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»In der Ständetreppe ist ihnen kein Platz zugewiesen, für die Gesellschaftswissenschaften existieren sie nicht und dazugehören möchte man recht eigentlich nicht. Grund genug auf Spurensuche zu gehen, den steten Aufstieg eines Standes von seinen Ursprüngen bis zur Herrschaft zu verfolgen.« (Joska Pintschovius)
»Da, wo die Mitte ist, sind wir. Und wo wir sind, ist die Mitte« – spricht die Bundeskanzlerin. Und der Volkskundler Joska Pintschovius illustriert mit staunenswerten Karrieren den langen Weg, den das deutsche Kleinbürgertum zurücklegte, um zur heute alles beherrschenden Schicht der »Neuen Mitte« aufzusteigen.
In einem breit angelegten Querschnitt vom Mittelalter bis in die Gegenwart bürsten Pintschovius’ mentalitätsgeschichtlichen Schlaglichter manch liebgewordenes Cliché »gut-deutschen« Selbstverständnisses kräftig gegen den Strich. Joska Pintschovius ist kein Satiriker, sondern Chronist und Analytiker. Er zeigt uns Deutschen, wie wir wurden, was wir sind.
(Osburg Verlag)
Um Gartenzwerge geht es in dieser Mentalitätsgeschichte allenfalls im metaphorischen Sinne: »Die Diktatur der Kleinbürger« ist keine Satire – was indes die Wirklichkeit nicht daran hindert, sich als Realsatire zu präsentieren. In Joska Pintschovius hat sie ihren Chronisten und Analytiker gefunden.
Vom Mittelalter bis in die Gegenwart folgt Joska Pintschovius dem Weg, auf dem die Kleinbürger zur heute herrschenden Schicht der »Neuen Mitte« aufstiegen. Den Erfolg bewirkten moralische Normen, die den Stand zu einer Einheit formierten. Über Parvenus fand die Kleinbürgermoral allmählich Eingang in die »höheren Stände«. Diesen Wandlungsprozeß illustriert der Autor mit einer Fülle biographischer Fallbeispiele von Luther bis zu den Eliten des wiedervereinigten Deutschland. Seine Analyse exemplarischer Lebensläufe bürstet manch liebgewordenes Cliché »gut-deutschen« Selbstverständnisses kräftig gegen den Strich.
(Osburg Verlag)
Joska Pintschovius verfolgt den Aufstieg der Kleinbürger bis zur »Neuen Mitte« vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Er macht die moralischen Verhaltensregeln der Kleinbürger als deren Erfolgsrezept aus. Ihr Normgerüst, ihr gemeinsames Streben nach Ordnung, Sauberkeit und materieller Sicherheit, aber auch ihre Strebsamkeit und ihr Muckertum haben den Kitte gebildet, der den Stand zu einer Einheit verband. Vermittelt durch Parvenüs, fand die Kleinbürgermoral zunehmend Eingang in die Vorstellungswelt der »höheren Stände«. Diesen Transferprozess illustriert Joska Pintschovius in seiner Mentalitätsgeschichte mit einer Fülle biografischer Fallbeispiele von Luther bis hin zu den Eliten des wiedervereinigten Deutschlands.
In den Kontext des Aufstiegs der Kleinbürger stellt Pintschovius auch das Scheitern der »Diktatur des Proletariats«. Diese sei nicht zuletzt daran zu Grunde gegangen, dass es der DDR – besonders in den Funktionseliten – an Proletariern mangelte, nicht aber an Kleinbürgern: Menschen aus typisch kleinbürgerlichem Milieu wie die Tischler Walter Ulbricht und Wilhelm Piek, standen an der Spitze der »Diktatur der Proletarier«.
Joska Pintschovius’ Analyse exemplarischer Lebensläufe bürstet manch liebgewordenes Klischee »gut-deutschen« Selbstverständnisses kräftig gegen den Strick.
(Osburg Verlag)
Joska Pintschovius, geboren 1941 in Rostock, Volkskundler und Sozialhistoriker, arbeitet nach langjähriger wissenschaftlicher Museumstätigkeit als freier Autor. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, darunter die maßgebliche Monographie »Zur Hölle mit den Hexen. Abschied von den weisen Frauen« (1991) und zuletzt als Biograph und Herausgeber »Heino Jaeger: Man glaubt es nicht. Leben und Werk« (2005). Der Autor lebt in der Lüneburger Heide. (Osburg Verlag)
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