusetzen ist, ist umstritten. Allerdings erzielte ihr Ganzkörper-Selbstbildnis Roots im Mai 2006 einen Versteigerungserlös von 5,6 Millionen US-Dollar und gilt damit als das bislang teuerste Bild eines lateinamerikanischen Künstlers.
Zu ihrem Mythos hat sicherlich ihr bewegtes Leben beigetragen: ihre Krankheit, ihre Leiden, ihre Ehe mit Diego Rivera, dessen Untreue und ihre Affären. Hinzu kommen ihr revolutionärer Eifer und ein leidenschaftlicher Nationalismus. Sie hat sich bevorzugt traditionell gekleidet, ihre Frisur nach Art der einheimischen Frauen hochgesteckt und selbstgemachten Schmuck der Eingeborenen getragen. Damit hat sie ihre indigenen Wurzeln bewusst öffentlich betont, was in der mexikanischen Gesellschaft bis in die Gegenwart eher ungewöhnlich ist. Eine indigene Abstammung wird meistens als peinlich empfunden.
Ihre Bedeutung als Künstlerin gewinnt Frida Kahlo zudem in der Aufarbeitung ihres Leidens in ihren Bildern – insbesondere natürlich ihrer chronischen Krankheit, aber auch ihrer Eheprobleme. Von ihren 143 Bildern sind 55 Selbstbildnisse. Nach unzähligen Operationen an Wirbeln und der Amputation ihres rechten Fußes blieb von Fridas Lebensfreude in ihrer Kunst kaum etwas übrig. Frida wirkt in all ihren Bildern ernst, wobei die Ernsthaftigkeit aber meistens von hellen Farben kontrastiert wird. Ihr Damenschnurrbart und die zusammengewachsenen Augenbrauen werden in ihren Selbstporträts zu ihrem »Markenzeichen« und zeugen von ihrem Mut zur Hässlichkeit; oft werden sie von ihr viel stärker hervorgehoben als sie in Wirklichkeit waren. Gerne werden von ihr kleine Symbole ihrer seelischen und körperlichen Wunden in ihren Bildern versteckt. Frida Kahlos Bilder haben surrealistische Einflüsse, jedoch lehnte sie selbst diese Etikettierung ab.
Diego Rivera will Frida nie künstlerisch beeinflusst haben, sondern soll ihre Eigenart und Selbstständigkeit stets voll akzeptiert haben. Einem Kritiker schrieb er: »Ich empfehle sie Ihnen nicht, weil ich ihr Ehemann bin, sondern weil ich ein fanatischer Bewunderer ihres Werkes bin.« Nach ihrem Tod bekannte er, sie sei das Wichtigste in seinem Leben gewesen. Frida Kahlo notierte in ihren Tagebüchern, sie hätte ohne Diegos Liebe das qualvolle Dasein nicht ertragen können.
Sie sei, urteilte Rivera, »die erste Frau in der Geschichte der Kunst, die mit absoluter und schonungsloser Aufrichtigkeit die allgemeinen und besonderen Themen behandelt, die ausschließlich Frauen betreffen«. In diesem Sinne bedeuten ihre Bilder eine fortlaufende Chronik ihres Lebens. Frida Kahlo bezieht sich in ihren Werken oft auf die frühe Kunst Mexikos, die der Azteken und Maya, und sie reflektiert die europäische Kunstgeschichte. Ihre Arbeiten befassen sich zudem mit sozialen und politischen Problemen. Frida Kahlo war überzeugte Marxistin und brachte dieses in Werken wie etwa »El marxismo dará salud a los enfermos« (1954) (span.: Der Marxismus wird den Kranken Heilung bringen) zum Ausdruck.
(Wikipedia.de)
» Amazon-Direktlinks: Alle Infos zu
Frida Kahlo und
Dir sende ich mein ganzes Herz – Liebesbriefe
bei Amazon.de ansehen.
|